Es sieht aus wie ein typisches Patientenzimmer mit Patientenbett, Nachttisch, Badezimmer, verschiedenen Hilfsmitteln und Pflegeutensilien. Auch ein Aufenthaltsbereich gehört dazu. Doch im Bett liegt kein Patient, sondern eine Simulationspuppe. Denn das vermeintliche Patientenzimmer ist ein Schulungsraum. Die Idee dazu erreichte den stellvertretenden Pflegedirektor, Florian Rath, und Ausbildungskoordinatorin, Aileen Liesner, aus den Reihen der Mitarbeitenden.
Angelehnt an ein Konzept der Schweizer Stiftung Patientensicherheit („Room of Horrors“) soll im Schulungsraum das Situationsbewusstsein der professionell Pflegenden hinsichtlich unerwünschter oder kritischer Ereignisse geschärft werden. Das oberste Ziel sei es, „die Sicherheit der Patienten im Rahmen des Klinikaufenthalts zu gewährleisten und die zu Pflegenden vor möglichen Risiken zu schützen“, so Aileen Liesner.
Für die Simulation wird das ehemalige Patientenzimmer auf Grundlage realitätsnaher Fallbeispiele eingerichtet und mit Fehlern und möglichen Gefahren gespickt. Zu Beginn des interaktiven Trainings erfahren die Teilnehmer in einer kurzen Übergabe die fiktive Krankengeschichte des Patienten. Danach dürfen die jungen, aber auch die langjährig erfahrenen Pflegekräfte auf Fehlersuche gehen. „Es sind oft die kleinen Dinge, die im Alltag schnell übersehen werden. Umso wichtiger ist es, den Rundumblick sowie die Fähigkeiten zur Beobachtung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu trainieren und die Ergebnisse abschließend zu besprechen“, erläutert Florian Rath.
Nach den ersten Trainings sind auch Szenarien für ärztliche Kolleginnen und Kollegen geplant. So trägt der klinikeigene Trainingsraum neben regelmäßigen Mitarbeiterschulungen, Stationsbegehungen und einer offenen Fehlerkultur zusätzlich zur Patientensicherheit bei.