Chefarztsekretariat des Brustzentrums
Ansprechpartnerin: Nancy Greiß
Telefon: (03693) 90-1031
Brustsprechstunde
Montag bis Donnerstag: 09.00 bis 12:00 Uhr
Freitag: nach Vereinbarung
Nachbesprechung Tumorkonferenz
Donnerstag und Freitag: 11.00 - 13.00 Uhr
Unsere Leistungen
Je früher eine Veränderung der Brust erkannt wird, umso optimaler ist die Therapie. Für eine sichere Diagnose arbeiten Ärzte aus verschiedenen Fachbereichen Hand in Hand zusammen.
Um bösartige Veränderungen der Brust so früh wie möglich zu erkennen arbeiten Experten vieler Fachbereiche eng zusammen: Radiologen und Pathologen, Operateure, Frauenärzte, internistische Onkologen, Strahlentherapeuten sowie spezialisierte Psychologen.
Wir bieten eine komplexe Mammadiagnostik
- Mammographie inklusive Spezialaufnahmen
- Ultraschalluntersuchung der Brust
- Ambulante Gewebeproben, Stanz- und Vakuumbiopsie
Die Untersuchungen werden von erfahrenen Fachärzten mit modernsten Untersuchungsgeräten durchgeführt.
Stanzbiopsie der Brust
Die Stanzbiopsie ist heute die Standardmethode für die Gewebeentnahme aus Knoten und Herdbefunden, die tastbar oder im Ultraschall sichtbar sind. Dazu wird eine etwa 1,5 mm dicke Hohlnadel mit einem Stanzgerät nach örtlicher Betäubung mit hoher Geschwindigkeit in die Brust „geschossen“. Das klingt dramatisch, ist jedoch zumeist völlig schmerzlos. Unter Ultraschallkontrolle werden dann in der Regel mehrere kleine zylinderförmige Stanzen aus unterschiedlichen Stellen des verdächtigen Gebietes entnommen, die Haut muss dazu jedoch nur einmal durchstochen werden.
Die Gewebszylinder werden anschließend zur feingeweblichen Untersuchung an das Pathologische Institut in unserem Haus gegeben.
Der histologische Befund liegt in der Regel nach 2 - 3 Arbeitstagen vor.
Nach Möglichkeit erfolgt auch eine Untersuchung im sogenannten Schnellschnittverfahren mit einem vorläufigen histologischen Befund nach 20 – 30 Minuten.
Die Stanzbiopsie ermöglicht in ca. 90 % der Fälle eine definitive Abklärung der Brustveränderung. Bei gutartigem Befund kann die Stanzbiopsie oftmals eine Operation und die Narkose ersparen. Wenn Zweifel bestehen bleiben oder keine sichere Klärung möglich ist, muss der Herd trotzdem operativ entfernt werden.
Während und nach dem Eingriff kann es zu einem Bluterguss (Hämatom) im Bereich der Punktionsstelle kommen, welcher in den meisten Fällen keiner Behandlung bedarf. Weiterhin sind am Tag der Untersuchung leichte Schmerzen an der Punktionsstelle möglich. Durch eigenes Drücken auf die Punktionsstelle über mindestens 30 Minuten nach dem Eingriff können Sie selbst dazu beitragen, dass die Gefahr des Blutergusses minimiert wird.
Wenn Sie gerinnungshemmende Medikamente einnehmen, sollten diese nach Absprache ggf. pausiert werden.
Für eine individuelle und optimale Therapie bei unseren Brustkrebspatient:innen arbeiten Experten verschiedener Fachbereiche eng zusammen.
Wir begleiten unsere Patientinnen fürsorglich und nach modernsten, internationalen Standards. Bei der Mammachirurgie greifen wir wenn immer möglich auf schonende und brusterhaltende Operationsverfahren zurück. Besonderes Augenmerk legen wir auch auf die Berücksichtigung ästhetischer Aspekte.
Wir bieten:
- Diagnostik und Therapie des Mammakarzinoms: Regelmäßige Beratungen der Behandlungspartner im interdisziplinären Tumorboard
- Mammachirurgie: Brusterhaltende und ablative Operationen, plastisch-rekonstruktive Operationen bei Mammakarzinomen, ästhetische und plastische Mammachirurgie
- Moderne Chemotherapie
- Operative und medikamentöse Therapie bei Rezidiven und Metastasen in Zusammenarbeit mit Strahlentherapie, Chirurgie, Thoraxchirurgie, Orthopädie und Onkologie
- Genetische Beratung bei familiärem Mammakarzinom
- Psychoonkologische Betreuung und Begleitung der Patientinnen
- Einbeziehung der Patientinnen in die Therapieentscheidung
- Zusammenarbeit mit Patientinnen-Initiativen und Selbsthilfegruppen
- Begleitung und Beratung der Patientinnen durch eine Brustkrankenschwester
- Zugang zu neuen Behandlungskonzepten durch die Teilnahme an nationalen und internationalen Studien
- Veranlassung von Genexpressionsanalysen bei Eignung - in Form von:
- EndoPredict -Test > prognostiziert in der Gruppe der Brustkrebspatientinnen mit einem Hormonrezeptor−positiven und HER2−negativen Karzinom die Wahrscheinlichkeit eines Progresses unter Hormontherapie ohne Chemotherapie
- Oncotype-Test > gibt Aufschluss darüber, inwieweit eine Chemotherapie zusätzlich zur Hormontherapie das Risiko verringert, dass der Krebs erneut auftritt
Die ästhetische Brustchirurgie gehört ebenfalls zu unserem Leistungsspektrum.
