Am Wochenende vom 31. März bis 2. April drehte sich am Herzzentrum Leipzig einmal mehr alles um das Herz. Zur Kardiovaskulären Frühjahrestagung lud am Freitag und Samstag das Helios Health Institute (HHI) in Kooperation mit dem Herzzentrum Leipzig Ärzt:innen ein, um aktuelle Fälle, Diskussionen, Fachvorträge und Studien kardiovaskulärer Erkrankungen vorzustellen. Hauptziel der diesjährigen Veranstaltung war die Bereitstellung wichtiger Hilfestellungen und Entscheidungshilfen für die Diagnose und Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen.
Direkt im Anschluss lud das Herzzentrum Leipzig gemeinsam mit der Deutschen Herzstiftung am Sonntag Patient:innen, Angehörige und Interessierte von 10 bis 16 Uhr zum Herzseminar ein. PD Dr. med. Kerstin Bode, kommissarische Chefärztin der Abteilung für Rhythmologie am Herzzentrum, begrüßte 150 Gäste, die sich am 2. April im Hörsaal eingefunden haben, um Wissenswertes über die Frauen- und Männergesundheit zu erfahren.
Den Einstieg in das Herzseminar gestaltete Frau Prof. Dr. med. Sandra Eifert, Oberärztin der Klinik für Herzchirurgie am Herzzentrum Leipzig. In einem spannenden Vortrag mit dem Titel „Schlagen Männer- und Frauenherzen wirklich anders?“ führte sie das Publikum ein in die wichtigsten Geschlechterunterschiede in der Herzmedizin. Wichtige Abweichungen betreffen zum Beispiel die Häufigkeit der Erkrankungen, die Wirkung von Arzeneimitteln und das Schmerzempfinden sowie die Sterberate nach Herzerkrankungen. Frauen sind beispielsweise durch das Oströgen immunologisch besser vor Erkrankungen geschützt, dafür aber auch deutlich schmerzemfpindlicher als Männer.
Geschlechterunterschiede ließen sich aber auch auf die Organe beziehen. Wissenswert: Das weibliche Herz ist mit einem Mittelwert von 250g insgesamt 50g leichter als das durchschnittliche Männerherz. Das Testosteron stärkt beim Mann die Muskelkraft und somit auch die muskelstarke linke Herzkammer und verleiht dem Herzen dadurch insgesamt mehr Ausdauer und Kraft. Das Frauenherz tickt also tatsächlich anders und schlägt 10 Mal mehr pro Minute, um diesen muskulären Unterschied auszugleichen.
In weiteren Vorträgen referierte u.a. PD Dr. med. Florian Schlotter, dass Herzerkrankungen eher Männersache sind und Frauen im Mittel fünf Jahre länger leben als Männer. Dr. med. Elena Efimora hingegen erklärte geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Einnahme und Wirkung von Medikamenten. Der zweite Teil des Herzseminars zahlte auf den Lebensstil ein und widmete sich politischen Hintergründen der Gendermedizin, rechtlichen Grundlagen in der Patientenversorgung sowie Fitness- und Lebensumständen von Männern und Frauen. Besonderer Gast war die Moderatorin und Bestsellerautorin Natascha Sagorski. Sie sprach zum „Female Empowerment: Wie wir die Themen der Frauengesundheit in die Politik tragen und Verbesserungen erreichen können.“ Im anschließenden Gesundheitstalk konnten alle Gäste mit den Expert:innen diskutieren und auch Fragen stellen. Workshops, die sowohl vor Ort als auch online angeboten wurden, komplettierten das Programm des diesjährigen Herzseminars und ermöglichten allen Zuhörern aktiv zu werden. Von Entspannungsübungen bis hin zum Tanzkurs gab es ein breit gefächertes Angebot rund um die Herzgesundheit.
Im Anschluss an die Veranstaltung stehen die Workshops nun unter folgendem Link bereit: www.vimeo.com/showcase/workshops-herzseminar2423.