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Zum Weltkrebstag: Prävention und Früherkennung sind das A&O

Am 4. Februar 2021 findet der jährliche Weltkrebstag statt. Wir haben bei unseren Chefärzten der Inneren Medizin, der Urologie und der Gynäkologie nachgefragt, was die wichtigsten Faktoren in puncto Früherkennung und Krebsprävention sind.
03. Februar 2021

Markus Bauer ist Chefarzt der Inneren Medizin und Gastroenterologie. Häufig diagnostiziert er sowohl bei Frauen als auch bei Männern Darmkrebs. „Darmkrebs ist eine stille Krankheit, bei der es in den meisten Fällen keine Warnzeichen gibt. Er entsteht aus Vorstufen, den sog. Polypen. Diese sind lange gutartig und können sich über die Jahre hinweg zu Krebs entwickeln. In unseren endoskopischen Untersuchungen können wir diese Polypen erkennen und direkt entfernen.“ Die Früherkennung ist deshalb eine der wichtigsten Waffen gegen den Krebs, die unbedingt wahrgenommen werden sollte.

Sowohl Frauen als auch Männer im Alter von 50 bis 54 Jahren können jährlich einen immunologischen Stuhltest durchführen lassen. Männer haben ab 50 Jahren und Frauen ab 55 Jahren haben alternativ zum Stuhltest auch einen Anspruch auf zwei Früherkennungskoloskopien bei einem niedergelassenen Gastroenterologen im Mindestabstand von zehn Jahren. Wird das Angebot erst ab dem 65. Lebensjahr in Anspruch genommen, haben sie Anspruch auf nur eine Früherkennungskoloskopie.

Im Bereich der Frauenheilkunde beginnen viele Vorsorgeuntersuchungen bereits deutlich früher. Chefarzt Dr. Mathias Uhlig weist vor allem auf drei Bereiche hin. „Jährliche Vorsorgeuntersuchungen im Bereich der weiblichen Geschlechtsorgane wie z. B. der Krebsvorsorge-Abstrich werden bereits ab einem Alter von 20 Jahren angeboten. Wenn man als Jugendliche gegen HPV (humane Papilloma Viren) geimpft wurde, senkt man das Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, sehr deutlich.“  Wenn vaginale Blutungen nach den Wechseljahren auftreten, kann es ratsam sein, diese durch einen ambulanten operativen Eingriff abklären zu lassen, um ein Corpuscarcinom auszuschließen.

Bei der Brust wird das jährliche Abtasten ab einem Alter von 30 Jahren von der Krankenkasse übernommen. „Der beste Schutz ist jedoch das regelmäßige Abtasten der eigenen Brust. Beratung und Informationsmaterial bietet hier auch der Frauenarzt oder die Frauenärztin. Wird ein Knoten entdeckt, sollte die Frau dies sofort überprüfen lassen“, so Uhlig. Zusätzlich haben Frauen im Alter von 50 bis 70 Jahren die Möglichkeit, im Abstand von zwei Jahren die Mammografie durch eine zertifizierte Screening-Stelle wahrzunehmen.

Für werdende Mütter ist ebenfalls wichtig zu wissen, dass das Stillen vor Brustkrebs schützen kann.

„Durch regelmäßigen Konsultationen in den gynäkologischen Praxen kann man sich heutzutage gegen viele mögliche Krebserkrankungen schützen bzw. sie so früh behandeln, dass man nicht mehr daran sterben muss“, betont Uhlig.

Für Männer ab einem Alter von 45 Jahren wird eine jährliche Prostatakrebsvorsorge angeboten. „Das Prostatakarzinom ist eine Erkrankung, die typischerweise bei älteren Patienten auftritt“, erläutert Dr. Ralf Kühnert, Chefarzt der Urologie. Es zählt zu den am häufigsten diagnostizierten bösartigen Tumoren bei Männern und ist die dritthäufigste krebsbedingte Todesursache. „Bei frühzeitiger Diagnose hat der Prostatakrebs gute Heilungschancen“, betont Kühnert. Die Untersuchung beinhaltet die Untersuchung der Genitalien wie eine Fingeruntersuchung der Prostata und Abtasten der Leistenlymphknoten.

Zusätzlich gibt es natürlich auch die Hautkrebsvorsorge, die für Frauen und Männer ab einem Alter von 35 Jahren angeboten wird.

Doch neben den Vorsorgeuntersuchungen ist auch Prävention das A & O. Hier kann jeder Einzelne etwas tun. „Gesunde Ernährung und Bewegung, ein Verzicht auf Zigaretten und ein nur moderater Alkoholkonsum sowie ein guter Sonnenschutz sind Punkte, die jeder einhalten kann“, betont Kühnert.

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