Eine beängstigende Zahl: Laut der Fachzeitschrift The Lancet hat sich der Anteil der stark Übergewichtigen weltweit seit 1990 mehr als verdoppelt, unter Heranwachsenden zwischen fünf und 19 Jahren sogar vervierfacht. Die WHO hat Adipositas sogar als Epidemie eingestuft. „Von Adipositas sprechen wir ab einem BMI von 30. Doch bei vielen liegt dieser noch deutlich höher“, so Markus Bauer, Chefarzt der Gastroenterologie der Helios Kliniken Mittelweser.
Neben eingeschränkter Lebensqualität geht mit der Erkrankung auch ein hohes Risiko für Folgeerkrankungen einher. Betroffene leiden nicht nur unter den körperlichen Folgen, sondern auch unter Stigmatisierung durch die Umwelt.
Die medikamentös bzw. chirurgischen Behandlungsansätze im Krankenhaus erläutern Markus Bauer und Dr. Xaver Kolaska, Sektionsleiter Adipositaschirurgie in einem gemeinsamen Vortrag. Bauer wird sich vor allem dem Thema der sog. Fettspritze gegen Adipositas widmen, die seit einigen Monaten im öffentlichen Interesse steht. Kolaska wird die Eingriffe des Schlauchmagens und des Magenbypasses erläutern, welche für Menschen ab einem BMI von 40 in Frage kommen.
Bei allen Erfolgen betont Kolaska jedoch: „Die Adipositaschirurgie ist grundsätzlich das letzte Mittel der Wahl. Es muss deutlich erkennbar sein, dass die Patientinnen und Patienten über Jahre hinweg konservative Versuche gestartet haben, um das Gewicht zu reduzieren“, so Kolaska.
Auch Bauer erläutert: „Die Eingriffe im Krankenhaus sind grundsätzlich nur ein Rad im System. Um langfristig abzunehmen, sind auch weitere Faktoren wichtig. Dazu zählt neben einer Ernährungsumstellung und erhöhter körperlicher Aktivität auch Beratungen in vielen Fällen auch eine Verhaltenstherapie – denn häufig erkranken Menschen nicht ohne Grund an Adipositas.“
Der Vortrag mit dem Titel „Gemeinsam gegen Adipositas“ findet am 06.06.2024 um 18.30 Uhr in der Nienburger Helios Klinik im Konferenzraum 3. OG statt. Hierbei besteht auch die Gelegenheit, mit einer ehemaligen Adipositas-Patientin, die auch Teil der Adipositas-Selbsthilfegruppe ist, über ihre Erfahrungen einer OP zu sprechen.
Eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig.
