Leitliniengerechtes, qualitätsgesichertes und interdisziplinär abgestimmtes Vorgehen
Therapien und Operationstechniken
Therapie vor der Operation
Primär systemische (Chemo-)Therapie
Bei einer primär systemischen oder auch neoadjuvanten Chemotherapie (NACT) handelt es sich um eine Chemotherapie, welche vor einer nachfolgenden Operation durchgeführt wird. Diese kann zum Beispiel bei sehr großen Tumoren notwendig sein, bei einem schlechten Tumor-Brust-Verhältnis oder wenn die Tumorzellen bestimmte Charakteristika aufweisen (z.B. Hormonrezeptor-Negativität). Die Vorteile dieser Therapie liegen in einer kontrollierbaren Tumorverkleinerung, sodass im Anschluss auch bei größeren Tumoren eine Operation oder sogar der Brusterhalt mit besseren kosmetischen Ergebnissen möglich wird. Ein weiterer Vorteil kann die Verabreichung neuer Medikamente sein, die nur in dieser Konstellation (Gabe vor der OP) zugelassen sind. Zudem kann vor einer Operation und ggf. anschließenden systemischen Therapie vorab besser getestet werden, ob der Tumor auf eine Chemotherapie anspricht (in vivo-Testung).
Während der primär systemischen Therapie werden Sie regelmäßig in unserer Brustsprechstunde zu Kontrollen einbestellt (nach dem zweiten bis dritten Zyklus bei dreiwöchiger Gabe, sonst nach sechs Wochen im Falle der wöchentlichen Applikation). Hierbei wird per Ultraschall das Ansprechen des Tumors auf die Chemotherapie kontrolliert. Wichtig ist, dass der Tumor vor Beginn der Therapie mit einem Titanclip markiert wird. Circa zwei bis drei Wochen vor Ende der Chemotherapie bitten wir Sie, sich zur Operationsplanung ebenfalls in unserer Brustsprechstunde vorzustellen.
Wir sehen es als unsere Aufgabe, Ihnen die möglichen Therapieoptionen einer Brustkrebsbehandlung darzulegen und Sie in den verschiedenen Phasen der Krankheit und Gesundung zu begleiten. Die vier Module – Operation, systemische (Chemo-)Therapie, Strahlentherapie und Hormontherapie (endokrine Tablettentherapie) – müssen ausgewählt, auf Sie zugeschnitten und in die richtige Reihenfolge gebracht werden. Bitte vertrauen Sie uns hierbei bitte.
Operationstechniken
Je nach Größe, Ausbreitung und Lokalisation des Tumors stehen verschiedene Operationstechniken zur Verfügung. Diese besprechen wir mit Ihnen ausführlich in einem Vorgespräch und erläutern Ihnen auch die Alternativen und Risiken.
Folgende Techniken kommen in unserem Brustzentrum zur Anwendung:
- Brusterhaltende Therapie (Mammatumorexstirpation/MTE) in Kombination mit allen Arten der ästhetischen Chirurgie (onkoplastische Operationen)
- Wächterlymphknotenentfernung (Sentinelentfernung/SNLE) mit zuvor nuklearmedizinischer Technetium-Markierung oder Farbmarkierung mit Patentblau
- Konventionelle Axilladissektion (Entfernung von mehreren Lymphknoten im Falle von Lymphknotenmetastasen)
- Brustentfernung (Mastektomie/ME), nur in ca. 20 Prozent der Brustkrebsfälle nötig
- Wiederaufbau der Brust nach Brustentfernung: entweder im Rahmen der Tumoroperation (einseitiger Wiederaufbau) oder nach Abschluss von notwendigen Zusatztherapien (zweiseitiger Wiederaufbau). Der Aufbau der Brust ist entweder mit Eigengewebe oder Silikonimplantaten möglich. Für Rekonstruktionen mittels freien Lappenplastiken (z.B. DIEP, TRAM oder GAP) arbeiten wir mit unserer Abteilung für Plastische Chirurgie (Chefarzt Dr. Daniel Lonic) zusammen
- Schnellschnittuntersuchungen: Durch diese intraoperativen, feingeweblichen Beurteilungen durch unsere Pathologen kann bestimmt werden, ob der Tumor weit genug aus dem gesunden Gewebe entfernt wurde. So lässt sich die Anzahl von Nachoperationen deutlich minimieren.
