Mit seinen gerade mal 34 Jahren hat Oleksii Alieksieiev schon eine beeindruckende Karriere hingelegt. Direkt nach seinem Studium der Humanmedizin in der Ukraine hat er dort die Weiterbildung zum Dermatologen absolviert und auch in dem Bereich gearbeitet. Als er 2013 mit seiner Familie nach Deutschland ging, zog es ihn aber zu einer anderen Fachrichtung: „Ich habe mich bei Helios für die Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin entschieden, das hat mich einfach mehr gereizt“, so Alieksieiev. Nach seiner Facharztprüfung in 2018 war er direkt als Oberarzt unter Chefärztin Stephanie Lorenz tätig. „Hier habe ich gemerkt, dass Innere Medizin und Geriatrische Medizin eng miteinander verknüpft sind. Die Weiterbildung zum Geriater war daher für mich der logische nächste Schritt.“
Die Geriatrie ist einer der Schwerpunktbereiche der Helios Klinik in Stolzenau. Die Station hat 24 Betten, ca. 600 geriatrische Patienten werden im Jahr behandelt. „Man kann die Behandlung nicht mit der von jüngeren Patienten vergleichen“, erläutert der Oberarzt. So ist die Behandlungsdauer deutlich höher und liegt im Durchschnitt bei 14 Tagen, oft aber auch länger. „Wir haben Zeit, den Patienten besser kennenzulernen und uns intensiv mit ihm zu beschäftigen – und das ist auch wichtig“.
Hinsichtlich der Diagnostik bietet der Standort ein Angebot, welches auf geriatrische Patienten spezialisiert ist. Hierzu zählt auch ein breites Spektrum innerer Funktionsdiagnostik, z. B. Spiegelungen des oberen und unteren Verdauungstrakts, sonographische Untersuchungen der Bauchorgane und des Herzens, Computertomographie oder Röntgen.
Die Art der Behandlung zeichnet sich durch eine besondere Vielschichtigkeit und der Arbeit in interdisziplinären Teams aus. Bei der sogenannten geriatrischen Komplexbehandlung sind nicht nur die Ärzte und das Pflegepersonal gefragt, sondern auch Physio- und Ergotherapeuten sowie Logopäden und Psychologen. „Die Patienten sind oft auch depressiv, weil sie merken, dass sie ihr Leben nicht mehr so gestalten können, wie sie sich es wünschen“, erläutert Alieksieiev. „Daher ist es auch wichtig, Gespräche mit den Patienten zu führen und ihnen vor allem auch gut zuzuhören.“
Ein großer Bereich ist auch das Alterstraumazentrum. Erleidet ein älterer Patient eine Fraktur, wird er nach eventuell notwendiger Operation im Krankenhaus Nienburg nach Stolzenau verlegt und dort gezielt weiterbehandelt. „Unser Ziel ist, die Patienten möglichst schnell wieder zu mobilisieren“, so Alieksieiev. „Es macht mich jedes Mal glücklich, wenn wir es durch unsere interdisziplinäre Behandlung schaffen, dass die Patienten auf eigenen Beinen nach Hause gehen können.“
Auch privat ist Alieksieiev in Stolzenau angekommen und lebt dort mit seiner Ehefrau, ebenfalls Ärztin im Klinikum Stolzenau, und seinen beiden Töchtern. Wir wünschen Oleksii Alieksieiev weiterhin alles Gute!