In der Nacht vom 4. zum 5. November 2023 überschlugen sich die Ereignisse für das Ehepaar Juliane und Christian Zühlke aus Suhl. Am Abend setzte der Blasensprung bei Juliane ein und die werdenden Eltern fahren auf dem schnellsten Weg in das Helios Klinikum nach Meiningen.
Dort entscheidet der diensthabende Arzt, die Kinder per Kaiserschnitt auf die Welt zu bringen. Ein zweites pädiatrisches Team aus Kinderarzt und Kinderkrankenschwester wird alarmiert. Juliane Zühlke erinnert sich später, dass plötzlich so viele Ärzte und Schwestern um sie herum waren. Der Eingriff verläuft nach Plan. Um 00:40 Uhr sind beide Kinder mit einem Abstand von 2 Minuten auf der Welt und es geht ihnen den Umständen entsprechend gut.
Bereits nach einer halben Stunde durfte zunächst der Papa bei den Kindern sein und nach einigen Stunden mit dem „Bonding“ beginnen, d.h. mit den Kindern auf der Brust kuscheln. So gab es in den ersten 72 Stunden einen ununterbrochenen Haut- zu Hautkontakt. „Dieser schnelle enge Hautkontakt ist extrem wichtig für die weitere Entwicklung der Kinder“, sagt Svetlana Shopova-Mircheva, die als Sektionsleiterin der Frühgeborenenabteilung und Leitende Oberärztin im Helios Klinikum Meiningen die Zwillinge betreut. Sie berichtet außerdem, dass die Kinder 24-Stunden, also Tag und Nacht bei der Mutter bzw. den Eltern bleiben. Dies war dem Ehepaar Zühlke sehr wichtig. Sie haben sich bewusst für die Entbindung im Helios Klinikum in Meiningen entschieden. Bereits im Vorfeld besuchten sie die dortige Hebammensprechstunde. Für Juliane Zühlke war neben dem 24-Stunden-Rooming auch die Stillberatung besonders wichtig. Sie stillt beide Kinder und es klappt sehr gut. Durch den direkten und dauerhaften Haut-zu-Haut Kontakt zwischen den Babys und Eltern wird nicht nur die Gesundheit der Frühgeborenen sowie die emotionale Bindung zwischen Eltern und Baby gefördert, sondern er regt auch die Muttermilchproduktion an und fördert damit langfristig den Stillprozess. „Ich fühle mich hier sehr gut betreut, die Schwestern sind sehr fürsorglich und zeigen mir auch, wie ich die Kinder anlegen und lagern kann, sagt die 36-Jährige. Mittlerweile erhielten Theodor und Helena bereits sogar Physiotherapie, um ihre neurophysiologische Entwicklung zu stimulieren und die Kontrolluntersuchung U2 haben sie mit Bravour bestanden.
Voraussichtlich werden die Zwillinge die Klinik am 17.11.2023 bereits verlassen können. Darauf freut sich auch Papa Christian, der nun Erziehungsurlaub nehmen und sich ganz seiner Familie widmen wird.