Nach der Operation verbringen Sie noch ca. ein bis zwei Stunden in unserem Aufwachraum. Hier wird durch unsere anästhesiologischen Ärzte und Pfleger das Aufwachen aus der Narkose überwacht sowie eine ausreichende Schmerztherapie sichergestellt. Im Anschluss daran werden Sie auf die Normalstation gebracht.
Therapie nach der Operation
Je nach Vorbehandlungen, Art des Eingriffs und Tumoreigenschaften ist nach der Operation oft eine anschließende Therapie notwendig. In der interdisziplinären Tumorkonferenz arbeiten wir je nach Tumorart und damit verbundenem Rückfallrisiko Ihren individuellen Therapieplan aus:
Strahlentherapie
Falls bei Ihnen eine brusterhaltende Operation durchgeführt wurde, muss die betroffene Brust anschließend nachbestrahlt werden, um das Risiko für ein Wiederauftreten der Erkrankung zu minimieren. Aber auch bei einer Krebsvorstufe in der Brust (ductales Carcinoma in situ/DCIS) spielt die Strahlentherapie eine Rolle.
Hierbei wird in Zusammenarbeit mit den Strahlentherapeuten ein individueller Behandlungsplan erstellt. Dieser kann bei jüngeren Patientinnen einen boost, das heißt eine zusätzliche Einzelbestrahlung des ehemaligen Tumorbettes beinhalten oder bei älteren Patientinnen auf hypofraktionierte Art erfolgen, das bedeutet eine Verkürzung der Gesamtdauer der Bestrahlung durch höhere Einzeldosen.
Bei nachgewiesenen Lymphknotenmetastasen wird meist die Indikation zur Bestrahlung der Lymphabflusswege ausgesprochen. Die Strahlentherapie führen wir direkt bei uns im Klinikum in der strahlentherapeutischen Praxis durch.
Antihormonelle Therapie
Circa 80 Prozent aller bösartigen Brusttumoren sind hormonabhängig gewachsen. Dies gibt uns nach der Operation die Möglichkeit durch eine Hormonblockade ein Wiederauftreten des Tumors zu reduzieren. Die Tablettentherapie, welche Sie nach Abschluss der Strahlentherapie für die nächsten fünf bis zehn Jahre Jahre einnehmen sollten, besteht aus dem Präparat Tamoxifen (20mg/Tag) oder der Wirkstoffgruppe der Aromataseinhibitoren (Hemmer) Die erstmalige Rezeptierung des für Sie gewählten Präparates erfolgt beim Nachbesprechungstermin der Tumorkonferenz, die weiteren Rezepte wird Ihnen Ihr Frauenarzt ausstellen.
Chemotherapie
Eine nachfolgende Chemotherapie kann bei bestimmten Risikokonstellationen, welche mit einem erhöhten Rückfallrisiko verbunden sind, nötig werden. Dies betrifft zum Beispiel Tumoren, welche einen hohen Wachstumsindex besitzen, neu positiv sind oder bereits in die Lymphknoten gestreut haben.
Vor einer solchen Behandlung werden Sie immer über den Ablauf und mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt. Chemotherapien unterscheiden sich in den verabreichten Substanzen und damit auch in den unerwünschten Begleiterscheinungen, der Dauer und der Art der Anwendung. Im Normalfall erhalten Sie Ihre Therapie in mehreren Sitzungen im ambulanten Setting als Infusion über einen zuvor gelegten Port.
Wir arbeiten hierzu mit der onkologischen Praxis Dr. Schmidt in der Bäckerstr. 4 in Pasing eng zusammen. Falls Sie eine andere Praxis aufgrund einer einfacheren Erreichbarkeit oder anderen Umständen bevorzugen, vereinbaren wir natürlich auch dort gerne einen Termin für Sie.
Es macht Sinn, die verschiedenen Infusionen im Laufe einer Chemotherapie über einen Dauerzugang in die Vene zu geben, um mehrfaches Stechen oder ein Danebenlaufen der Chemotherapie (Paravasat) zu vermeiden. Diesen Dauerzugang bezeichnet man als Port, er wird ambulant von den Kollegen der Chirurgie gelegt und nach Abschluss der Chemotherapie oder auf Ihren Wunsch wieder entfernt.
