Darmkrebs (kolorektales Karzinom) ist in Deutschland nach Brustkrebs die zweithäufigste Krebserkrankung bei Frauen und nach Prostata- und Lungenkrebs die dritthäufigste Krebserkrankung bei Männern. Dickdarmkrebs stellt dabei rund zwei Drittel aller Darmkrebserkrankungen dar. Allein in Deutschland erkranken jährlich rund 60.000 Menschen an einem bösartigen Darmtumor, rund 25.000 sterben daran. Ab dem 50. Lebensjahr steigt das Risiko einer bösartigen Veränderung der Darmschleimhaut. Meist spüren Betroffene zu Beginn der Erkrankung nichts, die Erkrankung entwickelt sich schleichend und wird oft erst spät erkannt.Um Darmkrebs zu verhindern, sollten Frauen und Männer spätestens ab dem 50. Lebensjahr zur Früherkennung gehen.
Um mehr Menschen dazu zu bringen, das Darmkrebs Vorsorge-Angebot besser zu nutzen, erhalten Männer und Frauen ab 50 Jahren seit 2019 von ihrer Krankenkasse eine persönliche Einladung zur Darmkrebsvorsorge.
Warum ist Darmkrebsvorsorge so wichtig?
Vorsorge und Früherkennung sind besonders wichtig um der Entstehung von Darmkrebs vorzubeugen. Im Gegensatz zu anderen Krebsarten entsteht Darmkrebs aus Vorstufen, sogenannten Polypen. Diese sind lange gutartig bevor sie zu Krebs entarten. Mithilfe moderner Endoskope kann man in hochauflösender Qualität und besonders schonend schon Vorstufen von Darmkrebs, sogenannte Adenome (Polypen), erkennen und direkt während der Untersuchung entfernen. Somit wird eine Entwicklung zum Darmkrebs durch die Entfernung der Vorstufen verhindert.
Ab welchem Alter sollte eine Darmkrebs Früherkennung erfolgen?
Im Alter von 50 bis 54 Jahren können Frauen und Männer jährlich einen immunologischen Test (iFOBT) auf occulte (nicht sichtbare) Blutspuren im Stuhl durchführen lassen. Männer die im Vergleich zu Frauen ein höheres Risiko haben, an Darmkrebs zu erkranken, wird seit dem letzten Jahr auch sofort ab einem Alter von 50, und nicht wie bisher ab 55 Jahren, eine Darmspiegelung angeboten. Ab dem Alter von 55 Jahren haben Frauen Anspruch auf eine Darmspiegelung. Wenn aufgrund von Darmkrebs in der Familie oder einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung ein erhöhtes Risiko vorliegt, sollten Sie wesentlich früher eine Darmspiegelung durchführen lassen.
Wie oft sollte ich zur Darmspiegelung gehen?
Bei unauffälliger erster Darmspiegelung ist eine einmalige Wiederholung nach 10 Jahren zu empfehlen. Wenn Adenome (Polypen) entfernt werden erfolgt eine individuelle Festlegung. Wird das Vorsorgeangebot erst ab dem 65. Lebensjahr genutzt, besteht nur Anspruch auf eine Früherkennungskoloskopie.
Wer kann an Darmkrebs erkranken?
Die Wahrscheinlichkeit, an Darmkrebs zu erkranken, hängt von vielen Faktoren ab. Risikofaktoren wie Übergewicht, Rauchen oder der Verzehr von viel Schweine- und Rindfleisch, aber auch genetische Veranlagungen und das Alter haben einen Einfluss auf die Entstehung von Krebs. Bei etwa einem Drittel der Betroffenen sind bereits bei anderen Familienmitgliedern Polypen oder Darmkrebs bekannt..
Ist die Darmspiegelung schmerzhaft?
Es besteht die Möglichkeit die Untersuchung unter einer Kurznarkose durchzuführen. Patienten werden die Untersuchung dann im wahrsten Sinn des Wortes verschlafen. „Durch den Einsatz von Kohlendioxid-Gas (CO2) anstelle von Raumluft verbessert sich das Befinden nach der Spiegelung für den Betroffenen erheblich. Schmerzhafte Bauchschmerzen, die zu meist mit einem unangenehmen Druckgefühl einhergehen werden so vermieden“, erklärt Dr. Bert Hanke.
Diagnose Darmkrebs: Was nun?
Wie es nach der Diagnose Darmkrebs weitergeht, hängt unter anderem vom Stadium der Erkrankung ab. Experten aller an der Krebstherapie beteiligten Fachgruppen beraten gemeinsam in einer interdisziplinären Tumorkonferenz, welche Verfahren im Einzelfall sinnvoll sind und wie sie kombiniert werden sollten. „Somit wird für jeden Erkrankten eine maßgeschneiderte Therapie entwickelt“, sagt Dr. med. Hanke. Ist eine Operation zur Entfernung von erkranktem Gewebe notwendig, erfolgt der Eingriff meist minimalinvasiv. Bei dieser, auch „Schlüssellochchirurgie“ genannten Methode, operieren die Chirurgen dank kleinster Hautschnitte mit geringsten Belastungen für unsere Patienten und können den betroffenen Darmabschnitt optimal operativ behandeln. In der Helios Bördeklinik arbeitet ein erfahrenes interdisziplinäres Team aus Gastroenterologen, Viszeralchirurgen und Anästhesisten Hand in Hand bei der Versorgung von Patienten mit Dickdarmkrebs zusammen.
Was empfehlen Sie?
„Eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung und viel Bewegung, nicht Rauchen und wenig Alkohol trinken. Keiner sollte Angst vor der Darmspiegelung haben, jeder die Chancen zur Vorsorge nutzen und spätestens ab dem Lebensalter von 50 bzw. 55 Jahren einen Termin zur Darmspiegelung machen. Darmkrebs entsteht aus Vorstufen die während einer Darmspiegelung einfach entfernt werden können. Deshalb ist die Darmspiegelung als Vorsorge so wichtig“, erklärt Dr. Bert Hanke.
Die Helios Bördeklinik in Neindorf verfügt in fünf Fach- und zwei Belegabteilungen über 184 Betten. Rund 270 Mitarbeiter versorgen jährlich rund 10.000 stationäre Patienten.
Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 120.000 Mitarbeitern. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika. Rund 20 Millionen Patienten entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2020 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 9,8 Milliarden Euro.
In Deutschland verfügt Helios über 89 Kliniken, rund 130 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und sechs Präventionszentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,2 Millionen Patienten behandelt, davon 4,1 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland 73.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2020 einen Umsatz von 6,3 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.
Quirónsalud betreibt 52 Kliniken, davon sechs in Lateinamerika, 70 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 15 Millionen Patienten behandelt, davon 14,1 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt rund 40.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2020 einen Umsatz von 3,5 Milliarden Euro. Helios Deutschland und Quirónsalud gehören zum Gesundheitskonzern Fresenius.