So erreichen Sie uns
Zur Terminvereinbarung nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf. Wenn Sie zu uns kommen, bringen Sie bitte sämtliche verfügbaren Behandlungsunterlagen wie Arztbriefe, Untersuchungsergebnisse und eine Übersicht der aktuellen Medikation mit.
Telefon:
02051 - 982-2501
Sprechzeiten:
Mo. – Fr. | von 8:00-13:30 Uhr |
Außer an den gesetzlichen Feiertagen.
Leistungen für Selbständigkeit und Lebensqualität im Alter!
Unser Motto: Dem Leben nicht nur mehr Jahre geben, den Jahren mehr Leben geben.
Die Altersmedizin hat sich zur Aufgabe gemacht, neben der medizinischen Behandlung alterstypischer Erkrankungen auch Sorge zu tragen für den Erhalt oder das Wiedererlangen der Fähigkeiten, die zu einem Leben in Würde und Autonomie erforderlich sind – immer orientiert an den Möglichkeiten des Betroffenen.
- Gangstörungen mit Sturzfolge
- Therapie von typischen Frakturen in Kooperation mit der Abteilung für Unfallchirurgie (Alterstraumatologie)
- Behandlung von onkologischen und Magen-/Darmerkrankungen im Alter in enger Kooperation mit der Abteilung für Viszeralchirurgie und Gastroenterologie
- Akute neurologische Erkrankungen Sektion für Neurologie
- Akute und chronische Schmerzerkrankungen, hier profitiert der Patient von der Kooperation mit den Abteilungen für Orthopädie bis hin zum elektiven Gelenkersatz und der Abteilung für Wirbelsäulenchirurgie
- Emotionale Krankheiten wie zum Beispiel der Depression im Alter in Kooperation mit der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie
- Akute und chronische neurodegenerative Erkrankungen wie die Demenz oder die Parkinsonsche Krankheit können in Kooperation mit der Sektion für Neurologie oder Psychiatrie diagnostiziert und eingestellt werden. An dieser Stelle besonders gefürchtet ist die akute Verwirrtheit im Krankenhaus (Delir)
- Stoffwechelstörungen wie die Mangelernährung und Austrocknung
- Kardiale Erkrankungen werden nach Akutintervention in der Abteilung für Kardiologie nachbehandelt
- Patienten mit urologischen Erkrankungen wie der häufigen Harninkontinenz profitieren besonders von der gemeinsamen geriatrisch-urologischen Visite
Der Begriff "Geriatrisches Assessment" bezeichnet die Einschätzung des Patienten bezüglich der medizinischen, psychosozialen, kognitiven, emotionalen und funktionellen Möglichkeiten. Im typischen Fall ist das Assessment ein mehrdimensionaler interdisziplinär aufgebauter Prozess, strukturiert durch standardisierte Testverfahren und/oder ein gezieltes diagnostisches Gespräch.
In der Abteilung werden durchgeführt:
- Barthel-Index:
mehrdimensionaler Test zu Bereichen der Selbsthilfefähigkeit - MNA:
Erfassung des Ernährungszustandes - Timed Up & Go:
Test zur Gehfähigkeit - Mobilitätstest nach Tinetti:
Gangsicherheit und Sturzneigung - GDS:
Erfassung depressiver Störungen - DemTect:
Erfassung von Hirnleistungsstörungen (Demenz) - MiniMental Status und Uhrentest:
Erfassung von Hirnleistungsstörungen - TFDD:
Test zur Früherkennung von Demenz mit Abgrenzung zur Depression - Erweiterter Barthel-Index:
Aktivitäten des täglichen Lebens und Fremdbeurteilung kognitiver Einschränkungen - Sozial-Assessment:
Erfassung der wesentlichen psychosozialen Faktoren - Dysphagie-Screening:
Standardisierts Assessment zu Schluckstörungen
Die wichtigsten Ziele unserer Behandlung sind der Erhalt der Selbständigkeit, die Verminderung von funktionellen Defiziten oder Leiden sowie die Vermeidung dauerhafter Abhängigkeit von Pflege und Betreuung. Deshalb beginnt die Frührehabilitation auch bereits im Rahmen des Krankenhausaufenthaltes. Bei Bedarf werden die Patienten dann nahtlos in einer nahegelegenen Rehaklink weiterversorgt.
Darüber hinaus ist ein guter und enger Kontakt zu Angehörigen, Hausärzten und Pflegeeinrichtungen für unsere Arbeit eine wichtige Voraussetzung. Der Sozialdienst berät Sie außerdem in allen relevanten Fragen zu Pflegestufen, Hilfsmittelversorgung und Unterbringung und stellt Kontakte zu ambulanten Pflegediensten, Kurzzeitpflege oder Dauerpflegeeinrichtungen her.
