Rein „von außen“, also ohne technische Hilfsmittel, lässt sich der Schluckakt nicht ausreichend beurteilen. Wohl aber mit entsprechender Bildgebung. Etwa mit der Videofluoroskopie – hierbei schluckt der Patient unter Durchleuchtung röntgendichtes Kontrastmittel. Neben dieser Methode hat sich die sogenannte flexible endoskopische Evaluation des Schluckens, FEES, als erweitertes Diagnosemittel etabliert. Dabei wird ein Endoskop durch die Nase in den Nasenrachenraum geschoben. Von dort liefert die integrierte Kamera detaillierte Einblicke auf den Schluckvorgang, mit direkter Sicht auf den Zungengrund, den Kehlkopf und den Speiseröhreneingang. Mit einem Atem- und Geräuschtest werden zunächst die einzelnen anatomischen Strukturen untersucht, dann folgen sogenannte Funktionstests mit verschiedenen Konsistenzen, von flüssig bis krümelig, denn es ist ein Unterschied, ob jemand eine Flüssigkeit schluckt oder einen Keks isst.
So lassen sich Schluckstörungen weiter klassifizieren und individuelle Therapieschemata festlegen.
„Die Vorteile liegen klar auf der Hand, die Patienten sind keiner Strahlenbelastung ausgesetzt und die Methode ist sehr schonend. Als Geriater ist es für mich von unschätzbarem Wert, dass ich dieses Verfahren auch bei Patienten einsetzen kann, die wegen eines Schlaganfalls oder ihrer Demenzerkrankung nicht mitarbeiten können“, sagt Dr. Ehrle-Anhalt.
Die Kamera liefert nicht nur die Bilder, sondern zeichnet die Untersuchung auch auf. „Das heißt, ich kann mir den Untersuchungsablauf auf Video wiederholt anschauen und kann mit Folgeuntersuchungen eindeutig feststellen, ob die Therapiemaßnahmen tatsächlich wirken“, so Oberarzt Dr. Björn Reuter, Mitglied des FEES-Teams.