Als einziges Klinikum in Deutschland, und eines von etwa 20 weltweit, stellt das Helios Park-Klinikum im Oktober 2020 sein Nexaris Angio-CT in Dienst. Dabei handelt es sich um ein ineinandergreifendes System. Es liefert dem behandelnden Arzt noch während des operativen Eingriffs sowohl Bilder einer Angiografieanlage als auch Aufnahmen eines Computertomografen. Das Nexaris Angio-CT ist in der Lage, beide Aufnahmen zu einem Bild zusammenzufügen.
In Anspruch genommen und bedient wird dieses Hochleistungsequipment durch Priv.-Doz. Dr. Michael Moche, Chefarzt der Klinik für Interventionelle Radiologie und seinem Team. Die interventionelle Radiologie ist ein junges Teilgebiet der diagnostischen Radiologie mit großer Zukunft.
„Mit Hilfe des Angio-CT ist in der Gefäßchirurgie und der Behandlung von Krebserkrankungen eine einzigartige Bildgebung möglich, die uns künftig eine deutlich verbesserte Diagnostik, Therapie und Kontrolle garantiert”, betont Dr. Moche. Bislang, so der Mediziner, konnten Patienten erst nach den operativen Eingriffen ein kontrollierendes CT-Bild oder eine Röntgenaufnahme anfertigen lassen. Mit Hilfe der modernen Bildfusion ist das nun unmittelbar vor, während oder nach dem Eingriff möglich. Der Wirkungsgrad der Behandlung verbessert sich dadurch immens, unterdessen sich die Verweildauer des Patienten im Klinikum spürbar verkürzt.
Über ein Jahr dauerten die Planung und Umsetzung des Projektes. Zwei ehemals ambulante OP-Säle wurden dafür abgebaut, entkernt und den künftigen Anforderungen angepasst. Neben zwei Behandlungsräumen, die zum Schutz vor Röntgenstrahlung wahlweise durch eine 1,5 Tonnen schwere und mit vier Millimeter Blei versehene Schiebetür getrennt oder vereint werden können, gibt es unter anderem mehrere Kontrollarbeitsplätze, einen Multifunktionsbereich mit sechs Betten, ein Materiallager sowie einen Technikraum. Dieser sei der größte seiner Art am Helios Standort Leipzig, verdeutlicht Sebastian Oeser, Abteilungsleiter für Medizintechnik. „In ihm befinden sich hochmoderne Schaltschränke sowie Sensorik für Stark- und Schwachstromtechnik oder die Bildgebung. Während der Behandlung ist es möglich, 28 unterschiedliche Bildsignale zu verarbeiten, um sie je nach Wunsch auf einen der zahlreichen Monitore zu übertragen”, ergänzt Medizintechniker Stefan Ammon.
Die Luft in den Untersuchungsräumen entspricht der Qualitätsklasse 1b. Damit, betont Oeser, herrschten im gesamten Bereich Bedingungen wie in der Helios Vorgabe für Eingriffsräume, weshalb alle Interventionen auch unter solchen Bedingungen ausgeführt werden können. In Summe betrachtet, sagt Sebastian Oeser, habe diese mehrere Millionen Euro teure Investition am Standort ein eigenes „kleines Klinikum” erschaffen.
Um das zu erreichen, brauchte es vor allem große logistische Anstrengungen, betont Technikleiter Sebastian Rensch. Zumal viele technische Komponenten, vom CT und dem Röntgengerät, über die stählerne Trennwand bis hin zur voll umfassenden Bildwiedergabe von unterschiedlichen Anbietern geliefert wurden. Das alles zeitlich auf einen Punkt zu bringen und technisch zu vereinen, habe viel Kraft gekostet, betonen die Medizintechniker. Zugleich loben sie die sehr gute Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen des Klinikums, vor allem den Bereichen IT und Technik. Anders, betont Sebastian Oeser würde man ein Projekt von solcher Intensität nicht stemmen können.
Was für die Patienten des Helios Park-Klinikums zählt, ist trotz all der vorausgegangenen Mühen aber allein das Ergebnis. Dieses verspricht zukünftig noch mehr medizinisches Know-how, eine noch bessere medizinische Versorgung und beweist, dass Helios seiner Philosophie einer Spitzenmedizin treu bleibt.
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