Vorbereitung auf die Operation
Untersuchungen, die am Operationstag stattfinden:
- Eine Vorstellung bei unserer Stationsärztin mit Kontrolle der Nüchternheit
- Anzeichnen der Schnittführung durch den Operateur
- Ggf. eine Urinuntersuchung
- Falls durch die Narkoseärzte gewünscht eine Blutabnahme oder ein EKG
- Zum Auffinden des Wächterlymphknotens während der Operation wird vorab eine Markierung desselben in einem unseren nuklearmedizinischen Kooperationszentren durchgeführt. Den Transport dorthin organisieren wir für Sie mit einem Taxi. Die Markierung findet meist am Vortag der Operation (ambulant), seltener am Morgen vor der OP statt.
- Falls der Tumor nicht tastbar ist, wird eine Drahtmarkierung in unserer radiologischen Abteilung durchgeführt.
Was muss ich mitbringen
- Sollten Sie Briefe, (Labor-)Befunde oder Radiologiebilder auf CD Ihres Haus- oder Frauenarztes oder von anderen Kliniken erhalten haben, bitten wir Sie, diese bereits im Vorfeld der Operation im Sekretariat abzugeben, spätestens jedoch zur OP mitzubringen.
- Falls Sie regelmäßig Medikamente einnehmen müssen, bitten wir Sie, einen Medikamentenplan mitzubringen. Ihre eigenen Tabletten benötigen Sie während des stationären Aufenthaltes nicht, diese erhalten Sie auf unserer Station für Sie gerichtet.
- Waschutensilien, Handtücher, Bademantel, Hausschuhe
- Sport-BH für optimalen Halt der Brust nach der Operation
- Bitte lassen Sie größere Geldbeträge oder Wertsachen daheim
- Sie haben die Möglichkeit, Telefon und Fernseher am Nachtkästchen zu benutzen. Nähere Information dazu erhalten Sie dazu auf unserer Station.
Stationärer Aufenthalt
Je nach Art und Ausmaß der Operation bleiben sie circa zwei bis fünf Tage stationär in der Klinik.
Dabei erhalten Sie auf Ihrer Station eine umfassende, interdisziplinäre Betreuung:
- Regelmäßige Wundkontrolle im Rahmen der ärztlichen Visite
- Spezielle Schmerztherapie nach gemeinsamem Standard der Anästhesie, Intensivmedizin und der Frauenklinik
- Im Falle einer Brustentfernung Brustversorgung mittels Brustprothesen, Implantaten, speziellen Badeanzügen durch das Sanitätshaus Maurer
- Physiotherapeutische Mitbetreuung nach größeren Eingriffen
- Angebot einer psychoonkologischen Beratung durch unsere Psychoonkologin Franziska Neufeld. Dies ist auch bereits im Vorfeld bei der Diagnosefindung, Befundbesprechung oder im Rahmen der weiteren Therapie jederzeit möglich.
- Hilfe durch unseren Sozialdienst bezüglich eines Rentenanspruchs, bei Fragen zu einer Anschlussheilbehandlung oder zum Schwerbehindertenstatus
- Ernährungsberatung bei Appetitlosigkeit, Obstipation, Übelkeit, Kau- und Schluckstörungen oder ungewolltem Gewichtsverlust
Nachbesprechung
Im Rahmen des stationären Aufenthaltes erhalten Sie einen Nachbesprechungstermin nach erfolgter Vorstellung in der Tumorkonferenz. Dieser findet in der Regel circa zwei Wochen nach der Operation statt. Hierbei erklären wir Ihnen das Ergebnis der histologischen Aufarbeitung des Tumors, legen den weiteren Behandlungsplan gemäß der Tumorkonferenz fest, vereinbaren die entsprechenden Termine für Sie, teilen Ihnen Ihren persönlichen Nachsorgekalender aus und führen eine abschließende Wundkontrolle mit Zug der Fäden durch. Ein Frauenarztbesuch bis zu diesem Termin ist nicht nötig. Sollten Fragen oder unerwartete Komplikationen auftreten, können Sie sich zu jeder Tages- und Nachtzeit in unserem Klinikum vorstellen.
