Nora, Aida, Marla und Estabrak kommen nach den Sommerferien in die 1. Klasse. Doch das ist nicht die einzige Gemeinsamkeit der Vier: Sie alle haben einen Diabetes Typ 1. Bei der Autoimmunerkrankung bildet der Körper selbst kein Insulin, das Glukose aus dem Blut in die Zellen schleust. Der Blutzucker muss mehrmals täglich kontrolliert werden und Insulin von außen zugeführt werden.
Der Schritt in die Grundschule bedeutet nun für die Kinder mehr Selbständigkeit und Eigenverantwortung – auch und gerade in Bezug auf ihre Erkrankung. Das Diabetes-Team der Helios Kinder- und Jugendklinik hat daher für die Übergangszeit von Kita zur Schule ein eigenes Schulungsprogramm entwickelt. „An zwei Tagen bereiten wir Kinder und Eltern auf die Grundschulzeit vor. Wir besprechen mögliche Notfallsituationen, aber auch Wege, wie die Kinder ihren Mitschülern die Erkrankung kinderleicht und souverän erklären können. Die Eltern erhalten parallel einige Schulungseinheiten zum Umgang mit neuen Alltagssituationen wie Einladungen zum Kindergeburtstag, Schulausflug und Klassenfahrt“, so Dr. Daniel Delbeck, Leitender Oberarzt der Krefelder Kinderklinik.
Wieder Blutzucker gemessen wird, wissen die vier Mädchen längst. „Man pikst sich in einen der drei Finger hier. Nicht in Daumen oder Zeigefinger, die sind oft schmutziger als die anderen. Zeigt das Messgerät eine Zahl mit einer eins vorne und zwei Zahlen dahinter, ist das gut“, erklärt Nora stolz. Zum Abschluss bastelten die vier noch eine hübsche Notfall-Box gefüllt mit Traubenzucker und anderen Utensilien für den Schul-Alltag mit Diabetes, die in ihrem künftigen Klassenraum einen festen Platz bekommen soll. Ist der Blutzuckerwert mal zu niedrig, dürfen sie zwischendurch hineingreifen und sich so vor einer Unterzuckerung schützen. Da werden die Mitschüler ganz schön große Augen machen.