Gelenkersatzoperationen werden in zunehmender Zahl und mit großem Erfolg durchgeführt - allein in unserer Klinik rund 700 Mal pro Jahr. Untenstehend finden Sie einige Informationen über unsere Behandlungskonzepte einschließlich der verwendeten Implantate.
Hüftendoprothetik
Häufigste Ursache für Schäden an Gelenken ist ihr Verschleiß (Arthrose). Dieser entsteht durch Aufbrauchen des Gelenkknorpels am Hüftkopf und der Hüftgelenkspfanne. Reaktionen am Knochen wie Zysten oder knöcherne Anbauten am Hüftkopf oder der Pfanne (Osteophyten) beeinträchtigen dann die Beweglichkeit der Gelenke.
Folgen sind Gelenkschmerzen, vor allem in der Leiste und an der Oberschenkelvorder- und -innenseite. Die Beweglichkeit des Hüftgelenks nimmt immer mehr ab.
Wir arbeiten mit allen modernen Implantatformen, um unseren Patienten die je nach Alter, dem Ausmaß des Verschleißes und dem jeweiligen Anspruch an die Belastung individuell bestmögliche Versorgung zu gewährleisten.
In besonders schweren Fällen z. B. bei einer Rheuma-Hüfte kommen „Spezialprothesen“ zum Einsatz.
Minimal-Invasive-Operation
Wir operieren minimals invasiv, ähnlich der AMIS-Methode, über einen kleinen Hautschnitt (ca 6 cm) und seitlicher Zugang (Op-Technik nach Watsen-Jones) dadurch werden keine großen Muskeln abgelöst und der Patient ist schneller wieder mobil. Direkt am ersten Tage nach der Op wird der Patient aus dem Bett mobilisiert. Nach spätestens einer Woche ist der Patient meistens so weit, dass er in die ambulante- oder stationäre Reha entlassen werden kann.
Hüftprothesen - zementfrei und zementiert
In der Regel verwenden wir eine zementfrei Prothese, bei der sich die raue Oberfläche des Prothesenschafts stabil mit dem umgebenden Knochengewebe verbindet. Dies geschieht durch eine natürliche Heilungsreaktion des Körpers. Wenn aber die Knochenqualität des Patienten nicht ausreicht, kann als Bindeglied, zwischen der Prothesenoberfläche und dem umliegenden Knochen, auch ein biologisch gut verträglicher Klebstoff- der sog. Knochenzement- zum Einsatz kommen. Welche Methode für den Patienten in Frage kommt, wird ganz individuell besprochen und entschieden.
Knieendoprothetik
Durch Implantation eines künstlichen Kniegelenks können wir Schmerzen lindern und die Funktion des Knies wiederherstellen. Bei dem chirurgischen Eingriff werden die abgenutzten oder beschädigten Oberflächen des Kniegelenks entfernt und durch künstliche Teile ersetzt.
Kniegelenksarthrosen gehen meist mit einer Achsverschiebung des Beines einher. Wir unterscheiden dabei das O-Bein und das X-Bein. Wir verwenden routinemäßig ein Kunstgelenk mit einem festen Inlay auf dem Schienbein, das eine Drehung des Unterschenkels bei Kniebeugung erlaubt. Bei einem O-Bein besteht die Möglichkeit, diese Prothese auch als Schlittenprothese zu implantieren. Hierzu sollte jedoch die äußere Hälfte des Kniegelenkes keine Arthrose aufweisen.
Schulterendoprothetik
Nach Hüft- und Knieendoprothesen ist die Schulterprothese – allerdings mit großem zahlenmäßigen Abstand – die dritte Endoprothese, die häufig eingesetzt wird. In den letzten Jahren hat man sich bei der Entwicklung dieser Prothesen sehr um die Rekonstruktion der individuellen Gelenkgeometrie bemüht. Überwiegend werden die Schultergelenke ohne Pfanne eingesetzt. Nur bei starken Deformitäten ist auch eine Pfannenimplantation nötig.
Prothesenwechseloperationen
Wir nehmen bei uns auch sämtliche Wechseloperationen vor, wenn Endoprothesen teilweise oder komplett ausgewechselt werden müssen. Das kann notwendig werden, wenn sich künstliche Gelenke lockern oder verschleißen.
Wechseloperationen der Hüfte und des Kniegelenks sind zumeist aufwändiger, da bei der Implantation bereits Knochenteile zum Einbringen der Prothese entfernt wurden. Große Knochendefekte werden dabei mit Knochentransplantaten aufgefüllt, um so eine Knochenregeneration zu unterstützen. Die teilweise sehr ausgedehnten Knochendefekte an der Hüftpfanne benötigen häufig die Beckenverstärkung durch eine Pfannenstützschale, die als Standardimplantat aber auch als individuelle Anfertigung Verwendung findet. Bei Wechseloperationen des Kniegelenks sind zudem oft gekoppelte Formen von Endoprothesen erforderlich, die je nach individueller Anforderung verlängert werden können (modulare Verlängerung).