Bei einer Epilepsie reagiert das Gehirn von Zeit zu Zeit über. Die Betroffenen erleiden dann einen epileptischen Anfall. Dieser variiert in Länge und Ausmaß der Beeinträchtigung.
Ein epileptischer Anfall kann ohne Grund oder als Folge einer anderen Erkrankung auftreten. Er wird durch eine Veränderung der elektrischen Hirnfunktion ausgelöst. Das Erscheinungsbild einer Epilepsie ist sehr vielfältig. Es reicht von kaum erkennbaren flüchtigen Muskelzuckungen über kurze Bewusstseinspausen bis hin zu Zuckungen am gesamten Körper. Die Erkrankung greift tief in das Leben der Betroffenen ein und wirkt sich auf viele Aspekte etwa Berufswahl, Hobbies oder die Teilnahme an Straßenverkehr aus.
Diagnostik
Im Zentrum steht die individuelle Krankheitsgeschichte. Dazu zählen auch Informationen zu Schwangerschaft, Geburt, frühkindlicher Entwicklung. Ebenfalls von Bedeutung ist, ob es eine familiäre Vorbelastung gibt oder Hirnverletzungen vorliegen. Die Berichte von Angehörigen über beobachtete Anfälle liefern ebenfalls wichtige Informationen.
Die Elektroenzephalographie (EEG) zeigt die Bereitschaft des Gehirns zur epileptischen Entladungen an. Im Idealfall liefert das Verfahren einen direkten Nachweis von Anfällen. Um Hirnerkrankungen aufzeigen oder ausschließen zu können, kommen die Magnetresonanztomographie (MRT) oder die Computertomographie (CT) zum Einsatz. Die Untersuchung des Nervenwassers erfolgt, wenn der Verdacht einer entzündlichen Erkrankung des Nervensystems vorliegt.
Therapie
Epileptische Anfälle sind medikamentös meist gut behandelbar. Die Maßnahmen richten sich unter anderem nach der Art der Anfälle und den diagnostischen Befunden. Die Medikamente werden zumeist über einen langen Zeitraum, manchmal sogar lebenslang eingenommen. Daher achten wir auf eine bestmögliche Verträglichkeit. Für die Behandlung steht eine Reihe von Medikamenten zur Verfügung. Wir besprechen mit unseren Patienten gemeinsam die Therapie und stimmen die Dauer und Dosierung der Medikation individuell ab. Bei etwa zwei Dritteln der Patienten können die Anfälle durch eine optimale medikamentöse Therapie dauerhaft unterdrückt oder zumindest befriedigend kontrolliert werden.
Die Multiple Sklerose ist zwar trotz großer wissenschaftlicher Anstrengungen bis heute nicht heilbar, aber dank innovativer Therapieansätze leben Betroffene in vielen Fällen länger und besser mit ihr.
Hinter Multipler Sklerose, oftmals kurz MS genannt, verbirgt sich eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Die Entzündungen entstehen durch den Angriff von körpereigenen Abwehrzellen auf die Nerven. Besonders betroffen sind das Gehirn oder das Rückenmark. Die Entzündungen beeinträchtigen die Leitfähigkeit der Nerven und hinterlassen kleine Vernarbungen.
Typische Symptome der Multiplen Sklerose sind Sehstörungen, allgemeine Schwäche und schnellere Ermüdbarkeit, Gefühlsstörungen und Lähmungen sowie Einschränkung der Koordination. Erste Krankheitsanzeichen treten oftmals im jungen Erwachsenenalter auf. Sie schreitet dann langsam schleichend oder schubweise voran. Im Frühjahr und Sommer kommt es meist zu einer Verschlechterung der Symptome. Schübe im Winter sind dagegen eher selten.
Auch wenn die Krankheit noch nicht heilbar ist, gab es in den letzten Jahren beachtliche Fortschritte bei den Therapiemöglichkeiten. Zahlreiche Maßnahmen tragen dazu bei, das für den Patienten optimale Konzept zu finden und seine individuelle Lebensqualität zu erhalten. Dazu zählt die medikamentöse Behandlung, die das Gehirn vor Entzündungen schützt. Ergänzend kommen die symptomatische Behandlung von Beschwerden und spezielle Therapieangebote hinzu.
Das Parkinson-Syndrom ist eine Funktions- und Bewegungsstörung. Sie kommt fast ausschließlich bei Menschen im höheren Lebensalter vor.
Bei der Parkinson-Krankheit sind die so genannten extrapyramidalen Nervenstränge geschädigt. Fast alle feinmotorischen, bewusst gesteuerten Bewegungsabläufe steuert der Mensch über das Pyramidale System. Sind diese Nervenbahnen beeinträchtigt, führt dies zu Bewegungsstörungen, Zuckungen, Verkrampfungen und einer Verlangsamung der Bewegungsabläufe.
Eine frühe Diagnose und Behandlung der Parkinson-Krankheit verschafft den Betroffenen eine spürbare Linderung ihrer Beschwerden. Moderne medikamentöse Konzepte und zielgerichtete Krankengymnastik können ein Voranschreiten der Erkrankung hinauszögern, auch wenn diese noch nicht heilbar ist. Operative Verfahren wie die Hochfrequenzstimulation kommen bei der Behandlung ebenfalls zum Einsatz. Alle Maßnahmen helfen, die Lebensqualität der Patienten möglichst langfristig auf einem hohen Niveau zu halten.
Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie