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Fastenzeit mal anders: Salzfasten entlastet den Körper

Salz ist für den menschlichen Körper essenziell, doch die Deutschen konsumieren weit mehr als empfohlen. Besonders der hohe Verzehr von verarbeiteten Lebensmitteln trägt zu einer übermäßigen Salzzufuhr bei – mit potenziell negativen gesundheitlichen Folgen. Die Fastenzeit bietet eine ideale Gelegenheit, den Salzkonsum bewusst zu reduzieren. Ein temporärer Verzicht kann dabei helfen, den Geschmackssinn neu zu kalibrieren und den natürlichen Geschmack von Lebensmitteln wieder stärker wahrzunehmen. 

27. Februar 2025
Hering, Kartoffeln und Gemüse

Salz, chemisch als Natriumchlorid bekannt, spielt eine wesentliche Rolle für den Wasserhaushalt, das Nervensystem und die Muskelfunktion. Ein gewisser Salzkonsum ist notwendig, um den Körper im Gleichgewicht zu halten. Doch die Mehrheit der Deutschen nimmt deutlich mehr Salz zu sich, als empfohlen wird. Während die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) eine maximale Tageszufuhr von 6 Gramm empfiehlt, liegt der Durchschnitt in Deutschland bei Frauen bei 8,4 Gramm und bei Männern sogar über 15 Gramm.

Helios Park-Klinikum Leipzig

Leitender Oberarzt der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Hämatologie, Onkologie | Helios Park-Klinikum Leipzig

Der bewusste Umgang mit Salz ist entscheidend für eine gesunde Ernährung. Oft nehmen wir unbewusst zu viel Salz zu uns, insbesondere durch Fertigprodukte. Eine salzreduzierte Ernährung kann helfen, Bluthochdruck zu vermeiden und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.

Gesundheitliche Auswirkungen von zu viel Salz

Ein übermäßiger Salzkonsum kann zahlreiche gesundheitliche Probleme mit sich bringen:

  • Bluthochdruck: Ein übermäßiger Salzkonsum kann den Blutdruck erhöhen, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall verstärkt.
  • Nierenschäden: Eine dauerhaft hohe Salzzufuhr belastet die Nieren und kann langfristig zu Funktionsstörungen führen.
  • Beeinträchtigung des Immunsystems: Studien zeigen, dass zu viel Salz Entzündungsprozesse fördert und das Immunsystem schwächen kann.
  • Veränderung der Darmflora: Hohe Salzmengen beeinflussen das Mikrobiom im Darm, was sich negativ auf die Verdauung und das allgemeine Wohlbefinden auswirken kann.

Besonders salzhaltige Lebensmittel mit wenig Nährstoffen

Viele stark verarbeitete Lebensmittel enthalten nicht nur große Mengen an Salz, sondern liefern gleichzeitig nur wenige wertvolle Nährstoffe. Typische Beispiele sind:

  • Fertigprodukte und Tiefkühlgerichte: Viele Fertiggerichte enthalten bis zu 5 Gramm Salz pro Portion – fast die empfohlene Tagesmenge.
  • Chips und Salzgebäck: Diese Snacks sind nicht nur salzreich, sondern enthalten oft auch viel Fett und wenig Vitamine.
  • Wurstwaren und gepökeltes Fleisch: Salami, Schinken und Würstchen sind stark gesalzen und enthalten gleichzeitig oft gesättigte Fettsäuren.
  • Instant-Suppen und Soßen: Pulver- oder Fertigsuppen sowie fertige Soßenmischungen enthalten oft extrem hohe Mengen an Salz.

Jod – wichtig oder schädlich?

Jod ist ein essenzielles Spurenelement, das eine zentrale Rolle für die Funktion der Schilddrüse spielt und für den Stoffwechsel sowie das Wachstum notwendig ist. Eine abwechslungsreiche Ernährung um den täglichen Bedarf von 150-200 µg je nach Alter und gesundheitlichem Zustand zu decken. Besonders viel Jod enthalten Seefisch, Meeresfrüchte und Milchprodukte.  

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Chefarzt Endokrine Chirurgie | Helios Park-Klinikum Leipzig

In der Schweiz, in Schweden, Finnland und in Großbritannien wurde das Jodmangelproblem weitgehend gelöst. In Ländern wie Deutschland, wo Jodmangel verbreitet ist, wird zusätzlich die Verwendung von jodiertem Salz empfohlen. Vergrößerungen oder knotige Veränderungen der Schilddrüse bedürfen einer individuellen Abklärung durch einen Internisten bzw. Endokrinologen.

Salzfasten – aber wie?

Salzfasten kann also auf verschiedene Weisen in die Ernährung integriert werden. Es geht nicht darum, Salz vollständig aus der Nahrung zu verbannen, sondern den Konsum gezielt zu reduzieren. Dabei hilft zum einen der Blick aufs Etikett: Die Salzmengen sind auf allen Lebensmitteln ausgewiesen. Außerdem empfiehlt es sich, den Verbrauch von stark verarbeiteten Lebensmitteln zu verringern und stattdessen frische, unverarbeitete Zutaten zu bevorzugen. Das Kochen zu Hause gibt die Möglichkeit, die Salzmenge selbst zu kontrollieren und den Geschmack durch Gewürze wie Pfeffer, Zitronensaft oder frische Kräuter zu verfeinern. Kinder sollten gar nicht erst an stark gesalzene Speisen gewöhnt werden.

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Leitender Oberarzt der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Hämatologie, Onkologie | Helios Park-Klinikum Leipzig

Wichtig ist, dass das Salzfasten nicht als strenge Diät verstanden wird, sondern als eine Möglichkeit, sich bewusst mit dem eigenen Körper und der Ernährung auseinanderzusetzen. Wer regelmäßig auf Salz verzichtet, stellt oft fest, dass der Körper empfindlicher auf natürliche Geschmäcker reagiert und die Freude an frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln steigt.