Die Kardiovaskuläre Magnetresonanz (CMR)
Mit Hilfe eines extrem starken Magnetfeldes (1.5 Tesla) können Struktur und Gewebe des Herzens genau untersucht und Herzrhythmusstörungen direkt behandelt werden.
Für viele Patient:innen ist das eine große Erleichterung, da die Methode ohne Röntgenstrahlenbelastung und damit sehr schonend durchgeführt werden kann.
So hilft Ihnen die kardiovaskuläre Magnetresonanz
Die diagnostische CMR spielt eine entscheidende Rolle bei der nicht-invasiven, akkuraten und spezifischen Diagnose einer Vielzahl von kardiovaskulären Erkrankungen. Durch die Kombination von anatomischen und funktionellen Aufnahmen werden detaillierte Informationen hinsichtlich des Aufbaus und der Funktion des Herzmuskels gewonnen. Ein weiterer Vorteil ist die exakte Bestimmung von links- und rechtsventrikulären Volumina und Pumpleistung, die insbesondere bei Verlaufskontrollen einen Eckpfeiler zur Beurteilung des Therapieansprechens darstellen.
Die interventionelle CMR erlaubt es unseren Expert:innen, nicht nur das Herz zu untersuchen, sondern es gleichzeitig auch zu behandeln, und das während sich die Patient:innen im CMR befinden. Für die Patient:innen ist dabei ein Vorteil, dass die interventionelle CMR ohne Röntgenstrahlung auskommt, die Untersuchung also weniger belastend für den Körper ist. Für die Ärzt:innen ergibt sich der Vorteil, dass sie tiefe Einblicke ins Innere des Herzens erlangen und durch die exakte Navigation des Ablationskatheters in einem positionsgetreuen 3-dimensionalen Modell aller Herzhöhlen und thorakalen Gefässe noch präziser Arbeiten können. Darüberhinaus bietet die CMR die einzigartige Möglichkeit zur klaren Visualisierung des Behandlungserfolges (z.B. thermisch-induzierte Ablationsläsionen) d.h. es erfolgt direkt und unmittelbar ein CMR-basiertes Monitoring der Therapie. Somit können Patient:innen und Ärzt:innen von besseren, kürzeren Behandlungen profitieren und sich über eine schnellere Genesung freuen.
Die diagnostische und interventionelle CMR ist also für Sie als Patient:in des Herzzentrums Leipzig mit vielen Vorteilen verbunden. Diese kommen Ihnen bei Herzrhythmusstörungen, Herzkreislauferkrankungen oder auch bei Diagnosen oder Therapieentscheidungen zugute. Auch bei Folgeerkrankungen oder zur Planung von weiterführenden Behandlungen steht die diagnostische und interventionelle CMR im Zentrum Ihrer Therapie. Er liefert unseren Fachärzt:innen dank seiner hervorragenden Bildinformationen mit hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Behandlung im EPU-Labor und im Herzzentrum Leipzig.
Das gesamte Indikationsspektrum der diagnostischen und interventionellen kardiovaskulären Magnetresonanz steht zur Verfügung:
- Myokardischämie und Viabilitätsdiagnostik (Stress CMR Untersuchungen mit Adenosin/Dobutamin)
- Differentialdiagnostik bei Patienten der Brustschmerzambulanz mit unklaren thorakalen Beschwerden sowie zum Ausschluss eines akuten Koronarsyndroms
- Myokardtexturcharakterisierung (Peri/Myokarditis, Herzbeteiligung bei inflammatorischen Systemerkrankungen, Infarktnarben/Fibrosen des Herzmuskels, Transplantat-Abstossungsdiagnostik etc.)
- Speichererkrankungen und diffuse Myokardtexturstörungen (T1-Mapping, Bestimmung des myokardialen Extrazellularvolumens)
- Klappen- und Shuntvitien/Hämodynamik
- Prä- und postoperative Verlaufskontrollen bei angeborenen (kongenitalen) Herzfehlern
- 3D- und 4D-Angiographien vor rhythmologischen/chirurgischen Eingriffen (z.B. Pulmonalvenenisolationen)
- Substratdetektion/-charakterisierung vor Ablationen des Kammermyokards (VT-Ablationen)
- CMR-Untersuchungen bei Patienten mit aktiven Implantaten (Schrittmacher-/ICD-Träger)
- Komplett CMR-gesteuerte elektrophysiologische Interventionen mit CMR-kompatiblen Mapping-/Ablationskathetersystemen und "RealTime"-Katheternavigation in Live-3D-Modellen
- Etablierung der komplett CMR-gesteuerten, substratbasierten Endomyokardbiopsie mit einem CMR-kompatiblen Kathetersystem inkl. Biopsiezange und "RealTime"-Katheternavigation in Live-3D-Modellen
- Myokardtexturcharakterisierung ("Substratdetektion") vor Ablationen des Kammermyokards (VT-Ablationen) mittels ADAS (Automated Detection of Arrhythmogenic Substrate)
- Exakte 3-dimensionale Angiographien des Herzens/der herznahen Gefäße mit Rekonstruktion und vollautomatischer Datentransfer der segmentierten 3D-Modelle an konventionelle EP-Anlagen zur integrierten elektrophysiologischen Interventionssteuerung (EPConverter/EPManager, Softwareentwickler: I.Paetsch/S.Hilbert)
- Artefaktfreie CMR-Myokardtexturdarstellung bei Schrittmacher-/ICD-Trägern (Etablierung des "Wideband late-gadolinium enhancement" zur Substratdetektion)
- Myokardtexturcharakterisierung bei Tachykardiomyopathien
- Quantifizierung der Lungenperfusion bei Embolien/Pulmonalvenenstenosen mittels hochaufgelöster, ultraschneller CMR-Perfusionsbildgebung ("kt-SENSE"); für weitere Informationen, siehe https://www.helios-gesundheit.de/kliniken/leipzig-herzzentrum/rhythmologie/leistungen-rhythmologie/lungenvenenstenosen/
- Präoperative Therapieplanung von Mitralklappenrekonstruktionen (MITRAPROFI)
- Circulation
- Circulation: Cardiovascular Imaging
- Journal of the American College of Cardiology (JACC)
- JACC Cardiovascular Imaging
- Journal of Magnetic Resonance Imaging (JMRI)
- European Heart Journal (EHJ)
- European Heart CV Imaging
- Journal of Cardiovascular Magnetic Resonance (JCMR)
- Lancet
- Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK)
- European Association of Cardiovascular Imaging (EACVI)
- Society of Cardiovascular Magnetic Resonance (SCMR)
- American Heart Association (AHA)