Nicht immer verläuft das Leben nach Plan. Nach dem Abitur wollte Emili Russmich eigentlich ein Medizinstudium aufnehmen. „Im ersten Anlauf hat das aber leider nicht geklappt“, bekennt die 19-jährige Baden-Württembergerin. Das folgende Jahr ungenutzt verstreichen lassen wollte sie deshalb aber nicht. Alternativ entschied sie sich für ein freiwilliges soziales Jahr. „In dieser Zeit lerne ich etwas und erhalte zugleich ausreichend Gelegenheit um zu erkunden, welche Facetten die Medizin bietet“, sagt sie. Die Suche nach einer passenden Stelle schien einfach. Das Internet ist die perfekte Plattform um sich kundig zu machen. Zahlreiche Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen werben auf den entsprechenden Seiten und in Foren für sich als Arbeitgeber. Trotz dieser Angebotsfülle legte sich Emili aber frühzeitig fest. Ihre Wahl fiel auf das Herzzentrum Leipzig. „Dieses hat weltweit einen guten Ruf und gehört zu den führenden Einrichtungen seiner Art. Dort zu arbeiten, wollte ich mir nicht entgehen lassen“, begründet sie ihre Entscheidung.
Mittlerweile hat die Stuttgarterin die ersten Wochen im Herzzentrum absolviert. Menschen zu helfen, so ihr bisheriges Fazit, sei eine sinnvolle und erfüllende Aufgabe. In ihrem Berufswunsch Ärztin zu werden, hat sie das FSJ somit bestärkt. Hier im Herzzentrum fühle sie sich gut angenommen und aufgehoben, fügt sie an. Ihren zwischenzeitlichen Umzug nach Leipzig bereut Emili deshalb nicht.
Kofferpacken und Zimmersuche standen für Franz Theodor Hohmann hingegen nicht auf dem Programm. Der 19-jährige Markkleeberger hat im Gegensatz zu Emili einen vermeintlich kurzen Weg ins Herzzentrum. Zudem stand für ihn frühzeitig fest, nicht studieren zu wollen. Zielorientiert verließ er deshalb das Gymnasium in der elften Klasse. „Ich will praktisch arbeiten, mich so schnell als möglich einbringen”, unterstreicht er. Noch bis September dieses Jahres leistet auch er im Herzzentrum ein freiwilliges soziales Jahr. Ein Praktikum mit Folgen. „Ich habe schnell gemerkt, dass dies genau mein Ding ist. Deshalb habe ich im Herzzentrum unlängst einen Ausbildungsvertrag zum Pflegefachmann unterschrieben“, bekennt er mit Stolz.
Die Erwartungen, die er vor dem FSJ an seine Arbeit im Klinikum hatte, sagt Franz, seien völlig wertfrei gewesen. „Ich wusste zwar was ich will, habe diese Aufgabe aber dennoch unvoreingenommen auf mich zukommen lassen. Heute kann ich sagen: Das ist genau das Gesuchte“, betont er. Allgemeine Pflege und viele Hintergrundarbeiten, etwa das Begleiten von Patienten zu Untersuchungen, werden durch FSJler übernommen. „Man lernt dabei eine Menge. Vor allem weil man uns mit der Zeit auch selbständig arbeiten lässt“, sagt er. Das einfache Ermitteln der Vitalfunktionen von Patienten, aber auch Blutdruck- und Zuckermessungen gehören zu den Tätigkeiten, die erfahrene Pflegekräfte an die FSJler ihrer Station übergeben. „Auf die Art ernst genommen zu werden, bestärkt das Selbstbewusstsein“, ergänzt Emili.
Wie ihre großen Vorbilder, die ausgebildeten Pflegekräfte, müssen Jugendlich im freiwilligen sozialen Jahr eine 40-Stunden-Woche leisten. Im Herzzentrum heißt das, in Früh- und Spätschicht oder in der Zwischenschicht arbeiten zu gehen. Nachtschichten absolvieren FSJler nicht. Für die geleistete Arbeit erhält jeder Jugendliche zum Monatsende ein sogenanntes Taschengeld, dessen Höhe der jeweilige Arbeitgeber festlegt.
Insgesamt sechs Jugendliche absolvieren aktuell am Herzzentrum und Helios Park-Klinikum Leipzig ein freiwilliges soziales Jahr. Einer von ihnen, Franz Hohmann, geht ab September eine weitere Herausforderung an. „Ich freue mich auf die beginnende Lehrausbildung im Herzzentrum und hoffe natürlich, danach hier weiter arbeiten zu dürfen“, bekennt er. Was für ihn ohne große Erwartungen begann, wurde so dank des FSJ zum beruflichen Glück. Ob Praktikum, FSJ oder Bundesfreiwilligendienst: Wir zeigen dir gern, wie eine Klinik wie das Herzzentrum Leipzig funktioniert.