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„Zeit ist Herzmuskel“ – Warum eine schnelle Reaktion beim Herzinfarkt so wichtig ist

Kälte, Jahresendstress und Infektionskrankheiten zehren am wichtigsten Muskel des Körpers. Ab circa Ende September steigt jedes Jahr die Zahl der Herzinfarkte deutlich an und erreicht im November ihr Maximum. Departmentleiter der Kardiologe Dr. med. Ali Ghanem der Helios Bördeklinik appelliert schon beim Verdachtsfall sofort den Notruf zu wählen.

20. November 2024
Helios Bördeklinik Herzkathederlabor

Die aktuelle Kälteperiode und Erkältungszeit begünstigen Herzinfarkte.

Helios Bördeklinik

Leiter Department für Kardiologie

Zur wichtigsten Ursache für die Häufung akuter Herzinfarkte in der kalten Jahreszeit gehören die niedrigen Umgebungstemperaturen, die zu Koronarspasmen oder -krämpfen führen können. Nach Angaben der Deutschen Herzstiftung, unter Berufung auf eine weltweite Beobachtungsstudie, ist das Risiko, an einer Herz-Kreislauferkrankung zu sterben, an Kältetagen deutlich erhöht.

Lebensgefahr aus heiterem Himmel

Bei einem Herzinfarkt gerät unser Herz urplötzlich und unerwartet in Not. Eine Region wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Das passiert, wenn sich ein Herzkranzgefäß verschließt. Bei einem Verschluss können die Blutgefäße ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen – was fatale Folgen haben kann: Teile des Herzmuskels können absterben. „Schwerwiegende Folgen eines Herzinfarkts lassen sich am besten durch sofortige Hilfe verhindern. Wird ein Herzinfarkt schnell behandelt, kann sich das Herz sogar in der Regel vollständig erholen. Je länger der Herzinfarkt hingegen andauert, desto mehr Herzmuskelgewebe wird unwiederbringlich zerstört, deshalb ist Zeit Herzmuskel“, erklärt Kardiologe Dr. Ghanem.

Symptome
Ein Herzinfarkt kündigt sich oft durch typische Symptome an, die jedoch nicht immer eindeutig sind. 

Helios Bördeklinik

Leiter Department für Kardiologie

Die häufigsten Anzeichen sind starke Schmerzen oder ein Druckgefühl in der Brust, das in den Arm, den Rücken oder den Kiefer ausstrahlen kann, Atemnot, Übelkeit oder Schweißausbrüche

Besonders bei Frauen und älteren Menschen können die Symptome jedoch untypisch sein. Hier ist Aufmerksamkeit gefragt. Dr. Ali Ghanem appelliert: „Bei Symptomen, die länger als 20 min andauern, sollten sie nicht erst zum Hausarzt fahren. Wählen sie gleich die 112 und äußern sie den Verdacht auf Herzinfarkt. Der Rettungsdienst kann vor Ort Therapiemaßnahmen einleiten, die wir in der Bördeklinik fortsetzen können“. Und weiter:

Helios Bördeklinik

Leiter Department für Kardiologie

 Betroffene, die lang auf einen Facharzttermin warten müssen, können ebenso ins Krankenhaus gehen. Hier werden Beschwerden auch kurzfristig behandelt!

Vorbeugende Maßnahmen im Herbst

Damit es gar nicht erst soweit kommen muss, ist auch beim Herzinfarkt vorbeugen die beste Medizin. Regelmäßige moderate Bewegung, ausgewogene Ernährung, gutes Stressmanagement, wärmere Kleidung und eine Reduzierung des Zigaretten- und Alkoholkonsums bedeuten gerade zur kühleren Jahreszeit eine wichtige Unterstützung der Herz-Kreislauffunktionen.

„Das klingt erstmal alles sehr nachvollziehbar und logisch, doch ist allgemein das Wissen um diese gesundheitlichen Zusammenhänge leider immer noch nicht sehr verbreitet“, stellt Dr. Ghanem fest und findet, dass gerade der kritische Herzmonat November die richtige Zeit sei, um sich über dieses Thema zu informieren.