Die Diagnostik und Therapie von Autoimmunerkrankungen der Haut und Schleimhäute bilden einen zentralen Schwerpunkt unserer Klinik. Als ausgewiesener Autoimmunspezialist verfolgt Chefarzt Prof. Dr. Kreuter die klinische als auch wissenschaftliche Forschung auf diesem Gebiet und ist eng mit den möglichen Krankheitsproblemen vertraut.
Die Versorgung von Kollagenose-Patienten erfolgt im Rahmen eines klinikinternen Netzwerkes aus Dermatologen, Gastroenterologen, Kardiologen und Pulmologen. Darüber hinaus stehen unsere Experten vor Ort in engem Austausch innerhalb der Helios Kliniken Gruppe sowie mit kooperierenden Universitätskliniken, um jederzeit Organ-Spezialisten hinzuziehen und die Patienten mit ihren oft komplexen Krankheiten optimal behandeln zu können. Ziel dieses interdisziplinären Netzwerks ist eine klar strukturierte Diagnostik und die Einleitung einer individuellen, zielgerichteten Therapie für jeden Patienten.
Die zwei Krankheitsgruppen der Autoimmundermatosen:
Der Begriff Kollagenose umschreibt ein Spektrum von Autoimmunerkrankungen, das von akuten Hautentzündungen bis zur Hautverhärtung (Sklerodermie) reicht. Einige dieser Krankheiten betreffen ausschließlich die Haut, andere können weitere innere Organbereiche des menschlichen Körpers befallen und sind potentiell lebensbedrohlich („systemische“ Autoimmunerkrankung). Gerade in der Anfangsphase sind die Beschwerden für die Betroffenen oftmals schwer zu zuordnen. Viele Patienten haben mehrere Arztbesuche hinter sich, bevor eine entsprechende Verdachtsdiagnose gestellt wird. Ein häufiges erstes Symptom ist die Raynaud-Symptomatik. Der Begriff bezeichnet ein phasenweises Erblassen der Finger verursacht durch krampfartige Verengung eines blutführenden Gefäßes, sogenannte Vasospasmen. Zur sicheren Diagnosestellung müssen neben dem klinischen Befund weitere gewebliche Untersuchungen sowie eine gezielte Labordiagnostik erfolgen.
Zu den Kollagenosen zählen:
- Systemischer Lupus erythematodes
- Kutaner Lupus erythematodes
- Systemische Sklerodermie
- Zirkumskripte Sklerodermie (Morphea)
- Dermatomyositis
- Mischkollagenose (Mixed connective tissue disease)
- Lichen sclerosus
Innerhalb der Gruppe der blasenbildenden Autoimmunerkrankungen kommt es zu einer Ablösung von Haut- und Schleimhautschichten in Form von Blasen. Je nach dem, welches Antigen der Auslöser ist, treten entweder schlaffe oder prall gespannte Blasen auf. Heutzutage können die betroffene Hautschicht und die verursachenden Antikörper durch eine gezielte Diagnostik anhand von Blut- und Gewebeproben meist genau ermittelt werden. Danach wird die wirksamste Therapie zur Unterdrückung der Autoimmunreaktion ausgewählt. Die derzeitige Prognose bei allen blasenbildenden Autoimmundermatosen ist durch den Einsatz verschiedener Immunsupressiva, moderner Antikörper-Therapien und Apherese-Verfahren als sehr gut zu bezeichnen.
Zu den blasenbildenden Autoimmundermatosen zählen:
- Pemphigus vulgaris
- Bullöses Pemphigoid
- Schleimhaut-Pemphigoid
- Epidermolysis bullosa acquisita
- Lineare IgA-Dermatose
- Dermatitis herpetiformis Duhring
Unsere Leistungen im Überblick
- Standardlabor und gezielte Autoimmundiagnostik (Bestimmung von anti-nukleären Antikörpern, extrahierbaren nukleären Antikörpern, zirkulierenden Immunkomplexen und Komplementfaktoren)
- UV-Diagnostik (Lichttreppe und Photoprovokation) bei Verdacht auf Lupus erythematodes
- Kapillarmikroskopie bei Verdacht auf Erkrankungen aus dem Formenkreis der Kollagenosen
- Basis-Urindiagnostik und ggf. weiterführende nephrologische Diagnostik in Kooperation mit externen Nephrologen
- Röntgendiagnostik, insbesondere der betroffenen Gelenke
- Sonographie der Bauchorgane und gezielte Lymphknoten-Sonographie
- Ganzkörperskelettszintigraphie bei Verdacht auf Arthritis
- Computertomographie
- Magnetresonanztomographie
- Osteodensitometrie
- Echokardiographie
- Lungenfunktionsdiagnostik
- Ggf. weitere Organdiagnostik wie Gastroskopie, Manometrie und Koloskopie
- Ggf. weitere fachärztliche Konsiliaruntersuchungen wie augenärztliche und zahnärztliche Untersuchungen (externe Kooperationspartner)
- Histologie und direkte/indirekte Immunfluoreszenzdiagnostik in Kooperation mit einem externen pathologischen Institut, anderen Hautkliniken der Helios Gruppe sowie kooperierenden Universitätskliniken
- Systemische Therapie mit Anti-Malariamitteln und nicht-steroidalen Antiphlogistika
- Systemische Therapie mit Immunsupressiva
- Systemische Therapie mit Antikörpern und Biologicals
- Intravenöse Therapie mit analgetischen und entzündungshemmenden Substanzen
- Intravenöse Therapie mit rheologisch wirksamen Medikamenten
- Intravenöse Therapie mit Immunglobulinen
- UV-Therapie, insbesondere UVA1-Phototherapie und PUVA-Therapie bei Patienten mit systemischer und zirkumskripter Sklerodermie
- Physiotherapie
- Krankengymnastik
- Ergotherapie
- Lymphdrainage
- Dermatologische Lokaltherapie
So erreichen Sie uns
Zur Terminvereinbarung nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf. Wenn Sie zu uns kommen, bringen Sie bitte sämtliche verfügbaren Behandlungsunterlagen wie Arztbriefe, Untersuchungsergebnisse und eine Übersicht der aktuellen Medikation mit.