Wieder zu Hause
- Keine Überbeanspruchung im Haushalt und beim Sport
- Duschen ist nach Drainagezug uneingeschränkt möglich
- Eine spezielle Narbenpflege ist nicht nötig
- Hautverletzungen des betroffenen Armes vermeiden
- Hitze, starke Sonnenexposition sowie Kälte meiden
- Keine Injektionen, Blutabnahmen, Blutdruckmessungen oder Akupunktur am betroffenen Arm
- Keine einschnürenden Kleidungsstücke oder einschneidende Umhängetaschen, Ringe oder Uhren tragen
- Operateur oder Dienstarzt in der Klinik aufsuchen falls eine Schwellung, Rötung, Schmerzen oder Entzündung auftritt (Tel: (089) 8892-20611, 24-Stunde
Individuelle Fallvorstellung mit Gynäkoonkologen, Strahlentherapeuten, Radiologen, Hämatoonkologen und Patholgen
Psychoonkologische Beratung und Betreuung in allen Phasen der Erkrankung für Sie, Ihren Partner und Ihre Familie.
Sie können sich von der Diagnose an bis über die Reha hinaus jederzeit gerne in der Psychoonkologie melden, wenn Sie für sich oder Ihre Angehörigen einen Gesprächstermin wünschen. Gemeinsam suchen wir nach Möglichkeiten der Unterstützung, sei es durch weitere Gespräche im Haus, Weitervermittlung an eine Selbsthilfegruppe oder zu begleitenden Angeboten unserer Kooperationspartner. Sollte eine intensivere ambulante Betreuung nötig sein, helfen wir bei der Suche nach einem geeigneten Psychoonkologen oder Psychotherapeuten. Spätestens beim stationären Aufenthalt stellt sich unsere Psychoonkologin bei Ihnen vor, das gehört zum Angebot eines Brustzentrums.
Sollten Sie Ihre Behandlung mit einer Chemotherapie starten empfehlen wir einen ambulanten Termin in der Psychoonkologie. Gemeinsam können wir auf Ihre Situation zugeschnittene Lösungen für sich und Ihre Angehörigen finden, abgestimmt auf Ihren Bedarf im momentanen Krankheitsverlauf. Zudem verfügen wir über ein großes Netzwerk an Unterstützungsmöglichkeiten, über die wir Sie gerne informieren würden. Patientinnen, die nicht deutschsprachig sind oder die lieber in ihrer Muttersprache mit einer Psychologin oder einem Psychologen sprechen möchten, wenden sich bitte an die Psychoonkologie im Haus, die Sie entsprechend weiter vermitteln kann. Die Kontaktdaten für die Psychoonkologie sowie das Angebot entnehmen Sie bitte der beiliegenden Broschüre Körper, Geist und Seele.
Neben der individuellen tumorgerichteten operativen, lokalen und systemischen Therapie Ihrer Brustkrebserkrankung widmet sich ein ganzes Netzwerk aus Sozialarbeitern, Psychoonkologen und Pflege Ihrer Genesung.
Sozialdienst
Falls Sie mit einer Chemotherapie starten, ist zu diesem Zeitpunkt für Sie wichtig, dass Sie einen Antrag auf Schwerbehinderung stellen, um an die unten genannten Vorteile zu kommen. Diesen bekommen Sie über den Sozialdienst, aus dem Internet oder durch Vermittlung der Psychoonkologie. Falls Sie Kinder haben und eine Haushaltshilfe benötigen, wenden Sie sich bitte an Ihre Krankenkasse. Über das Thema Reha werden Sie dann beim stationären Aufenthalt informiert.
Da manche Kliniken Wartezeiten haben, kann es sinnvoll sein, sich mit diesen Kliniken frühzeitig in Verbindung zu setzen. Das betrifft z.B. die Marillac-Klinik, die auf junge Brustkrebspatientinnen spezialisiert ist und die Klinik Ostseedeich für krebskranke Mütter und ihre Kinder der Rexrodt-von-Fircks Stiftung. Flyer dazu gibt es in der Psychoonkologie und natürlich im Internet.
Die wichtigsten allgemeinen Informationen haben wir im Folgenden für Sie zusammengestellt:
Schwerbehindertenausweis
Auch wenn dieser Begriff Sie im Zusammenhang mit einer Krebserkrankung vielleicht erst einmal irritiert, empfehlen wir den Antrag zu stellen und zwar bereits bei Behandlungsbeginn. Dazu müssen Befunde beigelegt werden, die die Diagnose belegen. Der Ausweis hat verschiedene Vorteile für Sie:
- Besonderer Kündigungsschutz
Für Schwerbehinderte (mind. GdB 50 oder Gleichgestellte bei mind. GbB 30 mit mangelnder Wettbewerbsfähigkeit) bedarf es der Zustimmung des Integrationsamtes (Richelstr. 17, 80634 München, Tel: (089) 18966-0). Erst dann ist eine Kündigung möglich.