Ein übermäßig große Brust (Makromastie) kann zu Rückenschmerzen und orthopädischen Problemen führen. Zudem stellt sie für einige Frauen eine psychische Belastung dar. In diesen Fällen kann eine Brustverkleinerung (Reduktionsplastik) zu einer Linderung der Beschwerden führen und die Brustästhetik deutlich verbessern. Wir beraten Sie individuell über die Operation und über mögliche Komplikationen.
Auch die Bruststraffung (Mastopexie) und die kosmetische Brustvergrößerung (Augmentation) gehören zu unserem speziellen Angebot.
In der Tumorkonferenz wird interdisziplinär über eine Therapieempfehlung diskutiert.
Tumorkonferenz - alle für einen
Die Tumorkonferenz nimmt eine zentrale Rolle ein, wenn es um Therapieentscheidungen geht. Hier werden alle PatientInnen mit einer Brustkrebserkrankung vor und nach der Operation sowie bei Wiederauftreten oder Fortschreiten der Erkrankung von Ärzten und Therapeuten besprochen.
Die moderne Tumortherapie verfügt über eine Vielzahl von Möglichkeiten mit unterschiedlichen Chancen und Risiken, die individuell abgewogen werden müssen.
Es hat für uns größte Priorität, unsere PatientInnen in allen Fragen nach dem neuesten Stand der Wissenschaft zu beraten, die Empfehlungen der nationalen und internationalen Behandlungsleitlinien umzusetzen und gemeinsam ein individuelles Behandlungskonzept zu finden.
In der Tumorkonferenz treffen sich alle hochspezialisierten Fachvertreter, die in die Diagnostik und Therapie des Brustkrebses eingebunden sind. Nach kritischer Betrachtung wird eine individualisierte Behandlungsempfehlung ausgesprochen.
Diese Empfehlung wird ausführlich mit dem Patienten besprochen, auch die Einholung einer Zweitmeinung wird jederzeit unterstützt.
KollegInnen ohne Kooperationsvertrag können nach Anmeldung eigene PatientInnen vorstellen und an den Konferenzen teilnehmen.
Eine weitere bedeutende interdisziplinäre Konferenz ist die Patienten-Vorstellung im Rahmen des Mammographie-Screenings, an der Frau Dr. Wurdinger, Dr. Graf und Dr. Rhein teilnehmen. Dadurch wird die lückenlose Versorgung bei Auffälligkeiten im Rahmen des Screenings sichergestellt.
Interne und externe Partner Brustzentrum
- Dr. med. Hans-Joachim Hald, Chefarzt Radiologie
- Dr. med. Tom Fiebig, Oberarzt für Diagnostische Radiologie / Mammografie
- Dr. med. Claudia Theuer, Leitende Oberärztin Medizinische Klinik II
- MSc Udo Arnold-Pusch, Chefarzt Palliativ- und Schmerzmedizin
- Palliativstation 2.7
- Roland Enders, Onkopsychologe
- Annett Schwabe, Diplom-Psychologin
- Jeannette Hoentzsch, Ernährungsberatung
- Anke Bornkessel, Leitung Therapieabteilung
- Katharina Sittig, Leitung Apotheke
- Station 5.4
- Tagesstationäre Zentrum (Station 1.1)
- Frauenarztpraxis Dr. med. Falk Altmann, Bad Neustadt, Onkologisch verantwortlicher Arzt
- Praxis für Nuklearmedizin Meiningen, Dipl. med. Holger Dahinten
- Institut für Pathologie, Dr. Bocker / Dr. Mösch-Fritsch
- dieStrahlenTherapeuten Meiningen, Erik Parthum
- Hospiz Meiningen
- Klinisches Krebsregister Thüringen
- Labor an der Salzbrücke, MVZ GmbH, Dr. med. Wolfgang Withold
- Praxis für Humangenetik Jena, Dr. Antje Hering und Dr. Solveig Schulz
- Interdisziplinäres Zentrum für Brust- und Eierstockkrebs der Universität Würzburg
- Seelsorge, Pfr. Wolfgang Teichert (kath.)
- Selbtshilfegruppe Meiningen
Studien des Brustkrebszentrums Meiningen
Studienliste Meiningen
„Prospektive, multizentrische Registerstudie zur Bewertung verschiedener leitlinienkonformer Operationsverfahren in der Axilla (Sentinel-Node-Biopsie, Targeted Axillary Dissection, Axilladissektion) nach neoadjuvanter Chemotherapie“
Das bedeutet Ihre Studienteilnahme
Ihre Teilnahme an der AXSANA-Registrierstudie erlaubt die Erfassung und Auswertung Ihrer Behandlungsdaten. Das Ziel ist dabei, herauszufinden, wie oft unterschiedliche Operationsverfahren durchgeführt werden, wie sich diese auf den Erkrankungsverlauf und auf die Lebensqualität der Patienten auswirken und welche Markierungsformen des Lymphknotens besonders empfehlenswert sind.
