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Neuer Schwerpunkt Dialysezugangschirurgie: Lebensader für Dialysepatienten wird zur Chefsache

Mit Dr. Tobias Steinke als neuem Chefarzt setzt das Gefäßmedizinische Zentrum am Helios Klinikum Krefeld einen besonderen Schwerpunkt für Patientinnen und Patienten mit einer chronischen, dialysepflichtigen Nierenerkrankung. Im Bereich der Dialysezugangschirurgie zählt der gebürtige Essener zu den führenden Spezialisten. Am Lutherplatz legte er bereits das Fundament für seine spätere medizinische Laufbahn.  

16. Januar 2024

Patientinnen und Patienten mit einer weit fortgeschrittenen Nierenerkrankung sind auf eine künstliche Entgiftung ihres Körpers und dazu auf einen funktionierenden Dialyse-Shunt als dauerhaftem Zugang zum Gefäßsystem angewiesen: Das zu reinigende Blut wird einer künstlich angelegten Kurzschlussverbindung zwischen einer Schlagader (Arterie) und einer Vene, zwei normalerweise getrennten Blutgefäßen, entnommen, außerhalb des Körpers in einer Maschine gereinigt und anschließend dem Körper wieder zugeführt. Für die Sicherheit, die Lebensqualität und Prognose der Betroffenen ist der langfristige Erhalt dieses Shunts essentiell. Folglich ist auch bei Shuntkomplikationen, etwa einem unzureichenden Blutfluss, Stenosen oder Gefäßveränderungen, schnelle Hilfe gefragt. Dem dafür erforderlichen hohen Maß an individueller Betreuung widmet sich das Zentrum für Gefäßmedizin am Helios Klinikum Krefeld künftig mit einem eigenen, chefärztlich geführten Schwerpunkt und einem neuen Kompetenzteam, das sich genau darauf konzentriert.

Dr. Tobias Steinke

Hohe Behandlungsqualität und Patientenzufriedenheit durch weitere Spezialisierung

 

„Die Behandlung dialysepflichtiger Patienten ist oft zeitkritisch und komplex, weil jede operative Entscheidung den nächsten Schritt vorhersehen und möglichst viele Optionen für einen Dialysezugang in der Zukunft erhalten muss. Hier ist Herr Dr. Steinke ein Experte mit internationalem Rang und Namen. Er vertritt diesen Schwerpunkt der Gefäßchirurgie hier in der Region wie kein zweiter“, unterstreicht Priv.-Doz. Dr. Gabor Gäbel, Chefarzt der Gefäßchirurgie. „Und dazu gehört weit mehr als das reine Handwerkszeug – vielmehr eine große klinische Erfahrung und Leidenschaft für dieses Spezialgebiet und dessen Weiterentwicklung sowie ein ehrliches Interesse an der Krankheit und den persönlichen Lebensumständen seiner Patientinnen und Patienten. Hier sind immer sehr individuelle, auf jeden Einzelnen speziell zugeschnittene Behandlungskonzepte gefragt.

Große Erfahrung eröffnet therapeutische Möglichkeiten

Durch häufige Begleiterkrankungen, etwa Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit und Diabetes, finden sich bei dialysepflichtigen Patienten oft vielfältige Gefäßprobleme, die nicht nur in ein gefäßmedizinisches Umfeld eingebettet werden müssen. Für eine optimale Langzeittherapie braucht es die enge Zusammenarbeit in einem erfahrenen Behandlungsteam. „Ich freue mich, dass sich diese Bereitschaft bei allen Kolleginnen und Kollegen bereits deutlich abzeichnet“, berichtet Dr. Tobias Steinke. „In der Versorgungsqualität gibt es eine große Spanne, die vor allem komplexe, oft lange chronisch kranke und mitunter auch therapiemüde Patienten betrifft. Hier eröffnet die Erfahrung natürlich auch mehr Optionen, gleiches gilt für die Expertise in allen begleitenden Fachabteilungen – genau hier liegen die Stärken eines Maximalversorgers, der in Krefeld zudem über eine außergewöhnlich leistungsfähige Nephrologie und interventionelle Radiologie verfügt.“ 

Dr. Tobias Steinke ist am linken Niederrhein aufgewachsen. Nach dem Studium der Humanmedizin in Düsseldorf startete seine berufliche Laufbahn 1989 als Arzt im Praktikum in den Städtischen Krankenanstalten Krefeld. 1991 wechselte er in die Chirurgische Abteilung des St. Josefshospitals Uerdingen. 1993 kehrte er an den Krefelder Maximalversorger zurück, wo er 1996 seine Facharztausbildung in der Chirurgie und 2001 die Weiterbildung Schwerpunkt Gefäßchirurgie absolvierte. Bis 2005 war der heute 60-Jährige als leitender Oberarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, vaskuläre und endovaskuläre Chirurgie am Lutherplatz und zuletzt als Chefarzt der Schön Klinik in Düsseldorf tätig. Hier baute er sehr erfolgreich einen Schwerpunkt für Dialysezugangschirurgie mit einem Einzugsgebiet vom Niederrhein bis ins Ruhrgebiet und Richtung Aachen auf.


„Über die Jahre ist die Beziehung zum Klinikum nie abgerissen. Mir wurde hier damals die Chance gegeben, eine extrem breite Ausbildung zu erfahren, von der ich immer noch profitiere. Einige Kolleginnen und Kollegen kenne ich noch von früher“, verrät der neue Chefarzt der Dialysezugangschirurgie. Als Vorsitzender der Shuntkommission der deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie hofft Dr. Tobias Steinke, auch die Interessen der klinischen Versorgung berufspolitisch noch besser vertreten zu können. In seiner Freizeit stehen neben der Familie Reisen, Wassersport, Rad- und Skifahren auf dem Programm.