Das häufigste und bekannteste Symptom von Zwerchfellbrüchen ist sicher das Sodbrennen. Manchmal rutschen jedoch so große Anteile des Magens durch den Zwerchfellbruch in den Brustraum, dass ganz andere Beschwerden resultieren.
Nicht bei allen Patienten ist dauerhaft eine Behandlung mit Tabletten möglich, so dass für manche Patienten eine Operation unumgänglich wird. Unser interdisziplinäres Team aus Internisten und Chirurgen setze sich mit Ihrer Krankengeschichte und ihren Befunden auseinander, um für Sie das passende Therapiekonzept, wenn nötig einschließlich einer Operation zu finden.
Was passiert bei einem Zwerchfellbruch?
Bei größeren Zwerchfellbrüchen rutschen kleinere Magenanteile entweder mit oder neben der Speiseröhre durch die Lücke im Zwerchfell nach oben in den mittleren Brustraum hinter dem Brustbein. Häufig hat man dadurch Sodbrennen, ein Druckgefühl hinter dem Brustbein, oder Schmerzen, wenn große Teile des Magens in den Brustraum rutschen und einklemmen. In diesen Fällen kann es auch zu Blutungen im Bereich des Magens mit schleichendem Blutverlust kommen.
Wie behandeln wir Sodbrennen?
Sodbrennen bei kleinen Brüchen wird in der Regel mit Tabletten, sogenannten Protonenpumpenhemmern, behandelt und bedarf nicht zwingend einer Operation. Wenn jedoch schon beim Bücken oder Liegen sehr viel Mageninhalt zurückläuft, kann eine Operation sinnvoll sein. Spätestens ist sie zwingend nötig, wenn große Magenanteile in den Brustraum gerutscht sind (Upside-down-Magen).
Was passiert vor der Operation?
Vor der Operation führen wir mehrere Untersuchungen durch, zu denen eine Kontrastmitteluntersuchung der Speiseröhre und eine Druckmessung der Speiseröhre (Manometrie) gehören. Wenn alle Untersuchungsergebnisse für den Erfolg einer Operation sprechen und keine Kontraindikationen bestehen, führen wir in der Regel eine laparoskopische Operation, also eine minimal-invasive Schlüssellochoperation, zum Verschluss des Zwerchfellbruches vor.
Was passiert nach der Operation?
Nach der Operation ist das Schlucken zunächst ungewohnt, da der Durchtritt der Speisen nun nicht mehr durch einen breiten Bruch, sondern durch eine neu geschaffene, gewollte engere Übergangsstelle zwischen Speiseröhre und Magen, vorliegt. In den ersten Tagen darf zunächst nur getrunken werden, bis wir zur Kontrolle einen "Kontrastmittel-Schluck" vorgenommen haben mit dem wir Dichtigkeit und Durchgängigkeit der Speiseröhre prüfen. Danach erfolgt ein Kostaufbau bis zu passierter Kost, welche Sie für ca. 4 Wochen zu sich nehmen sollten, danach ist die normale Nahrungsaufnahme gestattet. Der stationäre Aufenthalt bei uns, liegt in der Regel um die 5 Tage.
In der Regel werden die Wunden mit auflösbarem Nahtmaterial verschlossen und mit Klammerpflastern gesichert, die nach 1 Woche entfernt werden können, was völlig schmerzfrei geschieht. Das Ziehen eines Fadens ist nicht mehr notwendig.
Wie ist unser Standardvorgehen?
Unser Standardvorgehen erfolgt in Vollnarkose. Über fünf kleine ca. 1 cm große Schnitte im Oberbauch wird der Magen aus dem Bruch in den Bauchraum gezogen. Der obere Magenanteil aus seinen Verwachsungen gelöst und der Zwerchfellbruch mit einer nicht auflösbaren Naht verschlossen. Zur Sicherung wird zusätzlich eine Voll- oder nur 270 Grad-Magenmanschette um den unteren Teil der Speiseröhre, welcher nun im Bauchraum zu liegen kommt, gelegt. Dieses Verfahren nennt sich Hiatoplastik mit Fundoplikatio nach Nissen oder Toupet.