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Zwangserkrankungen

Arbeitsgruppe Zwangs- und Zwangsspektrumstörungen

Die Zwangserkrankung ist in der Mehrzahl der Fälle, als eine schwere psychische Erkrankung anzusehen und entspricht nach der Definition der S3-Leitlinie Psychosoziale Therapien bei schweren psychischen Erkrankungen (DGPPN 2019, S. 4) einer severe mental illness (SMI). Ein Großteil der Patienten mit Zwangserkrankungen weist über deutlich mehr als zwei Jahre Krankheitssymptome auf, welche insbesondere die berufliche und soziale Teilhabefähigkeit der Patient/innen negativ beeinflussen.

Die Arbeitsgruppe widmet sich schwerpunktmäßig psychosozialen Versorgungs- und Forschungsthemen der Zwangserkrankung. Dabei stehen die unmittelbar betroffenen Patienten/innen ebenso wie die Angehörigen und das psychosoziale Umfeld im Mittelpunkt der Betrachtungen.

 

Leitung:

Prof. Dr. med. Katarina Stengler
Stellvertretende Leitung: DP Ina Jahn

 

Kontakt:
katarina.stengler@helios-gesundheit.de , ina.jahn@helios-gesundheit.de

 

Versorgungs- und Forschungsprojekte/ Neue Versorgungsformen für Patienten

Stationsäquivalente Behandlung für Patienten mit Zwangserkrankung:


Die stationsäquivalente Behandlung (StäB) stellt eine aufsuchende, intensive gemeindenahe Versorgungsform für Patienten mit schweren und/oder chronifizierten Krankheitsverläufen dar.

Im Rahmen des Versorgungsprojektes soll evaluiert werden, inwieweit Patienten mit schweren Zwangserkrankungen das im klinischen Setting neu etablierte Angebot „StäB-Zwangserkrankungen“ für sich in Anspruch nehmen. Zudem soll innerhalb einer qualitativen Studie erfasst werden, inwieweit gerade Patienten mit schweren Zwangserkrankungen, welche im Alltag fast vollständig auf fremde Hilfe angewiesen sind, von diesem neuen Versorgungsangebot für sich Veränderungen erreichen können.

 

Angehörige von Menschen mit Zwangserkrankungen

Studie CoBA_Psy:

Innerhalb der Studie sollen spezifische Belastungen und Bewältigungsstrategien bei Angehörigen von Menschen mit psychischen Erkrankungen während der COVID-19 Pandemie erfasst werden.

Dabei ist von Interesse, ob und wenn ja, welche Bewältigungsstrategien Angehörige von psychisch erkrankten Menschen anwenden. Ebenso soll erfasst werden, inwieweit während der COVID-19 Pandemie Stigmatisierungen zusätzliche Belastungsfaktoren für Angehörige von psychisch Erkrankten darstellen können. Im Rahmen der Studie soll der Fragebogen „Corona-Pandemie-bedingte Einflüsse auf Belastungen von Angehörigen von Menschen mit psychischen Erkrankungen“ (CoBA_Psy) zu verschiedenen Erhebungszeitpunkten zur Anwendung kommen.

 

Kooperationen:

  • Universität Leipzig, Wilhelm-Wundt-Institut für Psychologie, Klinische Psychologie und Psychotherapie, Forschungsprojekte im Bereich Zwangserkrankungen mit der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Cornelia Exner
  • Psychiatrische Universitätsklinik Zürich, Zentrum für Depressionen, Angsterkrankungen und Psychotherapie, Forschungskooperation mit PD Dr. med. Sebastian Olbrich
  • Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Zentrum für Psychosoziale Medizin, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Forschungskooperation mit Prof. Dr. Lena Jelinek / Prof. Dr. Steffen Moritz

 

Aktuelle Publikationen:


Journals:

Jahn I, Meixensberger C, Herzog T, Stengler K. Stationsäquivalente psychiatrische Behandlung für Patienten mit schweren Zwangserkrankungen in Zeiten von COVID-19 – ein Fallbericht [Ward- Equivalent Psychiatric Treatment (StäB) for Patients with Severe Obsessive Compulsive Disorder in Times of COVID-19 - A Case Report]. Psychiatr Prax. 2022 Mar;49(2):107-110. German. doi: 10.1055/a-1630- 4373.
 

Olbrich H, Jahn I, Stengler K, Seifritz E, Colla M. Heart rate variabilityin obsessive compulsive disorder in comparison to healthy controls and as predictor of treatment response. Clin Neurophysiol. 2022 Jun; 138:123-131. doi: 10.1016/j.clinph.2022.02.029.


Buchbeiträge:

Jahn I, Stengler K (2022) Psychosoziale Behandlungsmethoden. In: Benoy C, Walter M (Hrsg.) Zwangsstörung. Grundlagen – Formen – Interventionen. Stuttgart: Kohlhammer-Verlag. S. 242- 254.