Bei der Schaufensterkrankheit (arterielle Verschlusskrankheit) handelt es sich um eine Durchblutungsstörung, insbesondere der Beine. Ein typisches Symptom sind Schmerzen beim Gehen. Um den Schmerz zu lindern, bleiben Betroffene häufig stehen – daher kommt auch der Name „Schaufensterkrankheit“, der im Volksmund häufig verwendet wird.
Die Schwere der Schaufensterkrankheit lässt sich in vier Stadien unterteilen, wobei man ab dem zweiten Stadium eine operative Behandlung empfiehlt.
Risikofaktoren der Schaufensterkrankheit
Ein ungesunder Lebensstil (wenig Bewegung, fettreiche Kost, Nikotin) kann die Schaufensterkrankheit begünstigen.
- langjähriges Rauchen
- erhöhte Blutfettwerte
- Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
- Bluthochdruck
- Übergewicht
- familiäre Veranlagung
Symptome der Schaufensterkrankheit
Die arterielle Verschlusskrankheit kann sich über viele Jahre unbemerkt entwickeln. Meist treten die Symptome im höheren Alter auf. Je nach Schwere der Beschwerden, lässt sich die PAVK in vier Stadien einteilen
- Stadium I: Es treten noch keine Beschwerden auf. Die Engstellen sind noch gering und die Diagnose wird meist zufällig gestellt
- Stadium II: Es treten Muskelschmerzen in Waden, Gesäß oder Oberschenkeln auf, die auf eine geringere Durchblutung deuten. Betroffene können bereits hier nicht mehr längere Strecken zu Fuß zurücklegen. Wird eine Pause eingelegt, bessern sich die Schmerzen schnell wieder.
- Stadium III: Die Schmerzen treten vermehrt auch in den Füßen und Zehen auf und bleiben auch im Ruhezustand (besonders beim Liegen) bestehen.
- Stadium IV: Das Gewebe ist bereits stark geschädigt und es bilden sich Geschwüre. Selbst kleinste Verletzungen heilen nur noch schlecht. Im schlimmsten Fall kann eine Amputation nötig werden.
Behandlung der Schaufensterkrankheit
In unserer Klinik kommt das gesamte Spektrum der modernen Gefäßchirurgie zum Einsatz. Wir behandeln Gefäßverengungen und -verschlüsse im Becken, Ober- und Unterschenkeln sowie an den Füßen.
Operative Verfahren
Ist die Schaufenstererkrankung bereits fortgeschritten, empfehlen wir eine operative Behandlung. Hierbei können verschiedenen Verfahren zum Einsatz kommen.
Bypass-Operation: Bei einer Bypass-Operation werden verengte Gefäße mittels einer Umleitung, dem Bypass, überbrückt. Immer wenn es möglich ist, verwenden wir hierfür eine körpereigene Vene. Alternativ verwenden wir Kunststoffbypässe oder Erweiterungsplastiken mit sogenannten Kunststoffpatches.
Ausschälplastik: Engstellen der Bein und Beckenschlagader können wir mittels einer Ausschälung wieder eröffnen. Dafür wird die Engstelle freigelegt, das Gefäß eröffnet und die Ablagerungen an der Gefäßwand beseitigt.
Interventionelle Verfahren
Die perkutane transluminale Angioplastie (PTA) ist ein minimal-invasives Verfahren zur Erweiterung oder Wiedereröffnung von verengten oder verschlossenen Blutgefäßen, bei dem unter radiologischer Kontrolle mittels Katheter ein kleiner Ballon ins Gefäßsystem eingeführt wird. Die perkutane transluminale Angioplastie (PTA) wird deshalb auch als Ballondilatation bezeichnet.
Konservative Verfahren
Zur Behandlung der Schaufensterkrankheit können Medikamente zum Einsatz kommen, die verhindern, dass sich Ablagerungen (Plaques) an den Gefäßwänden bilden. Auch die Neuromodulation, eine besondere Form der Schmerztherapie, bei der die Weiterleitung des Schmerzreizes ans Gehirn unterbrochen wird, finden hier Anwendung.
Der akute Gefäßverschluss
Beim akuten Gefäßverschluss kann das Blut nicht mehr durch die Gefäße transportiert werden, die Zufuhr mit Sauerstoff wird unterbrochen. Der akute Gefäßverschluss einer Arm- oder Beinarterie ist ein lebensbedrohlicher Zustand, der sofort behandelt werden muss.
Warnsignale sind:
- Plötzlich auftretender Schmerz in Armen oder Beinen
- Blässe
- Schwäche, Erschöpfung
- Geringer Puls
- Taubheit, Gefühlslosigkeit
Das Gefäß muss umgehend wieder geöffnet werden. Dies geschieht über kathetergestützte oder andere, oben aufgeführte, operative Verfahren.