Fachweiterbildungen sind in der Pflege in vielfältigen Gebieten möglich. So auch auf den Schlaganfallsspezialstationen, den sog. Stroke Units. Gesundheits- und Krankenpflegerin Marie-Claire Fortwengel ist seit Beendigung ihrer Ausbildung im Sommer 2021 auf der Stroke Unit der Helios Kliniken Mittelweser tätig – der Bereich war ihre Wunschstation. Ein Jahr später übernimmt sie die stellvertretende Stationsleitung neben Erika Bluoss. Nun hat sie sich noch einen Schritt weiterentwickelt, und zwar mit dem sog. Qualifikationskurs in der Pflege auf der Stroke Unit. Durchgeführt hat sie diesen berufsbegleitend im Bildungszentrum des Helios Klinikums Aue, ergänzt von einem dortigen Praktikum.
„Kolleginnen und Kollegen wie Marie-Claire Fortwengel haben bereits ein sehr gutes Wissen und Erfahrung auf ihren jeweiligen Stationen. Dennoch ist eine solche Weiterbildung immer sinnvoll, um vorhandene Kenntnisse zu erweitern und ihnen dadurch noch mehr Sicherheit im Umgang mit unseren Patientinnen und Patienten zu geben“, betont Pflegedirektor Bernd Hartig.
Sie selbst kann dies nur bestätigen. „Wir haben in drei Theorieblöcken unser medizinisches und pflegerisches Fachwissen vertieft und auch neue Kenntnisse zur Frührehabilitation dazugewonnen. Besonders interessant fand ich die therapeutischen Ansätze wie z. B. das Bobath Konzept.“
Bei diesem handelt es sich um ein umfassendes Bewegungskonzept zur Therapie von Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Hier werden durch immer wiederkehrende Übungen neue Verknüpfungen im Gehirn geschaffen, damit die motorischen Fähigkeiten und eine höchstmögliche Selbstständigkeit im Alltag zurückgewonnen werden können. Jedoch: „Auch dieses Therapiekonzept kann nur Erfolg haben, wenn es multiprofessionell eingesetzt wird. Da ist das Zusammenspiel von Pflege und Physio- bzw. Ergotherapeuten sowie Logopäden ganz entscheidend“, so die frischgebackene Stroke Nurse.
Ihren Kurs hat Marie-Claire Fortwengel in einem Gesamtstundenumfang von 280 Stunden mit 200 Stunden Präsenzzeit, 40 Stunden Praktikum sowie weiteren 40 Stunden Selbststudiums absolviert. Der Theorieunterricht wurde dabei in einwöchigen Blöcken durchgeführt. Am Ende des Kurses stand ein Kolloquium mit vorbereitenden wissenschaftlichem Abstract, zu dem die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer das Thema selbst auswählen konnten. Abgeschlossen hat sie als Kursbeste mit der Traumnote 1,2.
„Für mich war es eine ganz spannende Erfahrung, vor allem auch die Arbeitsansätze der Kolleginnen und Kollegen in diesem Helios Haus kennenzulernen. Ich konnte hier einige Anregungen und Impulse mitnehmen, die wir auch auf unserer Stroke Unit umsetzen konnten“, freut sie sich.
Auch Klinikgeschäftsführer Christian Thiemann ist erfreut: „Ich gratuliere ihr zu dieser erstklassigen Leistung, darauf kann sie sehr stolz sein.“
