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Zehn Jahre nach ihrer Flucht: Erfolgreiche Ausbildung und Berufsstart an den Helios Kliniken Mittelweser

Im Jahr 2014 musste die damals 14-jährige Jesidin Shuruk Ali mit ihrer Familie aus dem Nordirak fliehen. Heute, zehn Jahre später, blickt sie trotz aller schwierigen Herausforderungen auf eine erfolgreiche Entwicklung zurück: Sie hat in kürzester Zeit erstklassiges Deutsch gelernt, ihr Fachabitur absolviert und erfolgreich die Ausbildung zur Pflegefachfrau an den Helios Kliniken Mittelweser abgeschlossen. Mittlerweile ist sie festes Teammitglied der Stroke Unit der Helios Kliniken Mittelweser, auf der sie sich sehr wohlfühlt. 

07. August 2024
Zehn Jahre nach ihrer Flucht: Erfolgreiche Ausbildung und Berufsstart an den Helios Kliniken Mittelweser

Vor zehn Jahren, im August 2014, mussten zehntausende Jesiden aus dem Irak fliehen – eine davon war die damals 14-Jährige Shuruk Ali. Eineinhalb Jahre später kam sie in die neue Heimat Deutschland – ohne ein Wort Deutsch zu sprechen. Doch für Shuruk war dies keine Hürde. Gemeinsam mit ihren Geschwistern startete sie einen Wettbewerb, wer am schnellsten Deutsch lernen würde. „Wir waren alle sehr ehrgeizig – und als ich dann in die Schule kam, konnte ich direkt auf dem Level B1 loslegen“, erinnert sich die heute 23-Jährige. Sie startet in Deutschland mit der neunten Klasse und hat so gute Noten, dass sie direkt ihr Fachabitur dranhängt. Und was sollte danach kommen? Für Shuruk bestand kein Zweifel. „Ich wusste immer schon, dass ich im Gesundheitssektor arbeiten wollte. Gemeinsam mit meiner Schulfreundin haben wir uns für die Ausbildung zur Pflegefachfrau entschieden – sie in Süddeutschland, ich in Nienburg“, erinnert sie sich. Nienburg war nicht ohne Grund das Ziel ihrer Wahl, denn die Liebe hatte sie dort hingeführt. „Wir hatten uns während der Flucht kennengelernt und waren immer im Kontakt geblieben. 2020 haben wir dann geheiratet“, so Shuruk.

Die Ausbildung zur Pflegefachfrau startete sie im April 2021 am Helios Bildungszentrum Nienburg und schloss diese in 2024 erfolgreich ab. „Ich fand die Ausbildung richtig toll. In meinem Kurs mit meinen Mitschülerinnen und Mitschülern und vor allem unserer Kursleiterin Claudia Eicke habe ich mich sehr wohl und sehr gut betreut gefühlt“, erinnert sie sich. Besonders gut gefallen an der generalistischen Pflegeausbildung haben ihr die unterschiedlichen Praxiseinsätze, sowohl im Krankenhaus als auch in den kooperierenden Einrichtungen. „So konnte ich mir von jedem Bereich ein Bild machen und wusste hinterher umso genauer, wo ich nach der Ausbildung arbeiten wollte.“

Für Shuruk stand fest: Sie wollte auf die Stroke Unit, die Schlaganfall-Spezialstation. Ihr Wunsch ging in Erfüllung und direkt im Mai 2024 konnte sie starten. „Ich hatte Shuruk bereits während ihrer Ausbildung kennengelernt und wusste sofort, dass sie in unser Team passen würde. Sie hat ein sehr höfliches und verbindliches Auftreten, ist sehr wissbegierig und den Patientinnen und Patienten immer zugewandt“, betont Stationsleitung Erika Bluoss.

Shuruk selbst liebt an der Arbeit auf der Stroke Unit vor allem die Bezugs- sowie die aktivierende Pflege. „Unsere Patientinnen und Patienten sind teilweise sehr krank und die Pflege ist sehr anspruchsvoll. Im Gegensatz zur Arbeit auf einer Normalstation bin ich auf der Stroke Unit für eine vergleichsweise kleine Anzahl an Patientinnen und Patienten zuständig, die ich die ganze Schicht über betreue. Die aktivierende Pflege ist wichtig für die sog. Frührehabilitation, also die frühe Mobilisation, damit die Patientinnen und Patienten schnellstmöglich ihre Fähigkeiten zurückerlangen. Dieses Konzept überzeugt mich sehr“, so die Pflegefachfrau.

Darüber hinaus ist sie rundum glücklich mit ihrem Team. „Die Arbeit mit meinen Kolleginnen und Kollegen macht großen Spaß, es ist ein toller Zusammenhalt und wir unterstützen uns gegenseitig“, freut sich Shuruk.

Claudia Frese, stellvertretende Pflegedirektorin betont: „Mitarbeiterinnen wie Shuruk kann man sich nur wünschen. Sie ist ein leuchtendes Beispiel dafür, dass es sich lohnt, auch in schwierigen Situationen das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Wir sind sehr froh, dass sie Teil unseres Teams ist.“

Für die ambitionierte Shuruk ist die Reise im Gesundheitswesen allerdings noch nicht zu Ende. „Ich würde gerne noch einmal studieren und mein Wissen weiter vertiefen. Es gibt einfach noch so viel, was ich lernen möchte.“