Diabetes ist die Volkskrankheit Nr. 1 – daher haben sich die Helios Kliniken Mittelweser auch hier eine optimale Behandlung zum Ziel gesetzt. Und dies mit Erfolg: Bereits im Februar 2019 wurde den Kliniken von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) mit der Auszeichnung zum diabetesgeeigneten Krankenhaus die fachübergreifende Kompetenz anerkannt. Nun wurde ein weiterer Meilenstein erreicht, denn die Kliniken sind unlängst von der DDG als Diabetes Zentrum zertifiziert worden.
Markus Bauer, Chefarzt für Innere Medizin und Gastroenterologie, ist selbst Diabetologe und sichtlich stolz auf die Auszeichnung: „Die DDG hat klare Kriterien hinsichtlich der Qualität der Behandlung von Diabetespatientinnen und -patienten, der personellen Ausstattung sowie der therapeutischen Möglichkeiten. Bei uns hat ein großes Team bereits seit Monaten die Grundlagen dafür geschaffen, dass wir diese Kriterien nun erfüllen können. Hierfür bin ich allen involvierten Kolleginnen und Kollegen sehr dankbar.“
Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen den beiden Auszeichnungen?
„Bei der Auszeichnung als diabetesgeeignetes Krankenhaus geht es darum, dass wir durch regelmäßige Schulungen unseres Personals über alle Abteilungen hinweg für eine optimale Behandlung von Diabetespatientinnen und – patienten sorgen“, erläutert Lucille Heine, Diabetes-Beraterin DDG an den Helios Kliniken Mittelweser. Diese müssen dann auch nicht auf der Gastroenterologie untergebracht sein, sondern das können auch gynäkologische oder chirurgische Fälle sein. Oftmals wird Diabetes hier auch als Nebendiagnose durch die kontrollierte Überprüfung der Blutergebnisse erkannt. Hier zählt dann, dass die Pflegekräfte Stationen sofort wissen, was zu tun ist. „Eine nicht behandelte Diabeteserkrankung kann sich auch negativ auf den Behandlungserfolg der eigentlichen Erkrankung auswirken – z. B. dass eine Wunde oder ein Bruch schlechter heilen.“
Bei der jetzt erlangten Zertifizierung als Diabetes-Zentrum DDG geht es jedoch um die Hauptdiagnose Diabetes. „Man kann es sich vorstellen wie eine Diabetes-Spezialstation“, erklärt Chefarzt Bauer. „Zu uns kommen Patientinnen und Patienten, bei denen die ambulante Behandlung durch den Diabetologen oder den Hausarzt nicht mehr ideal anschlägt. Es erfolgt eine mehrtätige stationäre Aufnahme und eine auf die individuellen Probleme abgestimmte Behandlung.“ Hier werden auch Folgeerkrankungen wie z. B. das diabetische Fußleiden behandelt – dies sind durch diabetesbedingte Sensibilitätsstörungen entstandene Wunden an den Füßen. „Häufig kommt es auch vor, dass Patientinnen und Patienten an Insulinresistenz leiden, d.h. die ambulant verordneten Insulinspritzen schlagen nicht mehr an. In dem Fall durchbrechen wir diese Resistenz durch eine mehrtätige Hochdosisinsulinbehandlung während des stationären Aufenthalts“, erklärt Bauer.
Es gibt jedoch auch Fälle, bei denen der Insulinmangel lebensbedrohlich wird. „Bei der sog. Ketoazidose, einer gefährlichen Stoffwechselentgleisung, kann ein diabetisches Koma entwickelt werden. Hier ist eine sofortige intensivmedizinische Versorgung in enger Abstimmung mit uns notwendig“, so der Diabetologe.
Dass eine solche Zertifizierung als Diabetes-Zentrum DDG nicht leicht zu erreichen ist, zeigt sich alleine schon daran, dass keine andere weitere Einrichtung im Bereich zwischen Bremen, Hannover, Minden und Hamburg diesen Titel trägt – ein echtes Alleinstellungsmerkmal in der Region.
„Ich gratuliere Herrn Bauer und dem gesamten Team sowie allen involvierten Kolleginnen und Kollegen zu diesem Erfolg. Letztlich ist dies vor allem auch ein wichtiger Schritt zur besseren Versorgung der Diabetespatientinnen und -patienten in der gesamten Region“, freut sich Klinikgeschäftsführer Christian Thiemann.
Foto: v.l.: Markus Bauer, Chefarzt für Innere Medizin und Gastroenterologie, Liridon Hasani, Facharzt für Innere Medizin und Funktionsoberarzt, Ameen Armoush, Arzt in Weiterbildung, Lucille Heine, Diabetesberaterin DDG, Jürgen Schulz, Stationsleitung, Heidi Becker, Qualitätsmanagement, Christian Thiemann, Klinikgeschäftsführer