Wenn sich Gefäßprobleme bei erblichen Fettstoffwechselstörungen trotz der Einnahme von Medikamenten verschlechtern, kann über eine Apheresetherapie nachgedacht werden.
Eine Apherese ist häufig notwendig, wenn eine Fettstoffwechselstörung mit erhöhtem LDL-Cholesterin oder Lipoprotein (a) vorliegt. Obwohl entsprechende Medikamente in einer maximal verträglichen Dosierung eingenommen und die individuellen Risikofaktoren wie Diabetes, Bluthochdruck oder Nikotinkonsum minimiert werden, können als Folge der Fettstoffwechselstörung Gefäßverengungen und zunehmende Gefäßablagerungen auftreten.
Technisch eignen sich dafür verschiedene Verfahren. Bei allen wird das Blut durch einen Filter oder über eine Membran geleitet, in der die abzutrennende Substanz hängen bleibt und das so gereinigte Blut anschließend zurückgeführt wird. Die Behandlungen dauern in der Regel 2-3 Stunden und sind allgemein gut verträglich.
- Lipidadsorption: mittels physikalischer Wechselwirkungen bleiben die Fette in einer Adsorberkartusche hängen
- Lipidfiltration: eine Filtermembran hält die Fette aufgrund ihrer Molekülgröße zurück
- Heparininduzierte extrakorporale LDL Präzipitation: mehrere chemische und physikalische Prozesse nacheinander komplexieren die Fette und filtern sie aus dem Blut.
Da Cholesterin vom Körper immer wieder neu gebildet wird, ist es erforderlich, die Behandlungen regelmäßig zu wiederholen, in der Regel einmal wöchentlich. Als Gefäßzugang eignen sich häufig die eigenen Venen. Manchmal ist aber auch die Anlage einer Verbindung zwischen einer Arterie und einer Vene (der sogenannte AV-Shunt) erforderlich, ähnlich wie bei einer Dialysebehandlung.