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Schonende Entfernung eines Magenkarzinoms per Vollwandresektion

Gerade bei geriatrischen Patientinnen und Patienten werden Eingriffe sehr genau abgewägt. Dass ausgerechnet eine 96-jährige Patientin nach der Entfernung ihres Magenfrühkarzinoms schon zwei Tage später nach Hause durfte, hat sie dem schonenden Verfahren der Magen-Vollwandresektion (FTRD) zu verdanken. Ähnlich wie bei einer Magenspiegelung hat Shivan Alali, leitender Oberarzt, den Tumor in einem nicht einmal zehnminütigen endoskopischen Eingriff mit einer Schlinge abgetragen und vollständig entfernt.

29. Januar 2024

Seit einiger Zeit wird in der gastroenterologischen Abteilung der Helios Kliniken Mittelweser das Verfahren der Vollwandresektion mit FTRD (Full-Thickness Resection Device) eingesetzt. Möglich ist dies nicht nur im Darm, sondern auch im Magen. Der Vorteil des Verfahrens liegt auf der Hand. „Wir setzen diese Methode gerne ein, weil sie sehr schonend ist“, erläutert Shivan Alali, leitender Oberarzt.

Nun wurde dieses minimal-invasive Verfahren bei einer bereits 96-jährigen Patientin angewendet, bei der ein Magenfrühkarzinom diagnostiziert wurde. „Man kann es sich vorstellen wie bei einer Magenspiegelung, bei der das Endoskop um eine spezielle Kappe erweitert wird. Eine kleine Zange darin greift den betroffenen Bereich an der Magenwand und zieht diesen mit all ihren Schichten in die Kappe hinein. Danach wird ein Clip um den nun eingezogenen Magenabschnitt gelegt und dieser mittels Schlinge herausgeschnitten. Der Clip verhindert, dass ein Loch in der Magenwand entsteht“, erklärt Alali weiter.

 

Da nach der Behandlung mit dieser Methode bei den Patientinnen und Patienten prophylaktisch 48 Stunden Antibiotika verabreicht werden, folgte für die Patientin noch ein Krankenhausaufenthalt für zwei Nächte.

 

Die alternativen Möglichkeiten, um ein Magenfrühkarzinom zu entfernen, wäre zum einen ein invasiver chirurgischer Eingriff gewesen. „Dagegen spricht gerade bei einer Patientin in diesem Alter vor allem die deutlich längere Erholungszeit und das insgesamt höhere Operationsrisiko“, erläutert Chefarzt Markus Bauer. Des Weiteren wird zur Entfernung von Magenpolypen oder Frühkarzinomen auch das Verfahren der endoskopischen submukosalen Dissektion (ESD) verwendet. „Auch hier erfolgt die Entfernung minimal-invasiv, allerdings ist es aufgrund der besonderen Methodik sehr langwierig“, so Bauer.

 

Foto: v.l.: Chefarzt Markus Bauer, leitender Oberarzt Shivan Alali, Endoskopie-Mitarbeiterinnen Rita Branding und Natalia Kulinna

Teammitglieder Gastroenterologie