Schon ein kurzer Spaziergang ist für Menschen mit der Schaufensterkrankheit eine Herausforderung. Nach einer kurzen Wegstrecke kommt es zu Schmerzen und Muskelverhärtungen, oft zwingen Krämpfe die Betroffenen zu einer Pause. Nach einigen Minuten verschwinden die Schmerzen oft wieder, da die Durchblutung im Ruhezustand noch ausreicht, bei erneuter Belastung treten die gleichen Beschwerden wieder auf. Die Krankheit wird in dieser Phase auch umgangssprachlich als "Schaufensterkrankheit" bezeichnet, weil Betroffene wie bei einem Schaufensterbummel zwischen Gehen und Stehenbleiben abwechseln.
Hinter dieser Durchblutungsstörung der Beine verbirgt sich eine weit verbreitete und gefährliche Erkrankung.
Burkhard Lotz, leitender Oberarzt Gefäßchirurgie
27. April 2022, 14.00 Uhr – 15.00 Uhr
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Die Telefonsprechstunde ist kostenfrei.
„Viele kennen diese Symptome auch unter dem Begriff Raucherbein, da Rauchen ebenso wie Diabetes, hoher Blutdruck oder erhöhte Cholesterinwerte Ursachen für die Schaufensterkrankheit sind“, so Burkhard Lotz weiter. Lösen sich die Ablagerungen in den Beinen, können sie tiefer gelegene Gefäße verstopfen. In diesem Fall werden die Beine gar nicht mehr mit Blut versorgt und das Gewebe stirbt in kürzester Zeit ab. Wird dieser Zustand nicht notfallmäßig behandelt, kann er zum Verlust der Extremität oder gar zum Tod führen.
Anzeichen und Beschwerden
Durchblutungsstörungen bleiben oft lange Zeit unerkannt und verlaufen lange Zeit beschwerdefrei. Später schmerzen die Muskeln in den Beinen bei Belastung, zum Beispiel beim Gehen. Schmerzen können in der Wade, im Oberschenkel, im Gesäß oder Fuß auftreten. Das hängt davon ab, wo Gefäße verstopft sind. Schreitet die Erkrankung weiter fort, tun die Beine bereits im Ruhezustand weh. Im schlimmsten Fall kommt es zum vollständigen Verschluss der Arterie und Gewebe stirbt ab (Beininfarkt). Weitere Anzeichen der Schaufensterkrankheit können kalte, blasse Haut oder schlecht heilende Wunden an den Beinen sein. „Eine frühe Diagnose und entsprechende Therapie ist daher von großer Bedeutung“, weiß der leitende Oberarzt.
Früherkennung ist lebenswichtig!
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) ist eine Erkrankung der Beine, aber auch ein wichtiges Zeichen, dass die Gefäße im ganzen Körper arteriosklerotisch verändert sein können. „Wer unter pAVK leidet, ist gefährdet, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden! Viele pAVK-Patienten haben Probleme mit dem Herzen oder schon einen Schlaganfall hinter sich, andere haben ein hohes Risiko, entsprechende Probleme erst zu bekommen“, erklärt der Mediziner. Ohne eine rechtzeitige ärztliche Behandlung kann es im weiteren Krankheitsverlauf zu irreparablen Gewebeschäden kommen, die Geschwüre und schlecht heilende Wunden verursachen sowie im schlimmsten Fall eine Amputation erforderlich machen.
Eine PAVK feststellen
Zuerst stellt der Arzt einige Fragen zur Krankengeschichte und den Beschwerden. Bei der Untersuchung tastet er zum Beispiel den Puls an Bein und Fuß, schaut sich die Haut an und prüft, ob es eine andere Ursache für die Beschwerden gibt, etwa eine Fehlstellung der Knochen oder Schäden an den Nerven. Um eine PAVK sicher festzustellen, misst er den Blutdruck an den Armen und Beinen.
Therapie
Basis der Therapie ist die Behandlung der Risikofaktoren: der Verzicht auf das Rauchen, Abnehmen, Behandlung von erhöhten Blutfetten, Bluthochdruck, Diabetes. Außerdem kann ein Gehtraining helfen, die schmerzfreie Strecke zu verlängern: Die Betroffenen gehen so lange, bis der Schmerz einsetzt, bleiben kurz stehen und beginnen trotz Schmerzen wieder mit der Bewegung.
Was kann der Betroffene zusätzlich tun?
„Wie bei den meisten Krankheiten kann gesunder Lebensstil viel bewirken. Dazu zählen etwa die Umstellung auf fett- und zuckerreduzierte Ernährung, die regelmäßige Einnahme von Medikamenten, der Verzicht auf die Zigarette, die Kontrolle des Blutdrucks, die Einhaltung des Gehtrainings sowie regelmäßige Kontrolluntersuchungen“, rät Oberarzt Lotz.
Betroffenen können sich nach Terminvergabe montags von dem leitenden Oberarzt Burkhard Lotz über Krampfadern (Varizen), Shut und der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) beraten lassen.
Montags 09:00-12:00 und 13:00-15:00 Uhr
Die Terminvergabe erfolgt über das Patientenmanagement.
T (03949) 935-397
Oc-patientenmanager@helios-gesundheit.de
Die Helios Bördeklinik in Neindorf verfügt in fünf Fach- und zwei Belegabteilungen über 184 Betten. Rund 270 Mitarbeiter versorgen jährlich rund 10.000 stationäre Patienten.
Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 125.000 Mitarbeitenden. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika und die Eugin-Gruppe mit einem globalen Netzwerk von Reproduktionskliniken. Mehr als 22 Millionen Patient:innen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2021 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von rund 10,9 Milliarden Euro.
In Deutschland verfügt Helios über 89 Kliniken, rund 130 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), sechs Präventionszentren und 17 arbeitsmedizinische Zentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,4 Millionen Patient:innen behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 75.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 6,7 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.
Quirónsalud betreibt 56 Kliniken, davon sieben in Lateinamerika, 88 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 17 Millionen Patient:innen behandelt, davon 16,1 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 46.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 4 Milliarden Euro.
Das Netzwerk der Eugin-Gruppe umfasst 33 Kliniken und 39 weitere Standorte in zehn Ländern auf drei Kontinenten. Mit rund 1.600 Beschäftigten bietet das Unternehmen ein breites Spektrum modernster Dienstleistungen auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin an und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 133 Millionen Euro.