Lange Autofahrten oder Flugreisen in die Ferne: Nicht nur bei älteren oder venenkranken Menschen kann stundenlanges Sitzen in Kombination mit sommerlicher Hitze das Risiko für eine Thrombose erhöhen. „Dabei bildet sich ein Blutgerinnsel vornehmlich in den Venen der Beine“, erklärt Dr. med. Reza Ghotbi, Chefarzt der Kliniken für Gefäßchirurgie an den Helios Kliniken München West und Perlach. Löst sich dieser Pfropf und wandert in die Lunge, verschließt dieser dort die Lungenadern, was zu einer plötzlichen Überlastung des Herzens führt. Im schlimmsten Fall kann es zu einer lebensbedrohlichen Embolie führen.
Menschen mit Übergewicht, bestehenden Venen- und/oder Herzproblemen, Raucher, Frauen, die die Pille einnehmen oder schwanger sind, sollten besonders vorsichtig sein, sagt der Gefäßspezialist. Was viele nicht wissen: Eine Thrombose kann bis zu 14 Tage nach einer langen Fahrt auftreten. Schwellungen, eine bläuliche Verfärbung am Bein, Schmerzen, ein Spannungsgefühl beim Laufen oder eine glänzende Haut sind erste Anzeichen dafür. Bei einem Verdacht sei es wichtig, schnellstmöglich einen Arzt zu konsultieren.
Sie sind unterwegs und haben nur begrenzt Platz? So können Sie die Venenpumpen durch Bewegung der Füße und Unterschenkel bei begrenzten Platzverhältnissen aktivieren:
Heben Sie Ihre Fersen vom Boden, drücken Sie die Fußballen bewusst in den Boden und rollen dann langsam auf die Ferse ab. Wiederholen Sie dies einige Male. Stellen Sie Ihre Füße soweit es geht nach vorne und auseinander. Heben Sie ein Bein nach oben und lassen es kreisen. Anschließend wiederholen Sie die Kreise, dieses Mal ist das Sprunggelenk dran. Dann wechseln Sie das Bein. Setzen Sie sich aufrecht, kippen das Becken nach hinten. Der untere Rücken wölbt sich dabei gegen die Lehne. Halten Sie diese Position für einige Sekunden. Dann bringen Sie das Becken nach vorn und kommen in ein leichtes Hohlkreuz.
Manche Menschen haben ein angeborenes erhöhtes Thrombose-Risiko durch einen fehlenden Blutgerinnungsfaktor. Die familiäre Veranlagung spielt dabei eine große Rolle. Ein Bluttest kann hier schnell Gewissheit verschaffen. Zur Risikogruppe gehören zudem Schwangere, Frauen, die sich einer Hormontherapie unterziehen, oder Menschen mit einer Venenschwäche. Sie sollten auf Warnsignale wie schwere, müde Beine und ziehende Schmerzen achten. Ein Gefäßexperte kann feststellen, ob eine Erkrankung des Venensystems vorliegt und was die beste Behandlungsmethode ist, um den Beschwerden entgegenzuwirken und das Thromboserisiko zu senken. Das Spektrum reicht dabei von Thrombosestrümpfen bis hin zur operativen Therapie.
Auch in den Helios Kliniken München werden Thrombosen behandelt: Chefarzt Dr. Ghotbi und sein Team sind spezialisiert auf die Diagnose und Therapie von Thrombosen und deren Folgeerscheinungen.