Im Frühjahr 2022 muss Eva Jansen wegen eines gynäkologischen Eingriffs ins Krankenhaus. Hier liest sie in einem Zeitungsartikel vom Herzkissenprojekt. Die dänische Krankenschwester Nancy Friis-Jensen brachte die Idee 2006 aus den USA mit. Seither nähen Engagierte auch in Deutschland regelmäßig Herzkissen für Brustkrebspatientinnen. Die herzförmigen Kissen werden von den Betroffenen unter dem Arm getragen und lindern so Narbenschmerzen, Lymphschwellungen und den Druck unter dem Arm.
„Das Projekt fand ich großartig, ich war sofort neugierig“, erinnert sich die 64-jährige Leverkusenerin. Jansen möchte sich auch engagieren, ist zunächst aber noch auf der Suche nach einer genauen Anleitung. Unterstützung findet sie bei den Helios Kliniken Oberbayern, die sich bereits seit 2012 an der Aktion beteiligen. „Dort habe ich Schnittmuster und weitere detaillierte Angaben bekommen. Damit konnte ich dann schnell mit dem Nähen loslegen“, erzählt sie.
Ein ganzes Wochenende lang näht Eva Jansen und stellt ihre ersten zehn Herzkissen fertig. Fünf davon sendet die Leverkusenerin an das heimatnahe Krankenhaus, in dem sie auf das Projekt aufmerksam wurde. Die anderen fünf Herzkissen schickt sie an die Helios Kliniken Oberbayern, „weil ich die Kissen ohne die Hilfe von dort überhaupt nicht hätte fertigstellen können“.
Für Eva Jansen soll das erst der Anfang gewesen sein. Nächstes Jahr wird die Angestellte im öffentlichen Dienst in den Ruhestand gehen. Dann möchte sie sich noch mehr Zeit für die Umsetzung ehrenamtlicher Projekte nehmen. Vor allem bei der Materialzusammenstellung der Herzkissen sieht sie noch Verbesserungsmöglichkeiten. „Derzeit suche ich einen Füllwattehersteller, der mich beim Herzkissenprojekt unterstützt und mir preislich etwas entgegenkommt“. An ihrer Botschaft für die Empfängerinnen hält sie indes fest: „Herzlichste Genesungswünsche!“