Suchen
Menü
Schließen

Neue Impfung zum Schutz der ganz Kleinen!

Das RSV-Virus kann vor allem bei Neugeborenen und Säuglingen schwere Atemwegserkrankungen hervorrufen.

02. Oktober 2024
Asian baby was sick as Respiratory Syncytial Virus (RSV) in kid hospital. Thai little girl having inhaler containing medicine for stop coughing and disease flu.,Asian baby was sick as Respiratory Syncytial Virus (RSV) in kid

Das RSV-Virus (Respiratorisches Synzytial-Virus) kann vor allem bei Neugeborenen und Säuglingen schwere Atemwegserkrankungen hervorrufen. Infektionen mit dem Erreger treten gehäuft im Herbst und Winter auf. Die ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt seit Sommer dieses Jahres eine Prophylaxe mit dem Antikörper Nirsevimab für alle Neugeborenen und Säuglinge. Nun steht die erste Saison vor der Tür, wo dies Anwendung finden wird.

Säuglinge, die zwischen April und September geboren sind, sollen den monoklonalen Antikörper möglichst vor Beginn ihrer ersten RSV-Saison, die üblicherweise im Oktober beginnt, erhalten. Neugeborene, die während der RSV-Saison geboren werden, sollen Nirsevimab möglichst rasch nach der Geburt bekommen. Für die Kliniken in denen die Kinder geboren werden bedeutet dies, ein Angebot bestenfalls zur Abschlussuntersuchung U2 bereitzuhalten. Seit dem 01.10.2024 ist das auch im Helios Klinikum Meiningen möglich.

„Wir freuen uns, mit dem Angebot der neuen Impfung, den Kindern nun einen geeigneten Schutz vor dieser Erkrankung bieten zu können. Gerade im Säuglingsalter verlaufen die Erkrankungen oft schwer und die meist notwendigen intensiven Krankenhausaufenthalte stellen auch für die Eltern eine herausfordernde Situation, verbunden mit Ängsten und Sorgen, dar.“ erklärt der Chefarzt der Kinderklinik Dr. Christoph Ehrsam. „Wir wissen aus den Studien sowie der bereits erfolgten großflächigen Anwendung des Impfstoffs beispielsweise in Amerika, dass eine Risikoreduktion von über 70 Prozent vorliegt, was einen enormen Schutz der Kinder darstellt.“

Das RSV-Virus ist eine Infektionskrankheit der oberen und unteren Atemwege, welches weltweit vorkommt. Das Virus kann in jedem Alter Krankheitsbeschwerden auslösen, tritt jedoch gehäuft bei Frühgeborenen, Säuglingen, Kleinkindern, vorerkrankten und älteren Personen auf. Die Übertragung erfolgt vorwiegend durch Tröpfcheninfektion, die Ansteckungsgefahr beträgt drei bis acht Tage, wobei Personen bereits vor Beschwerdebeginn ansteckend sind. Eine RSV-Infektion kann ohne Beschwerden bis zu einer einfachen Atemwegsinfektion, aber auch als schwere beatmungspflichtige Erkrankung der Atemwege verlaufen. Vor allem Risikogruppen wie Frühgeborene, Kinder mit Vorerkrankungen der Bronchien und der Lungen, angeborenen Herzfehlern sowie immunsupprimierte Personen (z.B. nach Organtransplantationen, Bluterkrankungen) sind häufiger von einem schweren Verlauf betroffen.

Nachdem die Covid-Pandemie und die damit einhergehenden Isolationsmaßnahmen zu einem deutlichen Rückgang anderer infektiöser Erkrankungen in den Jahren 2020 und 2021 führten, kam die RSV-Welle in den darauffolgenden Wintern mit deutlicher Härte zurück und führte zu einer massiven Überlastung der Kinderkliniken.

Anders als die bekannten Impfungen, beispielsweise gegen Tetanus, wo der Körper aktiv Abwehrstoffe bildet, handelt es sich bei der neuen Impfung gegen RSV um einen Antikörper, also bereits den Abwehrstoff, der das Virus bekämpft. Die Verabreichung erfolgt aber ebenso als Injektion in einen Muskel. Aufgrund der Wirkungsweise spricht man nicht von einer klassischen Impfung, sondern eher einer Immunisierung. Das Präparat wird einmalig verabreicht, was eine Schutzwirkung während der ganzen RSV-Saison erbringt.

Seit dem 01.10.2024 können sich Eltern aktiv für die Impfung ihres Kindes entscheiden. Ausführliche Informationen erhalten Sie im Rahmen der Erstaufklärungen nach der Geburt sowie auch bei den monatlichen Kreißsaal-Informationsabenden des Helios Klinikum Meiningen.