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Wenn Medikamente nicht mehr helfen – moderne Schmerztherapie mit Rückenmarkstimulation

Moderne Schmerztherapie der Helios St. Elisabeth Klinik Oberhausen hilft Patientin mit Rückenmarkstimulation
29. April 2020
Leben mit chronischen Schmerzen – das war für Isolde Zander jahrelang Alltag. Nach mehreren Bandscheibenvorfällen und zwei Wirbelsäulen-Operationen blieben die Schmerzen ihr ständiger Begleiter, obwohl der Ursprung lange behandelt war. „Trotz vieler Schmerzmittel konnte ich nicht mal eine halbe Stunde spazieren gehen, einkaufen war eine Qual. Ich war kurz vor der Arbeitsunfähigkeit“, erinnert sich die Mitarbeiterin eines Hotelbetriebs auf Borkum. Sie probierte verschiedene Therapieansätze, doch weder Physiotherapie noch hoch dosierte Medikamente halfen. Im Zentrum für Schmerztherapie der Helios St. Elisabeth Klinik Oberhausen fand Sie schließlich die richtige Hilfe durch Rückenmarkstimulation. „Normalerweise nehmen Rezeptoren einen Schmerzreiz wahr und dieser wird durch das im ganzen Körper verzweigte Nervensystem an das Gehirn weitergeleitet“, erklärt Dr. Ute Mückshoff, Leitende Ärztin des Oberhausener Zentrums für Schmerztherapie. „Bei Frau Zander ist diese Reizverarbeitung nach der Wirbelsäulen-OP gestört. Sie leidet am sogenannten neuropatischen Schmerzsyndrom oder auch Nervenschmerzen.“ Genau dort setzt die Rückenmark-Stimulationssonde (SCS für engl. Spinal Cord Stimulation) an.
Wenn Medikamente nicht mehr helfen – moderne Schmerztherapie mit Rückenmarkstimulation
„Durch elektrische Impulse wird die Schmerzweiterleitung zum Gehirn blockiert“, erklärt Mückshoff. Das wenige Zentimeter kleine Gerät wird an der Wirbelsäule implantiert und sendet in festen Ruhe- und Stimulationsphasen. Je nach Intensität der täglichen Bewegung, kann Isolde Zander stufenweise die Stärke der Stimulation einstellen. Das geht bequem per App. „Wenn mir jemand in den Arm kneift, tut das nach wie vor weh“, lacht die 59-Jährige. „Aber die quälenden, dauerhaften Schmerzen in Rücken und Beinen spüre ich deutlich weniger.“
 
Bei dem SCS-Therapieverfahren arbeiten die Oberhausener Schmerzmediziner Hand in Hand mit der Abteilung für Wirbelsäulenchirurgie unter der Leitung von Dr. Oliver Schindler zusammen. „Sie haben mir ein neues Leben ermöglicht“, ist sich Isolde Zander sicher. „Eine Woche nach der OP konnte ich schon zurück in meine Wahlheimat Borkum. Körperliche Arbeit oder auch zwei- bis dreistündige Strandspaziergänge sind jetzt kein Problem mehr.“ Schmerz-Medikamente benötigt sie kaum noch. Mittlerweile lebt die Borkumerin schon seit zwei Jahren mit dem Implantat und kommt für Nachkontrollen regelmäßig nach Oberhausen. 2020 hat sich ihr Mann ebenfalls für ein SCS entschieden. „Wenn es bei seinen Schmerzen nur halb so viel bringt, wie bei mir, haben wir schon gewonnen“, ist Isolde Zander überzeugt.