Zu den begleitenden Therapien der Frührehabilitation gehören vorrangig:
- Physiotherapie
Im Rahmen der Physiotherapie wird vor allem die Mobilität und die Kraft des Patienten trainiert. - Ergotherapie
- Die Ergotherapeuten üben je nach Bedarf Selbsthilfefähigkeit, Geschicklichkeit und auch geistige Tätigkeiten mit den Patienten.
- Logopädie
Die Logopädinnen üben Sprache und Schluckfähigkeit.
Interdiziplinäre Frührehabilitation
In Zusammenarbeit mit anderen Fachabteilungen können wir bei auftretenden eventuellen Komplikationen in der Frühphase schnell reagieren und entsprechende Maßnahmen einleiten. Dafür stehen uns die internistische Abteilung sowie die interdisziplinäre Intensivstation rund um die Uhr zur Verfügung.
- Rückführung oder Vermeidung von Behinderung und Pflegebedürftigkeit
- Frührehabilitation möglichst vom ersten Tag an
- Aufenthalt mindestens 15 Tage
- Mitbehandlung der Akuterkrankung
- Soziale Planung und Hilfsmittelversorgung
- Ggfs. Überleitung in eine reguläre Rehabilitation oder Altenhilfeeinrichtung
- Patienten über 70 Jahre (In begründeten Einzelfällen ab dem 60. Lebensjahr)
- Assessment der funktionellen Defizite nach Aufnahme und bei Entlassung
Neurologische Frührehabilitation
Ein besonderer Schwerpunkt unserer Abteilung ist die Behandlung Schwerstkranker im Rahmen der neurologischen Frührehabilitation. Patienten mit schweren Hirnverletzungen oder nach Schlaganfällen werden hier rehabilitativ und akutmedizinisch versorgt. Dafür stehen uns spezielle Überwachungszimmer sowie ein besonders geschultes und erfahrenes Team aus Ärzten, Pflegepersonal und Therapeuten zur Verfügung.
An die Behandlung in der akuten Phase von Hirnverletzungen oder neurologischen Erkrankungen wie z.B. Schlaganfällen schließt sich eine Rehabilitationsbehandlung an, die in der Regel noch während der Akutbehandlung organisiert wird. Bei schwerkranken Patienten wird eine Frührehabilitationsbehandlung eingeleitet.
Jeder Patient erhält in der Frührehabilitation mehrmals täglich Behandlungen durch Therapeuten verschiedener Fachrichtungen. Das Therapieprogramm ist dem jeweiligen Zustand des Patienten angepasst, sodass für jeden ein individuelles Behandlungskonzept mit entsprechendem Therapieschwerpunkt besteht. In regelmäßigen Besprechungen von Therapeuten, Pflegepersonal und Ärzten werden die Therapiepläne festgelegt und an die Bedürfnisse der Patienten angepasst.
Das Ziel ist zunächst die weitere Stabilisierung der oft kritischen Situation des Patienten. Durch intensive pflegerische Maßnahmen können Folgeschäden vermieden werden. Dann folgt die zunehmende Mobilisierung des Patienten, das Herstellen einer Verständigungsmöglichkeit im Falle von Kommunikationsstörungen und die Förderung der Mitarbeit bei einfachen Alltagsverrichtungen, wie z.B. bei der Nahrungsaufnahme oder Körperpflege.
Ist eine weitgehende Selbstständigkeit erreicht, kann eine Weiterbehandlung in der nächsten Rehabilitationsphase in einer Reha-Klinik erfolgen.
Vom Zeitpunkt der Aufnahme werden ältere Sturzpatient gemeinsam von Unfallchirurgen und Geriatern versorgt. Knochenbrüche werden nach modernsten operativen Methoden behandelt, die eine rasche Belastbarkeit und Mobilisation erlauben. Die Behandlung von Begleiterkrankungen und die Sturzabklärung erfolgen zeitgleich durch die Ärzte für Akutgeriatrie. Neben den Ärzten besteht das Team der Alterstraumatologie aus Krankenschwestern und -pflegern, Physiotherapeuten, Logopäden, Ergotherapeuten und dem Sozialdienst, wodurch ermöglicht wird für jeden Patienten einen individuellen Trainingsplan zu erstellen.