- Zusatzurlaub
Eine Arbeitswoche (5 Tage). Achtung: Berechnung anteilig, deshalb Antrag bitte bereits bei Behandlungsbeginn einreichen.
- Steuerliche Vorteile
Absetzen eines bestimmten Pauschbetrages je nach Höhe des GdB
- Hauswirtschaftliche Unterstützung wird erleichtert
Anspruch, wenn Kinder unter zwölf Jahren im Haushalt leben. Der Antrag auf Unterstützung muss vom Patienten selbst bei der Krankenkasse eingereicht werden - Anspruch auf Wiedereingliederungshilfe wird erleichtert
Achtung: Betriebliche Unterschiede
Anschlussheilbehandlung
Eine Anschlussheilbehandlung nach erfolgter Therapie muss innerhalb von fünf Wochen nach Therapieende angetreten werden und dabei beantragt und bewilligt sein (i.d.R. durch die Rentenversicherung). Bei Bestrahlungen ist die Strahlenpraxis für den Antrag zuständig.
Findet keine Bestrahlung statt, dann beantragt der Sozialdienst im Haus die Reha. Denken Sie bitte daran, dass manche Rehakliniken Wartezeiten haben (z.B. acht Wochen bei der Marillac-Klinik) und der Antrag deshalb frühzeitig gestellt werden sollte. Im Rahmen der Nachsorge steht Ihnen nach ein Jahr eine weitere onkologische Reha zu, die dann über den Frauenarzt oder die Hausärzte bei der Krankenkasse beantragt werden kann.
Beratungsstellen
Für Einzelfallberatungen und Hilfe bei Anträgen können Sie sich auch an die Krebsberatungsstellen und Patientenverbände wenden. Diese haben zudem in Einzelfällen die Möglichkeit, Patienten z.B. über Stiftungen finanziell zu unterstützen - dazu gehören unter anderem gesponserte Ausflüge oder Kinderprogramme.
- Bayerische Krebsgesellschaft
- Deutsche Krebshilfe
- Bayerisches Rotes Kreuz
- Gesundheitsladen München
- Frauen Therapie Zentrum (FTZ)
Selbsthilfegruppen
- Glücklicherweise gibt es für Brustkrebspatienten ein großes Unterstützungsangebot in München. Gesprächsgruppen mit Betroffenen, Angehörigengruppen, begleitende Therapien zur Entspannung, Bewegung und Kreativität sowie „Betroffene beraten Betroffene“. Gerne hilft Ihnen unsere Psychoonkologin das passende Angebot zu finden. Wenn Sie von Außerhalb kommen, unterstützen wir Sie dabei geeignete Ansprechpartner und Angebote in Wohnortnähe zu finden.
Informieren Sie sich über das vielseitige Angebot:
Bayerische Krebsgesellschaft
Krebsberatung des Bayerischen Roten Kreuzes
JuKK Netzwerk (spezielles Angebot für junge Krebspatienten)
Frauen Therapie Zentrum (FTZ)
Unterstützung vor Ort
Physiotherapie
Bei größeren Operationen besucht Sie eine Physiotherapeutin bzw. einen Physiotherapeuten, um Ihnen Sicherheit zu geben. Generell sollten Sie bis zum Fädenziehen (beim ambulanten Besuch mit Abschlussgespräch) ihren Arm beweglich halten, aber nicht belasten. Danach können Sie wieder anfangen Bewegung in den Alltag zu integrieren und moderates Ausdauertraining machen. Nach ca. sechs Wochen können Sie in der Regel wieder alle Tätigkeiten ausführen, sollten aber darauf achten nicht über Schmerzgrenzen hinauszugehen. Spätestens nach der Reha wird dreimal wöchentlich Sport empfohlen. Besondere Bedeutung kommt gerade bei Einlagerungen von Flüssigkeit im Körper der Wassergymnastik zu. Achten Sie aber darauf vorher den Arzt zu fragen, ob der Besuch des Schwimmbads für sie zum aktuellen Zeitpunkt ratsam ist.
Durch weitaus schonendere Operationsverfahren als früher im Bereich der Lymphe ist das Thema Lymphdrainage in den Hintergrund getreten und nur noch in einzelnen Fällen nötig.
