Herzschrittmacher - Taktgeber für das Herz
Herzschrittmacher können Störungen der natürlichen elektrischen Herzerregung korrigieren. Sie kommen sowohl bei gefährlich verlangsamtem Herzschlag (Bradykardie) als auch bei lebensbedrohlichem Herzrasen (Tachykardie) zum Einsatz. Spezielle Systeme werden sie zur Herzleistungssteigerung bei Herzschwäche eingesetzt.
Schrittmachersysteme bestehen aus einer kleinen, im Bereich des Schlüsselbeins unter die Haut verpflanzten Steuereinheit sowie bis zu drei Sonden (Elektroden), die über Venen zum Herzen ziehen.
Klassische Schrittmacher:
Treiben ein zu langsam schlagendes Herz an. Bei unter 60 Schlägen in der Minute oder wenn die Herzaktion länger aussetzt, spricht man von Bradykardie. Diese ist dringend behandlungsbedürftig, denn sie führt zu häufigen Ohnmachtsanfällen und im schlimmsten Fall zu einem Herzstillstand.
Defibrillator und Dreikammerschrittmacher mit Defibrillator:
Defibrillatoren geben im Gegensatz zu Herzschrittmachern nur in Notfallsituationen einen überlebenswichtigen Impuls. Ein elektrischer Schock sorgt dann dafür, dass ein aus dem Takt geratenes Herz wieder richtig schlägt.
Sie kommen zum Einsatz bei:
- Kammerflimmern
- Rhythmusstörungen der Herzkammern
- Schwerer Herzinsuffizienz
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So werden Herzschrittmacher eingesetzt
Die Einpflanzung eines Herzschrittmachers ist ein relativ kleiner Eingriff. Er erfolgt in der Regel in örtlicher Betäubung und dauert in etwa 30 bis 60 Minuten. Unterhalb des Schlüsselbeins wird ein kleiner Hautschnitt vorgenommen. Unter Bildwandlerkontrolle schiebt der Arzt die Schrittmacherelektroden durch eine Vene zum Herzen.
Dort werden sie im Herzmuskel verankert und an das Schrittmachergerät angeschlossen. Das kleine Gerät wird in einer Gewebetasche zwischen den Brustmuskeln eingebettet, damit es nicht verrutschen kann.
Bei der Implantation eines Defibrillators werden zur Kontrolle probehalber Herzrhythmusstörungen ausgelöst, um die Funktion des Systems zu überprüfen.
Bei einem 3-Kammer-Schrittmacher wird die zusätzliche dritte Elektrode über einen speziellen Führungsdraht in eine Herzvene an der linken Kammer eingesetzt.
Abschließend wird die Schnittstelle am Schlüsselbein mit einigen Stichen vernäht.