Neben unfallchirurgischen Patienten werden auch Patienten nach der Implantation künstlicher Gelenke (z.B. Hüft- und Knieprothesen) altersgerecht versorgt. Dies hat den Vorteil, dass der Patient ebenfalls eine Frührehabilitation im Klinikum durchführen kann. In Ausnahmefällen ist auch eine Anschlussrehabilitation möglich. Das gemeinsame Ziel des Teams für Alterstraumatologie ist es, bei dem Patienten eine rasche Mobilitäts- und Selbsthilfefähigkeitsverbesserung mit anschließender rascher Rückkehr in die gewohnte bisherige Umgebung zu erreichen.
Warum sind ältere Menschen bei einem Unfall besonders gefährdet?
Im Alter nimmt die Dichte, Festigkeit und Elastizität des Knochens ab, sodass schon einfache Stürze zu schweren Verletzungen und Knochenbrüchen führen können. Gleichzeitig leiden Ältere oft an akuten oder chronischen Erkrankungen, die sich direkt oder indirekt auf die Gangsicherheit und das Sturzrisiko auswirken. Oft sind es hüftgelenksnahe Brüche, Oberarmkopfbrüche, Wirbelkörperbrüche und Brüche des Handgelenkes.
Wie arbeitet das Team?
Wichtig ist, bei einem Sturz oder bei einem Knochenbruch nicht nur die Verletzungsfolgen zu behandeln, sondern auch die Ursachen des Sturzes abzuklären. Nur so können für den Betroffenen geeignete Gegenmaßnahmen zur Sturzprophylaxe getroffen werden. Das Konzept der Alterstraumatologie stellt sicher, dass dem Patienten ein reibungsloser Therapieablauf und eine fachübergreifende Behandlung zu Gute kommen. In der Alterstraumatologie wird fachspezifisches Denken durch einen ganzheitlichen Ansatz ersetzt, in dessen Mittelpunkt der ältere Patient steht. Dabei ist der Therapieerfolg nur dank regelmäßiger Kommunikation in einem multiprofessionellen Team möglich.
Wer gehört zum Team?
Zum Team der Alterstraumatologie gehören neben den Ärzten Krankenschwestern und -pfleger, Psychologen, Physio- und Ergotherapeuten und Sozialdienstmitarbeiter. Für jeden Patienten wird ein individueller Trainingsplan erstellt. Das gemeinsame Ziel ist es, den älteren Patienten eine sichere Rückkehr in die gewohnte häusliche Umgebung zu
ermöglichen.
Wie ist der Behandlungsablauf für den Patienten?
Vom Zeitpunkt der Aufnahme an wird der ältere Sturzpatient gemeinsam von Unfallchirurgen und Spezialisten der Altersmedizin (Geriatern) versorgt. Die Behandlung von Begleiterkrankungen und die Sturzabklärung erfolgen unmittelbar. Knochenbrüche werden, wenn notwendig, nach modernsten operativen Methoden behandelt, die eine rasche Belastbarkeit und schnelle optimale Mobilisation erlauben. Hierfür stehen in unserer Klinik Spezialimplantate zur Verfügung, die möglichst schonend für das umliegende Gewebe eingebracht werden und eine gute Verankerung in den gealterten Knochen ermöglichen. So können wir eine rasche Wiedereingliederung in den Alltag gewährleisten und meistens eine dauerhafte Pflegebedürftigkeit verhindern.
Alterschirurgie: Wir möchten unseren älteren chirurgischen Patienten mit internistischen-geriatrischen Nebenerkrankungen eine optimale medizinische Versorgung aus einer Hand anbieten können. Eine intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Geriatrie und Chirurgie sowie eine erweiterte fachliche Vernetzung der beteiligten Akteure sind die Voraussetzungen für diese Leistung.
Auch in anderen chirurgischen Fächern, insbesondere in der Viszeralchirurgie liegen Patienten, die dringend einer Frührehabilitation im Krankenhaus bedürfen. Analog der Kooperation in der Alterstraumatologie wird unter chirurgische Weiterbehandlung frühestmöglich der Übergang in die interdisziplinäre Frührehabilitation angestrebt. Das funktionelle Gesamtergebnis für den gemeinsam behandelten Patienten ist nachweislich deutlich besser. Dieses Konzept wird seit 2018 erfolgreich umgesetzt.
Aufgrund sehr unterschiedlicher Einflussfaktoren können Stürze nie ganz verhindert, aber durch die
Aufmerksamkeit aller beteiligten Personen deutlich reduziert werden.
Durch unsere Mitarbeiter erhalten Sie eine individuelle Beratung zum Thema Sturzrisikofaktoren und geeigneten Gegenmaßnahmen. Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Bitte zögern Sie nicht, das Pflegepersonal auf Ihrer Station anzusprechen.
