Wir Menschen neigen oft dazu, viele Dinge – oder Dienstleistungen - als selbstverständlich vorauszusetzen. Colm Ó Toráin ist nicht so ein Mensch. Doch beginnen wir von vorne.
Eines Morgens sackt er ohnmächtig vom Stuhl und wird in die Nienburger Helios Klinik eingewiesen. Nach der Behandlung in der Notaufnahme kommt er zur weiteren kardiologischen Abklärung auf die Station 4.
„Ich hatte natürlich anfangs Bedenken, was auf mich zukommen würde. Doch meine Ängste wurden alle ausgeräumt. Egal ob in der Notaufnahme, bei den Untersuchungen oder auf der Station, alle waren sehr bemüht und freundlich und haben mich einfach sehr gut um- und versorgt“, so Ó Toráin. Besonders gefallen hat ihm die gute Laune der Pflegekräfte. „Alle hatten immer ein Lächeln für mich übrig. Da fühlt man sich einfach gleich automatisch besser“, freut sich der gebürtige Ire. Auch die Aufmerksamkeit des Personals ist ihm sehr positiv aufgefallen. So haben die Schwestern ihn z. B. mit extra Kaffee versorgt oder morgens mit der Pflege abgewartet und ihn ausschlafen lassen, wenn er eine schlaflose Nacht hatte. „Wegen meiner Rückenschmerzen habe ich dann auch sofort ein besseres Bett bekommen und bei Beschwerden sofort Medikamente gegen den Schmerz.“
Ó Toráin war 1991 der Liebe wegen nach Deutschland gekommen und ist beruflich als Maschinenführer tätig. In seiner Freizeit engagiert er sich mit der von ihm gegründeten Initiative „Lebendige Nachbarschaft“ in der Nienburger Siedlung Am Meerbachbogen. „Unser Motto ist: Dem Naturschutz in unserer Nachbarschaft ein Zuhause geben“, erläutert er. Im Rahmen der Initiative bauen er und seine Nachbarn Vogelnistkästen, Insektenhotels und Igelhäuser, die sie in der Nachbarschaft verteilen. „So wird Naturschutz in die Tat umgesetzt. In unserer heutigen Wegwerfgesellschaft ist es gerade auch für unsere Kinder und Jugendlichen wichtig, ein nachhaltiges und umweltbewusstes Denken zu entwickeln. Das möchten wir ihnen mit unserer Initiative nahebringen“, betont er.
Da lag es für ihn auch auf der Hand, dass er als Dankeschön für das medizinische Personal nicht Schokolade oder Pralinen kauft, sondern seine Vogelnisthäuschen verschenkt. Diese werden aus Paletten- und Resthölzern gefertigt. Das Interesse war sehr groß. „Es haben sich gleich 11 Kolleginnen und Kollegen gemeldet, die ein Vogelnisthäuschen haben wollten“, freut sich Colm Ó Toráin.
Auch Klinikgeschäftsführer Christian Thiemann ist begeistert von der Aktion. „Es ist toll, dass unsere Kolleginnen und Kollegen diese Wertschätzung von Herrn Ó Toráin erhalten haben. Ein tolles Zeichen, für das ich ihm meinen persönlichen Dank aussprechen möchte.“
Foto: Nadine Herrmann-Schurzig und Batoul Hammoud von der Station 4 mit Patient Colm Ó Toráin