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Von der Notaufnahme in die geriatrische Frührehabilitation: Brüche und sturzbedingte Verletzungen im Alterstraumazentrum behandeln

Annika Hartmann und Ole Tempelhof sind als Oberärzte in der Unfallchirurgie und Orthopädie der Helios Kliniken Mittelweser oftmals die erste Station von Patientinnen und Patienten, die im Rahmen des Alterstraumszentrums behandelt werden. Von der Notaufnahme über die geriatrische Frührehabilitation bis hin zur Nachsorge in der Sprechstunde behandeln sie die Patienten Hand in Hand mit den anderen Fachabteilungen und stehen als verlässliche Ansprechpartner zur Verfügung.
31. März 2022

In ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es nur 115 der nach der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie zertifizierten Alterstraumazentren. Eines davon befindet sich an beiden Standorten der Helios Kliniken Mittelweser: In Nienburg und in Stolzenau. In Stolzenau findet darüber hinaus die geriatrische frührehabilitative Komplexbehandlung statt.
Betroffene Patientinnen und Patienten haben in der Regel einen Bruch oder eine Verletzung aufgrund eines Sturzes erlitten.

„Mit zunehmendem Alter steigt auch das Risiko für Stürze und sturzbedingte Verletzungen“, erläutert Annika Hartmann, Oberärztin der Unfallchirurgie und Orthopädie der Helios Kliniken Mittelweser. Während sich junge Menschen nach einem Bruch in der Regel von selbst schnell wieder erholen, brauchen ältere Patienten eine besondere Behandlung.

Erste Station der älteren Patientinnen und Patienten ist meist die Notaufnahme der Nienburger Helios Klinik. Hier beginnt alles mit der Untersuchung und Erstversorgung der Fraktur oder der Verletzung. Dann folgen verschiedene Tests und Screenings, um die weitere Behandlung festzulegen. „Von den über 350 geriatrischen Patientinnen und Patienten, die wir pro Jahr mit Brüchen behandeln, muss über die Hälfte operiert werden“, so die Oberärztin. 

Wenige Tage nach der Operation bzw. dem Akutaufenthalt in Nienburg erfolgt bereits der Transport nach Stolzenau, um die geriatrische Komplexbehandlung zu beginnen. 

„Dies ist eine sehr intensive Frührehabilitation der Patientinnen und Patienten, bei der es auf das Zusammenspiel der unterschiedlichen Fachabteilungen und der unterstützenden Bereiche ankommt. Eine sehr große Rolle spielen hier die Pflege und die Therapeuten“, ergänzt Ole Tempelhof, ebenfalls Oberarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie der Helios Kliniken Mittelweser. 

Ziel der geriatrischen Komplexbehandlung ist hier der größtmögliche Erhalt der Selbständigkeit. Dabei werden auch Begleiterkrankungen behandelt, denn in den meisten Fällen leiden die älteren Menschen nicht nur an der akuten Verletzung. 

Beide Ärzte sind an jeweils festen Tagen einmal pro Woche in Stolzenau und führen dort gemeinsam mit den Geriatern die Visite durch. „Es ist wichtig, dass die älteren Patienten feste Ansprechpartner haben. Wir betreuen sie von Operation bis Nachsorge“, so Tempelhof. 

Besonders freut die beiden Mediziner, wenn sie bei den Patientinnen und Patienten Erfolge sehen. „Es erstaunt mich immer wieder, welche Fortschritte durch die intensive Behandlung in Stolzenau möglich sind. Wären diese älteren Patientinnen und Patienten nur im Rahmen eines normalen Krankenhausaufenthaltes untergebracht, müssten wohl die meisten im Rollstuhl nach Hause gefahren werden“, erläutert Hartmann.

Im Anschluss an die Frührehabilitation in Stolzenau folgt entweder eine Entlassung in die Häuslichkeit, die Pflegeeinrichtung oder zunächst in eine Reha. Danach sehen wir die Patientinnen und Patienten oft noch zur Nachsorge in der Sprechstunde. Die größte Freude ist einfach, wenn sie uns dann selbständig und mobil aufsuchen. Dann wissen wir, dass das Konzept genau richtig ist“, so die Oberärztin.

Wir danken für das Interview und den täglichen Einsatz des gesamten Teams! 
 

Von der Notaufnahme in die geriatrische Frührehabilitation: Brüche und sturzbedingte Verletzungen im Alterstraumazentrum behandeln