Wir empfehlen Ihre Narbe zu pflegen. Verwenden Sie dazu Cremes oder Lotionen, die Ihnen gefallen, es muss keine spezielle Pflege aus der Apotheke sein. Wichtig ist gerade die Seite, die operiert wurde, "liebevoll“ zu behandeln. Es geht darum mit Geduld sein neues Körpergefühl und Aussehen akzeptieren zu lernen und in das Körperbild zu integrieren.
Ernährungsberatung
Die wichtigste Information für Sie lautet: Es gibt keine Krebsdiäten. Jede Patientin bzw. jeder Patient mit Brustkrebs soll sich so ernähren wie jeder gesunde Mensch. Das heißt, essen Sie vielseitig, nicht einseitig und essen Sie, was Ihnen schmeckt. Natürlich ist es wichtig, viel Gemüse und Obst zu essen, aber auch Fleisch, Fisch und etwas Süßes darf sein. Eine gesunde Mischung eben.
Fundierte und aktuelle Informationen zum Thema Ernährung finden Sie auf der Homepage des Tumorzentrums München.
Während des stationären Aufenthalts fordern die Ärzte bei medizinischer Notwendigkeit die Ernährungsberatung für Sie an. Sollten Sie im ambulanten Bereich spezielle Fragen haben wenden Sie sich bitte an einen niedergelassenen Ernährungsberater (Teilübernahme der Kosten durch die Krankenkasse) oder an folgende kostenfreie Beratungsstellen:
Sanitätshaus und Hilfsmittel
Während Ihres stationären Aufenthalts organisieren die Ärzte für Sie je nach medizinischer Notwendigkeit den Besuch einer Fachkraft aus dem Sanitätshaus Weißenbacher und Maurer GmbH, dem Kooperationspartner des Hauses. Dabei werden Sie über spezielle BHs und ausgleichenden Einlagen nach OP informiert.
Sollte sich herausstellen, dass bei Ihnen eine Chemotherapie nötig ist, steht in vielen Fällen auch das Thema Haarverlust an. Die Auswahl an Kopfbedeckungen wie Mützen, Kappen und Tücher ist heute groß und die Qualität der Perücken hat sich in den letzten Jahren so verbessert, dass man selbst im direkten Gespräch oft nicht erkennt, dass die Patientin eine Perücke trägt. Lassen Sie sich in entsprechenden Fachgeschäften beraten, nehmen Sie evtl. einen vertrauten Menschen mit und entscheiden sich in Ruhe. Zum Glück beginnen die Haare nach Beendigung der Chemo schnell wieder zu wachsen und viele Frauen wirken auch mit einer Kurzhaarfrisur schön und selbstbewusst.
Sie sollten auch daran denken, weiterhin Freude am Kleiden und Schminken zu haben. Machen Sie dies alles so normal wie möglich, das stärkt Ihre Widerstandskraft gegen depressive Symptome.
Benötigen Sie in irgendeiner Form Unterstützung zu diesen Themen, egal ob Haarverlust, Wäsche, Schminken, Permanent-Make-up wenden Sie sich bitte an die Psychoonkologie. Wir haben entsprechende Adressen für Unterstützung und Versorgung.
Seelsorge
Unser Klinikseelsorgerinnen und Klinikseelsorge werden von der katholischen bzw. der evangelisch-lutherischen Kirche eingesetzt. Es handelt sich um Theologen mit speziellen Weiterbildungen für die Krankenhausseelsorge. Unterstützt wird das Team durch qualifizierte ehrenamtliche Klinikseelsorgerinnen und Klinikseelsorger.
Sie sind für Sie da...
...wenn Sie ein offenes Ohr für ein Gespräch suchen – unabhängig von Ihrer Konfession.
...wenn Sie einfach einen Besuch von der evangelischen oder katholischen Klinikseelsorge wünschen.
...wenn Sie oder ihre Angehörigen Begleitung in einer schweren Situation brauchen.
...wenn Sie gerne die Krankenkommunion oder das Heilige Abendmahl, einen Segen oder die Krankensalbung empfangen möchten.