Ursachen
Stürze treten gehäuft am frühen Morgen, am Abend und nachts sowie an bestimmten Orten wie im Bad, der Toilette und im Laufe sogenannter Transfersituationen – etwa beim Aufstehen, zu Bett gehen – auf.
Äußere Gegebenheiten
Unsicherheit in ungewohnter Umgebung:
- unpassendes Schuhwerk
- glatte, unebene Fußböden
- schlechtes Licht
Gesundheitliche Ursachen
- Beeinträchtigung der Sinne, etwa Seh- und Hörstörungen
- Neurologische Probleme, etwa Gleichgewichtsstörungen
- Schwäche-/Schwindelanfälle, etwa Herz-/Kreislaufstörungen
- Muskelschwäche, etwa Gelenkschmerz/Steifheit
- Medikamentöse Nebenwirkungen, die z.B. den Kreislauf oder das Bewusstsein beeinflussen etwa durch Schlaftabletten
Tipps für Ihren Aufenthalt
- Lassen Sie sich die Funktion der Klingel, Beleuchtung und die Mechanik Ihres Bettes erklären
- Die Klingel sollte sich nach Möglichkeit immer in Ihrer Reichweite befinden
- Tragen Sie rutschfeste und geschlossene Schuhe oder – nach Rücksprache mit dem Pflegepersonal - auch sog. Stoppersocken
- Achten Sie darauf, dass sich Ihr Schuhwerk und ggf. Ihre Brille immer in Reichweite befinden
- Vermeiden Sie das Laufen auf nassem Boden, unsere Reinigungskräfte warnen Sie durch das Aufstellen von Schildern vor Rutschgefahr
- Benutzen Sie vorhandene Handläufe
- Bitte melden Sie verschüttete Flüssigkeiten oder andere Gefahrenquellen an unser Pflegepersonal
- Wenn Sie befürchten aus dem Bett zu fallen, besteht die Möglichkeit, Bettseiten anzubringen. Das Pflegepersonal benötigt dazu einen kurzen Hinweis
- Bewegen Sie Ihre Muskeln und Gelenke so oft wie möglich. Halten Sie dazu ggf. Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt
Demenz ist der Oberbegriff für mehr als 50 Krankheitsformen, die unterschiedlich verlaufen und verschiedene Ursachen haben können. Alle Formen führen langfristig zum Verlust der geistigen und manche auch zum Verlust der körperlichen Leistungsfähigkeit. Die bekannteste Demenzform ist Alzheimer: 60 bis 70 Prozent aller Demenzerkrankten leiden darunter.
Symptome
Demenzerkrankte leiden länger als sechs Monate unter Konzentrations-, Aufnahme- und Gedächtnisstörungen, die meist verbunden sind mit Orientierungsproblemen, Wortfindungsstörungen und eingeschränktem Denkvermögen. Hinzu können Agnosie und Apraxie kommen, das heißt, Betroffene können alltägliche Dinge wie Besteck nicht mehr erkennen und richtig verwenden. Im fortgeschrittenen Stadium werden Betroffene zunehmend unbeweglicher und stürzen häufiger. Schwer Betroffene verlernen das Sprechen und Schlucken. Häufig begleiten Störungen des Verhaltens und Persönlichkeitsveränderungen das Krankheitsbild. Dazu gehören Aggressivität, ein vermehrter Bewegungsdrang und Schreien.
Ursachen
Alle Demenzformen haben ihren Ursprung im Gehirn: Nervenzellen sterben ab, Verbindungen zwischen Zellen gehen verloren. Die Ursachen für die Krankheit sind jedoch vielfältig. Die bekannteste Form, die Alzheimer-Demenz, wird ausgelöst durch Eiweißablagerungen (amyloide Plaques) im Gehirn, die erst zu Entzündungen und dann zum Absterben der Nervenzellen führen. Warum das passiert, ist unbekannt. Hintergrund der Vaskulären Demenz sind Durchblutungsstörungen, wie sie bei Bluthochdruck und Diabetes vorkommen. Auch langjähriger Alkoholmissbrauch kann zu Demenz führen.
Diagnose
Demenz ist nicht heilbar. Ihr Verlauf kann aber verlangsamt werden. Die Behandlung erfolgt entsprechend der Ursache. Beispiel Alzheimer: Hier wird zunächst medikamentös gegengesteuert mit sogenannten Cholinesterase-Hemmern. Diese vermindern den krankheitsbedingt vermehrten Abbau von Acethylscholin, das für die Übertragung von Reizen auf Nerven zuständig ist. Damit kann der Fortschritt der Krankheit um ein halbes bis ein Jahr aufgehalten werden. Dann geht es vor allem darum, den Patienten bei der Orientierung zu fördern und mit ihm seine Konzentration zu trainieren, um den Erhalt kleinerer Tätigkeiten im Haushalt zu unterstützen.
