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Zukunft ist jetzt: Wie moderne Konzepte den Einsatz künstlicher Gelenke immer schonender machen

Im Helios Klinikum München West werden rund um den Einsatz von Hüft- und Knieprothesen innovative und hochmoderne Konzepte umgesetzt. Eines davon ist der Endoactivity-Parcours. Was nach jugendlichem Extremsport klingt, unterstützt in Wahrheit bei einer besonders schonenden und schnellen Genesung.

01. August 2024
Zukunft ist jetzt: Wie moderne Konzepte den Einsatz künstlicher Gelenke immer schonender machen

„Erwarten Sie wirklich, dass ich mit meinem frisch operierten Knie von Dach zu Dach hüpfe?“ So oder so ähnlich könnte der erste Gedanke lauten, der einem bei dem Namen durch den Kopf geht. Mit dem waghalsigen Street-Sport aus den Pariser Banlieues hat der Endoactivity-Parcours allerdings wenig zu tun.

„Der Endoacitivity-Parcours ist Teil eines umfassenden, besonders schonenden und individuell angepassten Behandlungskonzepts mit dem Namen Fast Track“, erklärt Prof. Martin Thaler, Chefarzt für Endoprothetik am Helios Klinikum München West. „Die schnelle und nachhaltige Erholung steht dabei immer im Mittelpunkt. die Grundlage dafür wird bereits vor dem Eingriff gelegt. Unsere Patientinnen und Patienten können dadurch deutlich schneller in ihre Routinen und ihren Alltag zurückkehren.“

Innovation vor, während und nach dem Eingriff

„Prehabilitation“ heißt der erste Teil des Behandlungskonzepts. Schon vor der Operation absolvieren Patientinnen und Patienten mehrere Trainingseinheiten. „So befindet sich der Patient oder die Patientin zum Zeitpunkt der OP in optimaler körperlicher und psychischer Verfassung. Dabei sinkt nicht nur das Risiko für Komplikationen während des Eingriffs, auch die Schmerzen danach sind geringer“, so Thaler.

Beim Einsatz des künstlichen Hüft- bzw. Kniegelenks hat Thaler Unterstützung von OP-Roboter Mako. Er garantiert größtmögliche Präzision und Sicherheit. Auch im Bereich der Anästhesie wird auf modernste Technik zurückgegriffen: „Wer Probleme mit der lokalen Anästhesie hat, ist nicht mehr auf Beruhigungsmittel angewiesen“, sagt der Endoprothetik Spezialist. „Wir bieten spezielle VR-Brille an, über die unsere Patientinnen und Patienten dann Filme, Dokumentationen oder Entspannungsvideos ansehen können“.

Nach der Operation kommt dann der so genannte Endoactivity-Parcours ins Spiel.

Unmittelbar nach dem stationären Aufenthalt, der üblicherweise nicht länger als 6 Tage dauert, Beginnen Patientinnen und Patienten mit der Reha. Das individuelle stationäre oder wahlweise auch ambulante Rehabilitationskonzept erstellt das medizinische Personal der Klinik.

„Teil der Physio- und Ergotherapie ist der Endoacivity-Parcours. Ihn haben wir speziell für Endoprothetik-Patientinnen und -Pateinten entwickelt. Er besteht aus mehreren Stationen, an denen verschiedene Übungen absolviert werden können. Nach einer entsprechenden Schulung kann der Parcours sogar eigenständig genutzt werden. Wer seine Genesung positiven beeinflussen möchte, kann also auch zusätzliche Trainingseinheiten absolvieren – ganz ohne Belastungs- oder Bewegungslimits“, erklärt Lisa Slabber, Leitung der Physio- und Ergotherapie am Helios Klinikum München West.

„Dann klappt es bald doch noch mit dem Hüpfen von Dach zu Dach,“ fügt Thaler scherzend hinzu.