Chronische Gelenkschmerzen und Sehnenbeschwerden sprechen nicht immer zufriedenstellend auf konservative oder operative Therapien an. Die Gelenkembolisation (transarterielle periartikuläre Embolisation) ist eine zusätzliche Therapieoption, die Ihnen helfen kann.
Warum habe ich immer wieder Gelenkschmerzen?
Die genaue Ursache für chronische Gelenkschmerzen war lange Zeit ein Rätsel in der Medizin. Jetzt gibt es zunehmend Hinweise darauf, dass chronische Fehlbelastungen und Entzündungsreize krankhafte Gefäße auf Kapillarebene entstehen lassen. Diese können neue, ebenfalls krankhafte Nervenenden hervorrufen, die Schmerzsignale ans Gehirn übermitteln und die Beschwerden verursachen. Auf Schmerzmedikamente reagieren sie oft unzureichend, wodurch eine vollständige Linderung erschwert wird.
Wirksame Schmerzlinderung durch reduzierte Nervenaktivität
Die Gelenkembolisation ist ein innovatives Verfahren aus Japan, wo es bereits seit Jahren erfolgreich zum Einsatz kommt. Unter örtlicher Betäubung wird ein dünner Katheter mit einem Durchmesser von weniger als einem Millimeter durch die Leisten- oder Handgelenksarterie bis zum betroffenen Gelenk geführt. Durch gezielte Unterbindung der Mikrozirkulation mittels permanenter oder temporärer Mikropartikel mit einer Größe von weniger als 100 µm wird die Überversorgung der krankhaften Nerven, Gelenkbinnenhäute oder Sehnen reduziert. Dies führt zu einer Normalisierung der Blutversorgung, verringert die Überempfindlichkeit der Nerven und reduziert Entzündungsprozesse. Dadurch kann eine deutliche Schmerzlinderung erreicht werden.
Für welche Patienten ist eine Gelenkembolisation geeignet?
Die Gelenembolisation setzen wir bei verschiedenen Gelenkproblemen ein, wie etwa bei der Behandlung von
- chronischen Schmerzen aufgrund aktiver Arthrose (degenerative Veränderungen, Entzündungen) in den großen Gelenken wie Schulter- und Kniegelenken oder kleinen Gelenken wie Finger- oder Fußgelenke
- schmerzhafter Schultersteife, bekannt als „Frozen Shoulder“
- Sehnenansatzschmerzen z.B. durch Sport oder anatomische Anomalien (z.B. Tennis- oder Golfer-Ellenbogen, Patellaspitzensyndrom auch Jumper’s Knee genannt, Plantarfasziitis bzw. Entzündungen im Bereich eines Fersensporns)
- Patienten, die nicht von einer konservativen Therapie mit Physiotherapie, Infiltrationsbehandlungen und Schmerzmedikamenten profitieren konnten
- Patienten mit atypischen Beschwerdebildern, die typischerweise nicht operative behandelt werden können oder bei denen eine Operation ein erhöhtes Risiko darstellt (z.B. bei Patienten unter Blutverdünnung, eingeschränkter Herz-, Lungen- oder Nierenfunktion oder bei Diabetespatienten).
Wissenscheck: Wie funktioniert die Embolisation
Das sagen unsere Patienten
Gerne beraten wir Sie persönlich!
In unserer Sprechstunde besprechen wir ausführlich Ihre Behandlungsmöglichkeiten bei chronischen Gelenkschmerzen. Die Indikation für eine Gelenkembolisation ist immer individuell und hängt von Ihrer Vortherapie, Schmerzentwicklung und dem Gefäßstatus ab. Die Behandlung erfolgt in enger Kooperation mit der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie und wird von unseren Experten für Interventionelle Radiologie durchgeführt.
Ansprechpartner
Mo - Mi 09:00 bis 18:00
Do - Fr 09:00 bis 14:00
Sa 09:00 bis 12:00