Nutzen-Risiko-Abwägung
Mit der Studienteilnahme sind keine Risiken verbunden. Es ergibt sich für die Studienteilnehmenden kein direkter Nutzen. Durch die Teilnahme an dieser Studie entstehen für Sie keine zusätzlichen Kosten.
BETTER-CARE steht für das Forschungsprojekt „Bedarfsadaptierte und individualisierte Versorgung von Patientinnen und Patienten nach der Therapie von primären Brustkrebs“.
Mithilfe von BETTER-CARE wird untersucht, ob ein fachübergreifendes Nachsorgeprogramm geeignet ist, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Das Nachsorgeprogramm soll an den Bedarf jeder Patientin und jedes Patienten angepasst werden. Weiterhin sollen negative Folgen der Brustkrebs-Erkrankung und der Therapie besser behandelt oder ganz vermieden werden. Langfristig erhofft man sich durch BETTER-CARE Impulse zur Verbesserung der deutschlandweiten Nachsorge bei Brustkrebs.
Wer kann an der Studie teilnehmen?
Die Studie richtet sich an Patientinnen und Patienten nach ihrer primären Brustkrebsbehandlung, unabhängig von Geschlecht und durchgeführter Therapie. Es nehmen mehrere Brustkrebszentren in Deutschland an der Studie teil. Vielleicht wurden Sie bereits vom Team Ihres Zentrums auf die Studie aufmerksam gemacht. Gerne können Sie auch Ihre Ärztin oder Ihren Arzt direkt ansprechen.
Was bedeutet die Teilnahme für Sie?
Für alle Teilnehmenden, unabhängig ob Interventions- oder Kontrollgruppe, wird die standardmäßige Behandlung fortgeführt. Es bestehen also keine zusätzlichen Risiken. Uns ist wichtig, dass Sie wissen: Die Befragungen und die App-Nutzung sind mit etwas zeitlichem Aufwand verbunden. Sie unterstützen dafür die Verbesserung der zukünftigen Brustkrebs-Nachsorge.
Termine der Tumorkonferenz
Plan der Tumorkonferenz + Fortbild. 2.HJ 2024
Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie
Brustkrebs: Jede Frau kann es treffen!
Krebserkrankungen gehören nach wie vor zu den häufigsten Todesursachen. Mit etwa 70.000 Neuerkrankungen pro Jahr ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Jede zehnte Frau erkrankt im Lauf ihres Lebens daran. Zunehmend sind auch Jüngere betroffen. Gerade bei bösartigen Wucherungen ist jedoch der Zeitpunkt der Diagnose entscheidend, denn: Je früher der Krebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. „Gutartige Krebsvorstufen oder kleine, begrenzte Veränderungen des Gewebes lassen sich besser therapieren als große Tumore, die womöglich bereits gestreut haben“, erklärt Dr. Heiko Graf, Chefarzt Brustzentrum und Mammachirurgie im Helios Klinikum Meiningen.
Vorsorge ab 30
Eine Brustkrebs-Vorsorge können Frauen ab 30 Jahren einmal jährlich beanspruchen. Dabei tastet der Frauenarzt die Brustdrüsen und die dazugehörigen Lymphknoten ab. Darüber hinaus erklärt er, wie die Brust selbst abgetastet werden kann. Zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr haben Frauen zudem alle zwei Jahre die Möglichkeit, eine Mammografie anfertigen zu lassen. Dabei werden beide Brüste geröntgt – wodurch Veränderungen im Brustgewebe frühzeitig sichtbar sind.
Die Sterblichkeit an Brustkrebs sinkt seit den 90er Jahren kontinuierlich, da bei der Mammographie viele Tumore bereits in einem Frühstadium entdeckt werden. Aber auch die Behandlung in einem zertifizierten Brustkrebszentrum, wie im Helios Klinikum in Meiningen, trägt zur verbesserten onkologischen Versorgung der Frauen bei. „Es ist wichtig, betroffenen Frauen eine optimale und individuelle Therapie anzubieten. Das Hauptaugenmerk muss dabei auf einer möglichst schonenden, brusterhaltenden oder wiederherstellenden Therapie liegen, so Dr. Heiko Graf.
Südthüringer Brustkrebszentrum Meiningen: Hand in Hand mit Patient:innen
Das Südthüringer Brustkrebszentrum im Helios Klinikum Meiningen, das nach den Richtlinien der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. und der Deutschen Gesellschaft für Senologie zertifiziert ist, bietet betroffenen Frauen eine 360 Grad Behandlung an. Sowohl die Diagnostik, die medikamentöse Therapie, die operativen Verfahren und die Strahlentherapie werden nach den neusten Standards durchgeführt. Das erfahrene Team um Chefarzt, Dr. Heiko Graf wird seit Anfang 2024 durch die neue Leitende Oberärztin Dr. Sevim Resit verstärkt.