Operationen an Eingeweidebrüchen zählen zu den häufigsten chirurgischen Eingriffen. Da hier eine Qualitätssicherung besonders wichtig ist, haben sich die Helios Kliniken Mittelweser in das deutschlandweite Register Herniamed eingetragen.
Bei der gemeinnützigen Gesellschaft Herniamed handelt es sich um ein bundesweites Netzwerk von besonders an der Hernienchirurgie interessierten Chirurgen. Voraussetzung für den Eintrag sind u.a. eine bestimmte Anzahl von durchgeführten Hernien-Operationen pro Jahr. Hierbei ist nicht relevant, ob es sich um eine Klinik oder eine chirurgische Praxis handelt.
Kernpunkt des Herniamed-Projekts ist eine internetbasierte Qualitätssicherungsstudie, in die alle Kliniken und niedergelassenen Chirurgen kostenfrei ihre durchgeführten Hernienoperationen nach fundiertem wissenschaftlichem Standard eingeben können. Die Ergebnisse der Behandlungen werden bis zu zehn Jahre nachverfolgt, um später auftretende Probleme sicher zu erkennen. Auf der Basis dieser Ergebnisse können die Experten dann die besten Therapieoptionen für die Patienten erarbeiten.
Das Thema Datenschutz darf jedoch auch hier nicht vernachlässigt werden: Die Patientinnen und Patienten werden zuvor per Einverständniserklärung gefragt, ob ihre Daten in das Register eingetragen werden. Die Datenübertragung ist allerdings anonym, es werden hauptsächlich Punkte wie Körpergröße, Gewicht, Geschlecht und Alter erfasst.
Die der OP nachgelagerte Befragung der Patientinnen und Patienten ist ein wichtiger Bestandteil des Projekts. Dabei werden die Fragebögen den Patientinnen und Patienten in gewissen zeitlichen Abständen zugesandt: Erstmalig nach einem Jahr, dann nach drei Jahren und nach fünf Jahren. Hier werden die Zufriedenheit, das allgemeine Befinden und mögliche Nachwirkungen des Eingriffs abgefragt. Dies bietet nicht nur einen umfassenden Überblick für die behandelnden Ärzte, sondern ist auch eine Sicherheit für die Patienten, die dann ggf. auch zu einer weiteren Nachuntersuchung einbestellt werden.
Doch auch andere Faktoren wie regelmäßige Pflichtfortbildungen für die Chirurgen oder die Vereinheitlichung von Operationsstandards sind Teil des Projekts - denn Transparenz ist hierbei das A und O. Anhand der Erfassung von Komplikations- und Reoperationsraten können auch die unterschiedlichen Operationsverfahren für die unterschiedlichen Arten der Brüche bewertet werden.
Innere Brüche sind unter anderem Leisten-, Nabel-, Narben- oder Bauchwandbrüche. Das Risiko für diese Art von Brüchen erhöht sich ab einem Alter von 35 Jahren durch die zunehmende Bindegewebsschwäche. Das klassische „Verheben“, mit dem die meisten Menschen einen Hernienbruch verbinden, ist hier nur eine sehr seltene Ursache. Häufig entstehen die Brüche auch ohne vorherige körperliche Anstrengung. Begleitende Ursachen können chronische Darm – oder auch Atemwegserkrankungen, starker Husten, Asthma oder Übergewicht sein.
Die Operation selbst erfolgt in den meisten Fällen minimal-invasiv durch Einbringung eines stabilisierenden Netzes. Hierbei hängt die Wahl der Operationsmethode hängt von verschiedenen Faktoren ab, u.a. von der Größe des Bruchs oder dem Gesundheitszustand des Patienten.
Auch nach außen hin ist die qualitätsgesicherte Hernienchirurgie nun sichtbar: Die Helios Kliniken Mittelweser tragen das Qualitätssiegel der Deutschen Gesellschaft für Hernienchirurgie.