Bereits vor einem Jahr, als MTRA Islem „Suzanne“ Ben Haj Mohammed aus Tunesien als Verstärkung in die Radiologie der Helios Kliniken Mittelweser kam, war die Freude groß. Schon nach kurzer Zeit hatte sich die heute 30-Jährige mit ihrer sympathischen Art und ihrer Fachkompetenz im Team beliebt gemacht. Ihren Bachelor-Abschluss als MTRA hatte sie in 2015 in ihrem Heimatland erworben, gefolgt von sechs Jahren Berufserfahrung. Um jedoch als voll anerkannte MTRA in Deutschland arbeiten zu können, musste sie jedoch zunächst einen Lehrgang in der MTRA-Schule in Lüdenscheid absolvieren. Islem, die seit ihrer Kindheit – initiiert von der Großmutter - von allen nur Suzanne genannt wird, hat auch diesen souverän gemeistert.
„Der Unterschied fand ausschließlich online statt. Zu den einzelnen Modulen mussten wir Hausarbeiten schreiben, die entsprechend bewertet wurden. Das war die Voraussetzung, damit wir am Ende auch zur Prüfung zugelassen wurden“, erläutert Suzanne. Im Kurs beschäftigte sie sich mit den deutschen Regularien zur Durchführung der Untersuchungen, der Dokumentation und der Hygiene, aber auch die Gesetze zum Strahlenschutz. Von großem Nutzen war für sie auch das Erlernen der Begrifflichkeiten. „Ich kannte das komplette Fachvokabular zur Radiologie und Anatomie nur auf Französisch. Für mich war es wichtig, dass ich dieses auch auf Deutsch und Latein beherrsche.“ Angst vor der Anerkennungsprüfung, die vor Ort in Lüdenscheid stattfand, hatte die selbstbewusste Tunesierin jedoch nicht. „Man muss eben ordentlich lernen, dann schafft man es auch“, schmunzelt Suzanne.
Im alltäglichen Berufsleben fällt ihr auf, dass die Patienten in Deutschland im Schnitt älter sind als in Tunesien. „Hier kommt es auf Einfühlungsvermögen an. Freundlichkeit und Zuspruch sind bei allen Patientinnen und Patienten wichtig, doch gerade ältere Menschen sind oft sehr unsicher.“
Dankbar ist sie auch für die Unterstützung ihrer Kolleginnen und Kollegen. „Ich habe einfach das allerbeste Team. Alle halten zusammen und stehen mir zur Seite“, so Suzanne.
Auch Integrationsmanagerin Theresa Reinfeld hat ihr viel Arbeit abgenommen und sich um alles Organisatorische zum Leben in Deutschland gekümmert – hierzu gehören Wohnungssuche, Behördengänge und alles, was sonst noch für das alltägliche Leben geregelt werden muss.
Über die bestandene Anerkennungsprüfung freuen sich alle. „Suzanne ist eine große Bereicherung für das Team. Sie ist professionell, souverän und immer hilfsbereit. Schön, dass sie jetzt fester Bestandteil unseres Teams der MTRAs ist“, so Dr. Ulrich Heiß, Chefarzt der Radiologie.
Klinikgeschäftsführer Christian Thiemann gratuliert ebenfalls: „Hut ab vor der Leistung dieser hochmotivierten Kollegin. Ich freue mich sehr, dass sie jetzt als voll anerkannte MTRA bei uns durchstarten kann und wünsche ihr auch weiterhin immer viel Freude bei der Arbeit.“
Foto: v.l. Chefarzt der Radiologie Dr. Ulrich Heiß, stv. Pflegedirektorin Claudia Frese, Islem „Suzanne“ Ben Haj Mohammed, Integrationsmanagerin Theresa Reinfeld, Klinikgeschäftsführer Christian Thiemann