Die wichtigsten allgemeinen Informationen haben wir im Folgenden für Sie zusammengestellt:
Schwerbehindertenausweis
Auch wenn dieser Begriff Sie im Zusammenhang mit einer Krebserkrankung vielleicht erst einmal irritiert, empfehlen wir den Antrag zu stellen und zwar bereits bei Behandlungsbeginn. Dazu müssen Befunde beigelegt werden, die die Diagnose belegen. Der Ausweis hat verschiedene Vorteile für Sie:
- Besonderer Kündigungsschutz
Für Schwerbehinderte (mind. GdB 50 oder Gleichgestellte bei mind. GbB 30 mit mangelnder Wettbewerbsfähigkeit) bedarf es der Zustimmung des Integrationsamtes (Richelstr. 17, 80634 München, Tel: (089) 18966-0). Erst dann ist eine Kündigung möglich.
- Zusatzurlaub
Eine Arbeitswoche (5 Tage). Achtung: Berechnung anteilig, deshalb Antrag bitte bereits bei Behandlungsbeginn einreichen.
- Steuerliche Vorteile
Absetzen eines bestimmten Pauschbetrages je nach Höhe des GdB
- Hauswirtschaftliche Unterstützung wird erleichtert
Anspruch, wenn Kinder unter zwölf Jahren im Haushalt leben. Der Antrag auf Unterstützung muss vom Patienten selbst bei der Krankenkasse eingereicht werden - Anspruch auf Wiedereingliederungshilfe wird erleichtert
Achtung: Betriebliche Unterschiede
Anschlussheilbehandlung
Eine Anschlussheilbehandlung nach erfolgter Therapie muss innerhalb von fünf Wochen nach Therapieende angetreten werden und dabei beantragt und bewilligt sein (i.d.R. durch die Rentenversicherung). Bei Bestrahlungen ist die Strahlenpraxis für den Antrag zuständig.
Findet keine Bestrahlung statt, dann beantragt der Sozialdienst im Haus die Reha. Denken Sie bitte daran, dass manche Rehakliniken Wartezeiten haben (z.B. acht Wochen bei der Marillac-Klinik) und der Antrag deshalb frühzeitig gestellt werden sollte. Im Rahmen der Nachsorge steht Ihnen nach ein Jahr eine weitere onkologische Reha zu, die dann über den Frauenarzt oder die Hausärzte bei der Krankenkasse beantragt werden kann.
Beratungsstellen
Für Einzelfallberatungen und Hilfe bei Anträgen können Sie sich auch an die Krebsberatungsstellen und Patientenverbände wenden. Diese haben zudem in Einzelfällen die Möglichkeit, Patienten z.B. über Stiftungen finanziell zu unterstützen - dazu gehören unter anderem gesponserte Ausflüge oder Kinderprogramme.
- Bayerische Krebsgesellschaft
- Deutsche Krebshilfe
- Bayerisches Rotes Kreuz
- Gesundheitsladen München
- Frauen Therapie Zentrum (FTZ)
Selbsthilfegruppen
Glücklicherweise gibt es für Brustkrebspatienten ein großes Unterstützungsangebot in München. Gesprächsgruppen mit Betroffenen, Angehörigengruppen, begleitende Therapien zur Entspannung, Bewegung und Kreativität sowie „Betroffene beraten Betroffene“. Gerne hilft Ihnen unsere Psychoonkologin das passende Angebot zu finden. Wenn Sie von Außerhalb kommen, unterstützen wir Sie dabei geeignete Ansprechpartner und Angebote in Wohnortnähe zu finden.
Informieren Sie sich über das vielseitige Angebot:
Bayerische Krebsgesellschaft
Krebsberatung des Bayerischen Roten Kreuzes
JuKK Netzwerk (spezielles Angebot für junge Krebspatienten)
Frauen Therapie Zentrum (FTZ)
Unterstützung vor Ort
- Physiotherapie
Bei größeren Operationen besucht Sie ein Physiotherapeut, um Ihnen Sicherheit zu geben. Generell sollten Sie bis zum Fädenziehen (beim ambulanten Besuch mit Abschlussgespräch) ihren Arm beweglich halten, aber nicht belasten. Danach können Sie wieder anfangen Bewegung in den Alltag zu integrieren und moderates Ausdauertraining machen. Nach ca. sechs Wochen können Sie in der Regel wieder alle Tätigkeiten ausführen, sollten aber darauf achten nicht über Schmerzgrenzen hinauszugehen. Spätestens nach der Reha wird dreimal wöchentlich Sport empfohlen. Besondere Bedeutung kommt gerade bei Einlagerungen von Flüssigkeit im Körper der Wassergymnastik zu. Achten Sie aber darauf vorher den Arzt zu fragen, ob der Besuch des Schwimmbads für sie zum aktuellen Zeitpunkt ratsam ist.
