Wechseloperationen bei künstlichen Knie und Hüftgelenken – Revisionsendoprothetik: Weichteil- und muskelschonendes Austauschen von Endoprothesen
Wechseloperationen am Hüftgelenk werden durchgeführt, wenn es zu Lockerung des künstlichen Hüftgelenks kommt oder bei einer Infektion eines Hüftgelenks. Eine weiterer Grund für eine Wechseloperation ist die Luxation (Ausrenkung) des künstlichen Hüftgelenks. Mit dem in der Orthopädie Innsbruck entwickelten minimalinvasiven Zugang zum Hüftgelenk sind diese Ausrenkungen allerdings sehr selten geworden.
Die Ursachen für eine Lockerung können ein Knochensubstanzverlust um die künstliche Prothese herum, eine akute oder chronische Infektion oder ein Bruch (Fraktur) im Bereich des Implantats sein. Die Zahl von Revisions- und Wechseloperationen steigen jedes Jahr aufgrund der erheblich gestiegenen Zahl von Primäroperationen stetig an.
Beschwerdebild
Obwohl Hüftprothesen und die chirurgischen Verfahren ständig weiterentwickelt wurden, ist die Haltbarkeit eines künstlichen Hüft oder Kniegelenks begrenzt. Nach dieser Zeit kann es durch die Lockerung der Prothese zu zunehmenden Schmerzen im Bereich des Hüftgelenks kommen. Diese Beschwerden beginnen meist mit Belastungsschmerzen bei starker Aktivität, später treten die Beschwerden bei Alltagstätigkeiten und in weiterer Folge auch bei Ruhe auf. Ähnlich wie bei der Arthrose des Hüftgelenks werden diese Schmerzen vor allem in der Leiste und an der Hüftaußenseite angegeben
Hintergrund und Ursache für Wechseloperationen
Der Grund für diese Lockerungen sind mikroskopisch kleine Abriebpartikel, die sich im Laufe der Zeit von der Oberfläche des Implantates lösen und im Gewebe zu einer Entzündungs- und Abwehrreaktion des Körpers führen. Diese Entzündungsreaktion spielt sich speziell an der Grenzfläche zwischen Knochen und Implantat ab. Durch den Einsatz von Abwehrzellen des Körpers gegen diese Entzündung und Bildung von Membranen an dieser Grenzschicht kommt es im Laufe vieler Jahre zu einer Prothesenlockerung.
Abklärung von Patienten mit künstlichen Gelenken
In der Regel kann mit Hilfe eines Röntgenbildes und einer genauen Untersuchung des Gelenks und Befragung der Patientin bzw. des Patienten festgestellt werden, ob es tatsächlich zu einer Lockerung eines Implantats gekommen ist. Manchmal ist zur weiteren Abklärung eine Blutabnahme, eine Knochenszintigrafie, eine Computertomographieuntersuchung oder eine Punktion (Probenentnahme) des Gelenks notwendig.
Minimalinvasiver Direkt Anteriore Zugang für die Wechseloperation der Hüftprothese
Für die Wechseloperation einer künstlichen Hüftprothese wird auf der Orthopädie Innsbruck ein gewebeschonenden minimalinvasiven Zugangsweg verwendet. Dieser Operationszugang ermöglicht die Operation in kürzerer Zeit, ohne Muskelverletzung und mit geringem Blutverlust durchzuführen. Dadurch sind für die Patientin bzw. den Patienten eine schnellere Mobilisierung und eine rasche Rückkehr in das alltägliche Leben möglich.
Operationsablauf
Prinzipiell lässt sich eine gelockerte Hüftendoprothese immer auswechseln. Es wird daher genau geprüft, welcher Prothesenteil locker ist oder nicht. Wenn nur ein Teil der Prothese locker ist (Schaft oder Pfanne), dann wird in der Regel auch nur dieser lockere Prothesenteil ausgetauscht. Der andere Prothesenteil kann dann meist belassen werden. Somit muss bei einer Revisionsoperation nicht immer das gesamte Gelenk austauscht werden, Das hat den Vorteil, dass die notwendigen Operationen für die Patientinnen und Patiente weniger belastend sind, weil sie so klein wie möglich gehalten werden. Bei der Operation wird darauf geachtet, dass eine optimale Verankerung der neuen Prothese gewährleistet ist und beide Beine möglichst gleich lang werden. Besteht ein ausgeprägter Knochenverlust im Bereich der Pfanne oder des Schaftes, so wird dieser Defekt behoben und ein neues Fundament mit Prothesensystemen und Knochentransplantaten aufgebaut. Im Bereich der Hüftgelenkspfanne wird dies beispielsweise mit einer Abstützschale erreicht, die mit Knochen unterfüttert wird. Dadurch bildet sich neuer Knochen im Bereich des Knochendefekts nach. Mit den zur Verfügung stehenden speziellen Prothesensystemen können Patienten auch mit einem Zweitgelenk davon ausgehen, dass sie wieder ohne Schmerzen und mit einer guten Funktion ihr Hüftgelenk belasten können.