Der Aktivitätslevel vieler Senioren ist heute um etliches höher als noch vor zwei Jahrzehnten. Die meisten Frauen und Männer jenseits der 70 fühlen sich fit und dynamisch, kosten das Leben in vollen Zügen aus. Eine gesunde Lebensweise und die Vorzüge moderner Medizin machen es möglich. Einen uneingeschränkten Freibrief erhalten sie damit aber dennoch nicht zur Hand. Vor allem für die über 75-Jährigen gilt, dass aufgrund nachlassender körperlicher Widerstandskraft die Folge von Unfällen und Verletzungen mit zunehmendem Alter gravierender sind. Ihre Bewegungen werden unweigerlich steifer, ihnen schwinden Sehkraft, Motorik und Hörvermögen. In Folge dessen steigt auch das Sturzrisiko. Ein Drittel der Menschen über 65 Jahre stürzt laut Statistik mindestens einmal pro Jahr.
Sofern ältere Patienten aufgrund eines Unfalls oder einer Sturzverletzung im Helios Park-Klinikum Leipzig aufgenommen werden, wissen die beteiligten Mediziner und das Pflegepersonal, dass hier besondere Maßnahmen erforderlich sind. „Im Vergleich zu jüngeren Patienten sind die Rahmenbedingungen gänzlich anders. Die Wahrscheinlichkeit von Begleiterkrankungen wie Herzschwäche oder Demenz ist höher, zudem haben Ältere eine geschwächte Physis, weshalb auch das Heilungsvermögen des Körpers nachlässt“, erläutert Prof. Dr. Géza Pap, Direktor des Orthopädisch-Traumatologischen Zentrums im Helios Park-Klinikum Leipzig. Prä-, infra- und postoperativ (vor, während und danach) gilt es daher, die Behandlung der Patienten entsprechend ihres Alters und veränderter gesundheitlicher Umstände anzupassen. Allerdings nicht planlos, sondern klar strukturiert und instrumentalisiert, betont Prof. Pap.
Hüftgelenksnahfrakturen, Wirbelkörperfrakturen sowie Frakturen im Bereich des Schultergürtels bilden die häufigsten traumatologischen Krankheitsbilder älterer Menschen. Kliniken, die von der DGU zertifiziert sind und entsprechend deren Vorgaben arbeiten, weisen eine nachweislich bessere Ergebnisqualität auf. „Diese lässt sich unter anderem an einer höheren Überlebensrate, dem Erhalt weiterer Lebensqualität sowie der Geschwindigkeit, die präoperative Lebensqualität wiederzuerlangen, festmachen”, erklärt Anna-Maria Keilitz, Leitende Oberärztin der Geriatrie. Langfristig, betonen beide Mediziner, senke das strikte Richtlinienhandeln bei der traumatologischen Versorgung älterer Menschen die Kosten operativer Eingriffe und der Nachbehandlung. Ein Aspekt, von dem das gesamte Gesundheitssystem und letztlich die Gesellschaft profitiert.
Seine Kompetenz in punkto Alterstraumata stellt das Helios Park-Klinikum Leipzig aber nicht nur durch die nunmehrige Zertifizierung heraus. Seit Jahren schon kann der Standort auf eine große Geriatrie und den Vorzug verweisen, dass ältere traumatologische Patienten nach dem operativen Eingriff nicht noch einmal die Station wechseln müssen, sondern die Behandlung vom Zeitpunkt der Aufnahme auf einer Station ausgeführt wird. Diese logistische, räumliche und personelle Nähe von Chirurgie und Geriatrie bündelt Kräfte und schafft Kapazitäten, die nur wenige Kliniken zu bieten haben.
Das Altertraumazentrum verbindet die Professionen Geriatrie und Orthopädie zu einem, auf den älteren Menschen ausgerichteten, Behandlungsort. Hier arbeiten Geriater und Orthopäden Hand in Hand, um die Selbstständigkeit älterer Patient:innen wieder herzustellen.