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Patientin mit postoperativer Magenausgangsstenose findet Heilung durch innovative G-POEM-Methode an der Helios Bördeklinik

Nach einer langen Leidenszeit konnte Petra Hense, die an schwerwiegender Magenlähmung litt, endlich Heilung finden. Nachdem mehrere Klinikbesuche keine Linderung brachten, fand sie durch eigene Recherchen den entscheidenden Hinweis in einer Selbsthilfegruppe. Dort stieß sie auf einen Artikel über eine innovative Behandlungsmethode eines ehemaligen Patienten des Chefarztes der Inneren Medizin Dr. med. Bert Hanke in der Helios Bördeklinik in Oschersleben. 

18. Juni 2024
Patientengeschichte Innere

Vor sechs Jahren begannen die Beschwerden von Petra Hense. Was mit leichtem Sodbrennen begann, verschlechterte sich schleichend bis zur Unmöglichkeit, „normal“ zu Essen. 

„Vor 1,5 Jahren wurde aus dem erst harmlos geglaubten Sodbrennen ein richtiges Feuer, dass ich schlussendlich operiert werden musste, da Medikamente und Ernährungsumstellung nicht mehr halfen“, so die gebürtige Bremerhavenerin.

„Der behandelnde Chirurg von meiner Patientin setzte an die Speiseröhre operativ eine Manschette, um das Überlaufen der Magensäure in die Speiseröhre zu verhindern. In der gleichen Sitzung wurde prophylaktisch der Magenausgang chirurgisch erweitert (Pyloroplastik), da bei einem Teil der so operierten Patienten der Magenausgangspförtner nicht mehr richtig funktioniert. Das Sodbrennen war weg, Problem war nur, dass sich nach der Operation eine narbige Verengung des Magenausganges, eine sogenannte Stenose entwickelte hatte “, erklärt der Chefarzt der Inneren Medizin in der Helios Bördeklinik. Und weiter: „Das Essen ging vom Magen schlichtweg nicht mehr in den Dünndarm“. 

Patientengeschichte Innere

„Nach ein paar Bissen hatte ich oft schon ein sofortiges Völlegefühl, als ob nichts mehr ging. Es staut sich alles im Magen und irgendwann sagt der Magen dann, es muss jetzt mal raus. Nach einem völligen Kreislaufzusammenbruch und wahnsinnigen Bauchschmerzen hat mich mein Mann ins Krankenhaus gebracht“, erklärt die 62-jährige Patientin.

Funktionelle/narbige Magenausgangsstenose: Was tun?

„Der krankhafte Aufstau von Nahrung im Magen führte zu vielen unbeantworteten Fragen. Es war eine äußerst frustrierende und verzweifelte Zeit,“ erinnert sich Frau Hense. Und weiter: „Jede Klinik, die ich aufsuchte, hatte eine andere Diagnose und Behandlungsmethode. Die von meinem Arzt vorgeschlagene 2/3 Entfernung des Magens sowie den Bypass wollte ich nicht. Also suchte ich nach Erklärungen und Lösungen im Internet“.

 

Der Wendepunkt in Petra Henses Leidensweg kam durch eine Selbsthilfegruppe und die Hilfe des engagierten Chefarztes der Helios Bördeklinik. „Der Zufall half mir. In einer gastroenterologischen Facebook-Selbsthilfegruppe bekam ich den entscheiden Hinweis und stieß auf eine Patientengeschichte des Chefarztes Dr. Hanke“. 

 

Neue Behandlungsmethode: minimalinvasive Operation G-POEM-Methode

Nach einem langen und aufschlussreichen Telefongespräch mit Chefarzt Hanke, in dem er ihre Symptome und bisherigen Behandlungsversuche detailliert besprach, wurde die Patientin zur weiteren Diagnostik und Behandlung in die Bördeklinik eingeladen. Nach gründlicher Untersuchung entschied sich der Mediziner zusammen mit Frau Hense, die minimalinvasive Operation G-POEM-Methode anzuwenden. Bei der POEM wird mit einem Endoskop zwischen Rückseite der Schleimhaut und der Muskulatur ein künstlicher Tunnel angelegt und anschliessend die Muskulatur im betroffenen Bereich durchtrennt. Der Einstieg in den Tunnel wird dann endoskopisch verschlossen.

Die Entscheidung für die G-POEM-Methode war aufgrund der langjährigen Beschwerden und der bisherigen Therapieresistenz der Patientin klar,“ erläutert Dr. med. Hanke. „Diese Methode bietet eine vielversprechende, minimalinvasive Lösung für Patient:innen mit ähnlichen Symptomen“, weiß der Mediziner.

 

Helios Bördeklinik

Direktor Zentrum für Innere Medizin

Diese G-Poem-Methode bietet eine vielversprechende, minimalinvasive Lösung für Patient:innen mit ähnlichen Symptomen

Die G-POEM-Methode (gastric peroral endoscopic myotomy) ist ein Verfahren, das gezielt Muskelverkrampfungen/echte Narben im Magen löst und so die Symptome des Nahrungsstaus nachhaltig lindert.

Ende April 2024 verlief die einstündige Operation erfolgreich, und die Patientin erlebte bereits kurz nach dem Eingriff eine erhebliche Verbesserung ihrer Beschwerden. 

Einen Tag nach der OP konnte ich schon wieder normal frühstücken- ich konnte es kaum glauben, dass ich endlich wieder normal essen und trinken kann, ohne Schmerzen oder Beschwerden zu haben,“ sagt die Patientin erleichtert.  

Nach 6 Wochen wurde die Patientin zur abschließenden Untersuchung und zur einmaligen Dilatation der bei der G-POEM verbliebenen narbigen Schleimhaut einbestellt. Die tieferen Strukturen wie narbiges Bindegewebe und narbige Muskulatur waren bei der G-POEM bereits durchtrennt worden. „Jetzt kann Sie auch Gegrilltes und Fleisch essen, ab jetzt wird das Essen ganz normal funktionieren und Ihren Magen haben sie auch behalten. 

„Mein Leben hat sich komplett verändert. Ich habe jetzt so viel Energie und Lust auf Essen! Ich bin Herrn Hanke so dankbar“, schließt die Patientin. 

Der Chefarzt der Inneren Medizin hofft, dass dieser Fall anderen Betroffenen Mut macht, sich nicht aufzugeben und weiter nach Lösungen zu suchen. „Es ist wichtig, dass Patient:innen über innovative Behandlungsmethoden informiert werden und Zugang zu spezialisierten Zentren haben,“ betont Dr. Hanke.