Zunächst werden sich die neuen Parkbewohner erst einmal „einfliegen“, wie das Eingewöhnen genannt wird. Der erste eigene Uerdinger Honig wird erst im nächsten Jahr erwartet. Die Bienen gehören zu Helios Medizincontrollerin und Imkerin Petra Gawron. Unterstützt wird sie bei der Pflege von ihrem ärztlichen Kollegen und ebenfalls leidenschaftlichem Imker, Dr. Michael Paashaus.
Die Beute, wie ein Bienenstock genannt wird, steht mit ca. 20.000 Bienen seit kurzem gut geschützt auf dem Gelände des Helios St. Josefshospital Uerdingen. „In der Vergangenheit hat es hier wohl Fische gegeben, mit dem Bienenvolk sind nun neue tierische Nachbarn eingezogen, die für Mensch und Natur dazu noch unverzichtbar sind. Wir möchten unter anderem auch mit der Bienenpatenschaft und einer entsprechenden Bepflanzung einen Beitrag zur biologischen Vielfalt und Nachhaltig hier am Standort leisten“ erläutert Lukas Trilling, kaufmännischer Standortleiter. Dabei ist das Helios St. Josefshospital Uerdingen nicht der erste Helios Standort, der mit Imkern kooperiert.
Honig aus der Stadt
„Mehr als die Hälfte der Wildbienen ist inzwischen akut gefährdet oder gilt bereits als ausgestorben. Daher sind wir Stadtimkerinnen und Stadtimker immer dankbar, passende Standorte für die Bienenstöcke zu finden“, erklärt Petra Gawron. „Auch ist die Blütenvielfalt in der Stadt größer, als Viele denken. Spannend ist auch, dass im Stadthonig in der Regel keine Schadstoffe nachzuweisen sind. Die Bienen filtern diese heraus“, verdeutlicht die leidenschaftliche Hobbyimkerin.
Regionaltypisches Saatgut und insektenfreundliche Stauden
Auch Imker-Kollege Dr. Michael Paashaus unterstützt das Projekt mit großer Überzeugung: „Albert Einstein wird die Aussage zugeschrieben - Wenn die Honigbiene stirbt, stirbt vier Jahre später der Mensch. Das ist sehr spitz formuliert, aber ein Körnchen Wahrheit steckt natürlich darin. Man weiß, dass die Bestäubung der Pflanzen durch Bienen wesentlich effektiver ist und bessere Früchte hervorbringt, als wenn sie etwa künstlich erfolgt.“ Hilfreich sei es in jedem Fall, insektenfreundliche Stauden und Bäume anpflanzen oder auf regionaltypisches Saatgut zurück zu greifen. Exotische Pflanzen sähen toll aus, aber unsere heimischen Insekten können mit den schönen Fremden häufig gar nichts anfangen.
Auch wenn die Bienen rund um das Helios St. Josefshospital Uerdingen auf Nektarsuche gehen, muss niemand Angst haben, von Bienen belästigt zu werden. Im Gegensatz zu Wespen werden Bienen in der Regel nicht durch süße Getränke oder Ähnliches angelockt. Sollte dennoch die eine oder andere Biene die Terrasse des Cafés am Eulenturm ansteuern, gilt es, Ruhe zu bewahren. Bienen stechen nur, wenn sie sich selbst oder ihr Volk bedroht sehen.