Verwechslungsgefahr mit Delir
Zwar sind die Symptome von Demenz und Delir („Verwirrtheitszustand“, auch „sekundäre Demenz“) häufig identisch, das Delir dauert jedoch nicht so lange an. Typisch sind zudem tageszeitliche Schwankungen. Ein Delir hat fast immer einen identifizierbaren Auslöser und kann bei entsprechender Behandlung geheilt werden.
Die Ursache für ein Delir kann eine akute internistische Erkrankung sein, wie eine Lungenentzündung oder ein Harnwegsinfekt. Auch ein neues Medikament, Flüssigkeitsmangel, ein Dauerkatheter und eine Immobilisierung erhöhen die Gefahr. Jede Störung des körperlichen Gleichgewichts, jedes Ausschalten normaler Körperfunktionen ist ein Risikofaktor. Wie bei der Demenz sind eher ältere Patienten betroffen. Laut einer Studie (Inouye 2006) werden bis zu 30 Prozent der Delire nicht richtig erkannt.
Was können erste Zeichen sein?
Oft beginnt die Krankheit mit einer Veränderung der Interessen, einer Gleichgültigkeit und dem inneren Rückzug des Betroffenen. Manche nehmen nicht mehr am Familienleben teil. Deutlicher wird es zum Beispiel, wenn sich der Betroffene Inhalte aus dem letzten Telefonat nicht gemerkt hat oder den Einkauf statt in den Kühlschrank in die Waschmaschine steckt.
Ein Mitglied in der Familie ist betoffen?
Zunächst mit dem Betroffenen selbst sprechen: Hat er es selbst gemerkt? Wie ist seine Sicht? Der nächste Schritt ist der Gang zum Hausarzt, der gegebenenfalls in eine Demenzsprechstunde oder zum Neurologen überweist.
Wie werden die Betroffenen versorgt?
Die Patienten sollten möglichst lange in der bekannten Umgebung betreut werden. Ortswechsel führen oft zu Verschlechterungen. Im Durchschnitt können Erkrankte nach der Diagnose drei bis vier Jahre zu Hause leben – allerdings mit einer 24 Stunden-Betreuung. Die Pflege kostet die Angehörigen viel Kraft. Hinzu kommt die seelische Belastung. Wer berufstätig ist, hat oft keine andere Möglichkeit, als den Demenzerkrankten einem Pflegeheim anzuvertrauen.
Wo finden Angehörige Hilfe?
Es gibt in vielen Städten Pflege-Beratungsbüros und Selbsthilfegruppen. Zudem kann man sich auch an geriatrische Fachabteilungen wenden.
Die schmerztherapeutische Behandlung richtet sich an Patienten 70plus, die unter sehr starken akuten Schmerzen leiden sowie an ältere Patienten, bei denen sich chronische Schmerzen akut verschlechtert haben (sogenannte ‚akut exazerbierte chronische Schmerzsyndrome‘). Da viele Ältere oft mehrere gesundheitliche Probleme gleichzeitig haben und verschiedenste Medikamente parallel einnehmen müssen, ist die medikamentöse Schmerztherapie oft komplex und schwierig.
Wir kooperieren eng mit der Abteilung für Schmerztherapie, die sich unter anästhesiologischer Leitung auf der gleichen Etage wiederfindet.
Bei der multimodalen Schmerztherapie werden die Schmerzpatienten im hohen Lebensalter von einem fächerübergreifenden Team, bestehend aus Fachärzten für Anästhesie, Schmerztherapie und Geriatrie, Psycho-, Physio- und Ergotherapeuten, betreut.
In Anlehnung an das hauseigene Schmerzkonzept werden Besonderheiten in der Medikation von Alterspatienten berücksichtigt. Mit dem Therapieansatz werden sämtliche Facetten der Schmerzentstehung – körperliche, geistige und soziale – betrachtet und behandelt.
Gleichzeitig werden bei der Festlegung der Therapiemaßnahmen die Vorerkrankungen der Patienten beachtet. Die üblichen Erfassungsinstrumente für Schmerz im Alter müssen bei verwirrten oder nicht sprechfähigen Patienten anders gewählt werden. Psychiatrische Nebenerkrankungen wie insbesondere die Depression werden mitbehandelt. Hauptziel unserer gemeinsamen Behandlung ist die Schmerzlinderung der Patienten, die Wiederherstellung der Selbstständigkeit und Mobilität im Alltag sowie die Verbesserung der Lebensqualität.
Nicole Schneider
(02051) 982-4300