Suchen
Menü
Schließen

Nachhaltigkeit durch Minimalismus: Victoria Buschmeier

Victoria Buschmeier ist seit Januar 2024 in unserer Personalabteilung tätig. Ihr Leben hat sie seit 2019 sukzessive umgestellt – von Konsum zu Minimalismus. Seither teilt sie sich für ihre Kleidung mit ihrem Freund eine Kleiderstange, jeder hat noch eine kleine Kommode für Kleidung. Ihr minimalistischer Lebensstil ist eng mit Nachhaltigkeit verknüpft, denn beide Prinzipien thematisieren den bewussten Umgang mit Ressourcen. Für Victoria macht sich dies nicht nur im Geldbeutel bemerkbar, sie genießt es auch, bewusster zu leben.

06. Juni 2024
Victoria Buschmeier Nachhaltigkeit Minimalismus

„Brauche ich das wirklich oder steckt bei mir gerade ein anderes Bedürfnis dahinter?“ Diese Frage stellt sich Victoria Buschmeier, Personalsachbearbeiterin an den Helios Kliniken Mittelweser, jedes Mal, wenn sie überlegt, sich etwas Neues zu kaufen. Victoria und ihr Freund leben minimalistisch. Doch das war nicht immer so. „Früher habe ich auch wie viele andere gerne oft neue Kleidung oder andere Dinge geshoppt, bin mit den Trends gegangen. Irgendwann merkte ich, dass ich zu viele Dinge besaß und teilweise viel Zeit für die Outfitwahl investieren musste. Da habe ich beschlossen, etwas zu ändern“, erinnert sich die gelernte Bürokauffrau.

Parallel kommt sie mit Yoga in Berührung und findet ein Vorbild in ihrem Yogalehrer, der Minimalismus und Achtsamkeit praktiziert. „Das Leben im Hier und Jetzt, bewusst den Moment zu genießen, ohne Ablenkung, hat mich sehr beeindruckt“, so Victoria. Sie beschäftigt sich mit dem Gedankengut und stellt fest, dass sie Überflüssiges loslassen möchte. „Ich habe sukzessive begonnen, meine Wohnung zu entrümpeln, mir jedes Teil genau angeschaut und alles, was ich nicht benötigte, zunächst beiseitegelegt und später auf dem Flohmarkt verkauft.“

Mit ihrem Freund teilt sie sich heute eine Kleiderstange, beide haben zusätzlich noch jeweils eine Kommode für Kleidung. Im Frühling und Sommer hat sie eine Garderobe von 30 Teilen, bestehend aus Hosen, Röcken, Kleidern, Oberteilen, Taschen und Schuhen, die in Farbe und Material aufeinander abgestimmt sind. Möchte sie ein neues Teil haben, setzt sie auf Kleiderbörsen für Gebrauchtkleidung oder nachhaltige Produktion. „Ich kaufe keine Fast-Fashion mehr, sondern nur noch Kleidung, die in Deutschland produziert wird. Sicherlich kostet das mehr, doch da ich so selten etwas kaufe, kommt es aufs Selbe hinaus, als wenn ich öfter billig kaufen würde “, erläutert Victoria. In ihrer Wohnung hat sie sehr wenig Dekoration, welche aus ausgewählten Bilder und Erbstücken und ein paar wenigen Dekoartikeln bestehen, die ihr etwas bedeuten. „Wenn ich doch mal ein neues Kleidungstück oder Möbelstück kaufen möchte, überlege ich sehr lange, ob ich dies wirklich benötige und gebe mir selbst eine feste Bedenkzeit. Dann gucke ich zunächst bei gebrauchten Dingen, die schon im Kreislauf sind und für die keine neuen Ressourcen benötigt werden.“

Bei Victoria gehen Minimalismus und Nachhaltigkeit Hand in Hand. „Je achtsamer wir konsumieren, desto geringer ist auch unser ökologischer Fußabdruck. Insofern trägt jeder Schritt hin zu einem minimalistischen Lebensstil auch zum Umweltschutz bei“, so Victoria.

 

Auch in vielen anderen Dingen zeigt sich ihr nachhaltiger Lebensstil. So besitzt sie kein Auto mehr, legt ihre Strecken entweder zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurück. Das verhindert auch übermäßige Lebensmitteleinkäufe. „Wenn man alles mit dem Rucksack transportieren muss, überlegt man zweimal, was man einpackt“, grinst sie. Außerdem lebt sie seit Langem vegetarisch und ist auf pflanzliche Milch umgestiegen. Um Plastikmüll zu vermeiden, nutzt sie statt der üblichen Produktflaschen nun feste Dusch- und Haarseife sowie festes Deo. Zuhause gibt es außerdem keine Küchenrolle zum Wegwerfen, sondern Baumwolllappen, die man waschen kann. Bei Backpapier setzt sie ebenfalls auf eine wiederverwendbare Alternative und anstelle von Frischhalte- oder Alufolie wickelt sie ihre Lebensmittel in Bienenwachspapier ein. Selbst die Putzmittel stellt sie selbst her, ohne Chemikalien, mit natürlichen Wirkstoffen.

Auch beim Urlaub setzt sich ihr minimalistischer und nachhaltiger Lebensstil durch. „Ich gebe zu, auch ich fliege gerne mal in die Sonne. Aber lange nicht jedes Jahr. Wir versuchen, den Zug zu nutzen. Unser letzter Urlaub war innerhalb Deutschlands in einem Tiny House – für uns ein nicht weniger schönes Urlaubsflair“, so Victoria.

Für alle, die sich ebenfalls für einen minimalistischen Lebensstil interessieren, hat sie folgenden Tipp: „Man sollte sich vorsichtig herantasten, denn die Kunst ist nicht unbedingt das Aussortieren selbst, sondern dann nicht wieder in alte Muster zu verfallen. Wichtig ist, dass man sich selbst dabei wohlfühlt. Bei mir war es ein längerer Prozess, aber der Minimalismus hat mir eine solche Zufriedenheit gegeben, dass ich es automatisch weitergeführt habe. Glück hat für mich schon lange nichts mehr mit Geld oder materiellen Werten zu tun.“