Durch weitaus schonendere Operationsverfahren als früher im Bereich der Lymphe ist das Thema Lymphdrainage in den Hintergrund getreten und nur noch in einzelnen Fällen nötig.
Wir empfehlen Ihre Narbe zu pflegen. Verwenden Sie dazu Cremes oder Lotionen, die Ihnen gefallen, es muss keine spezielle Pflege aus der Apotheke sein. Wichtig ist gerade die Seite, die operiert wurde, "liebevoll“ zu behandeln. Es geht darum mit Geduld sein neues Körpergefühl und Aussehen akzeptieren zu lernen und in das Körperbild zu integrieren.
Ernährungsberatung
Die wichtigste Information für Sie, liebe Patientinnen, lautet: Es gibt keine Krebsdiäten. Jeder Patient mit Brustkrebs soll sich so ernähren wie jeder gesunde Mensch. Das heißt, essen Sie vielseitig, nicht einseitig und essen Sie; was Ihnen schmeckt. Natürlich ist es wichtig, viel Gemüse und Obst zu essen, aber auch Fleisch, Fisch und etwas Süßes darf sein. Eine gesunde Mischung eben. Fundierte und aktuelle Informationen zum Thema Ernährung finden Sie auf der Homepage des Tumorzentrums München.
Während des stationären Aufenthalts fordern die Ärzte bei medizinischer Notwendigkeit die Ernährungsberatung für Sie an. Sollten Sie im ambulanten Bereich spezielle Fragen haben wenden Sie sich bitte an einen niedergelassenen Ernährungsberater (Teilübernahme der Kosten durch die Krankenkasse) oder an folgende kostenfreie Beratungsstellen:
Bayerische Krebsgesellschaft
Tumorzentrum München
Klinikum Rechts der Isar
Sanitätshaus und Hilfsmittel
Während Ihres stationären Aufenthalts organisieren die Ärzte für Sie je nach medizinischer Notwendigkeit den Besuch einer Fachkraft aus dem Sanitätshaus Weißenbacher und Maurer GmbH, dem Kooperationspartner des Hauses. Dabei werden Sie über spezielle BHs und ausgleichenden Einlagen nach OP informiert.
Sollte sich herausstellen, dass bei Ihnen eine Chemotherapie nötig ist, steht in vielen Fällen auch das Thema Haarverlust an. Die Auswahl an Kopfbedeckungen wie Mützen, Kappen und Tücher ist heute groß und die Qualität der Perücken hat sich in den letzten Jahren so verbessert, dass man selbst im direkten Gespräch oft nicht erkennt, dass die Patientin eine Perücke trägt. Lassen Sie sich in entsprechenden Fachgeschäften beraten, nehmen Sie evtl. einen vertrauten Menschen mit und entscheiden sich in Ruhe. Zum Glück beginnen die Haare nach Beendigung der Chemo schnell wieder zu wachsen und viele Frauen wirken auch mit einer Kurzhaarfrisur schön und selbstbewusst.
Sie sollten auch daran denken, weiterhin Freude am Kleiden und Schminken zu haben. Machen Sie dies alles so normal wie möglich, das stärkt Ihre Widerstandskraft gegen depressive Symptome.
Benötigen Sie in irgendeiner Form Unterstützung zu diesen Themen, egal ob Haarverlust, Wäsche, Schminken, Permanent-Make-up wenden Sie sich bitte an die Psychoonkologie. Wir haben entsprechende Adressen für Unterstützung und Versorgung.
Seelsorge
Grüne Damen und Herren
Kurze Wege und ein abgestimmtes Behandlungskonzept unter einem Dach. Mit den folgenden Kliniken und Fachabteilungen im Helios Klinikum München West arbeiten wir eng zusammen.
Wohnortnahe, regionale Partner für eine umfassende Betreuung.
Einweiserrückmeldung
Im Interdisziplinären Brustzentrum haben wir ein Rückmeldesystem etabliert, mit dem Sie uns Ihre fallbezogenen Anliegen und Fragen jederzeit übermitteln können. Hierfür steht Ihnen das folgende Rückmeldeformular zur Verfügung, welches Sie uns als Fax gerne zukommen lassen können.
Studien Gynäkologische Tumore 2024
Studien Mammakarzinom 2024
Aldin Gazdic
(089) 8892-21416
Manuela Jukic
(089) 8892-3041