Dr. Ralph Matthews, Oberarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie in der Helios Bördeklinik kann auf eine beeindruckende Karriere von über 36 Jahren zurückblicken. In den letzten Jahrzenten hat er zahlreiche Operationen durchgeführt und die Endoprothetik in der Neindorfer Klinik erst etabliert. Er gilt als Koryphähe in seinem Fach und sein Engagement, sein Wissen zu teilen, zeugt von seiner tiefen Verpflichtung zur Weiterentwicklung der Chirurgie und zur Verbesserung der Patientenergebnisse.
Von Rostock in den Bördekreis
Von der Hansestadt Rostock kam er in die Elbestadt Magdeburg und studierte an der Otto-von-Guericke-Universität Humanmedizin. „Nach dem Studium ging es für mich 1988 nach Neindorf, kurz nach dem der OP aus dem Neindorfer Schloss umgezogen ist. „Im historischen blauen Operationssaal habe ich nicht mehr operiert, aber in der Ambulanz und in der Rettungsstelle im Keller des Schlosses hatte ich noch Sprechstunden“, erinnert er sich.
Nicht nur die Klinik hat eine vielseitige Geschichte, auch die Menschen die hier arbeiten, haben diese miterlebt und geprägt.
„Der damalige Chefarzt Jürgen Bien nahm mich unter seine Fittiche und ich absolvierte meine Facharztprüfungen in der Allgemeinen Chirurgie, Unfallchirurgie sowie Orthopädie. Abends bin ich noch während der Ausbildung nach Halberstadt, Halle oder nach Magdeburg gefahren, um dort noch Erfahrungen im OP zu sammeln– das war damals so“, erinnert sich Dr. med. Ralph Matthews. Was sich zu heute nicht verändert hat:
Die nächste Generation im Operationssaal
"Es ist von größter Bedeutung, dass wir unser Wissen und unsere Techniken weitergeben, um die nächste Generation von Chirurgen bestmöglich auf ihre Aufgaben vorzubereiten", betont der Mediziner. Und weiter: "„In ein paar Jahren wird er einmal mein Zepter übernehmen“, scherzt der 62-jährige Matthews an Dr. Sebastian Massel gewendet. Seit 1.1.2015 arbeitet dieser in der Helios Bördeklinik. Der gebürtige Berliner hat 2016 seinen Facharzt in der Orthopädie und Unfallchirurgie gemacht.
„Am Anfang musste er mir noch bei der Operation am Sprunggelenk oder bei Duoköpfen bei einer Schenkel-Hals-Fraktur helfen. Diese Operationen operiere ich jetzt allein und gebe wiederum mein Wissen an jüngere Kollegen wie Firuz Isrofov weiter“. „Sebastian hat den Wissensstand, dass er alles allein operieren kann. Er übernimmt diese Verantwortung auch wunderbar“, weiß der erfahrene Mediziner und Operateur Dr. Matthews.
Vertrauenshafte Zusammenarbeit – die Basis im OP
Über seinen Mentor und Lehrer Ralph Matthews kann Dr. Massel positives berichten: „Ralph ist ein toller Mensch – bodenständig, nie arrogant und gibt sein Wissen und seine Erfahrung gern weiter. Er ist wirklich ein guter Lehrer – praktisch und theoretisch“.
Ralph Matthwes fügt scherzhaft hinzu: „Sebastian wird teilweise von Patient:innen als mein Sohn bezeichnet“ Sein Kollege Sebastian Massel ergänzt: “In gewisser Weise bin ich dein beruflicher Ziehsohn. „Wir führen das Spiel scherzhaft weiter und nennen uns in der Klinik schon „Papa“ und „Sohn“, erklärt der 63-jährige.
Das unterstützt auch die enge Zusammenarbeit des OP-Teams. Jeder Handgriff ist durchgeplant. „Einer muss sich auf den anderen am Tisch verlassen können“, erklärt Dr. med. Ralph Matthews. Und weiter: “Unter uns Kolleg:innen herrscht kein Neid oder Eifersucht. Wir profitieren alle voneinander und letztlich davon auch die Patient:innen“.
„Wenn Ralph mal in Rente geht wird er sich das ein oder andere Mal sicher im OP blicken lassen, er ist einfach Chirurg durch und durch.“, ist sich Oberarzt Sebastian Massel sicher. „Ich habe zwei Familien – eine zu Hause und eine in Neindorf“, erwidert Dr. Matthews lachend.
„Dabei ist es keineswegs so, dass Orthopäden und Unfallchirurgen nur im OP stehen“, erzählt Dr. Matthews. „Ein Chirurg ist nicht nur Operateur, sondern eben auch Arzt auf der chirurgischen oder orthopädischen Station, wo er sich um die Betreuung der Patienten vor und nach der OP kümmert.“ Dazu gehört die Neuaufnahme der Patienten, das Aufklärungsgespräch, die Visite, die ¬Besprechung des OP-Verlaufs, der Verbandswechsel, die Medikamentengabe und Aufgaben wie Blut abnehmen, Zugänge legen und Befunde einholen.
„All das macht den Beruf sehr abwechslungsreich“, erklärt Sebastian Massel, Oberarzt in der Helios Bördeklinik: „Ich liebe es, nicht nur meinen Kopf, sondern auch meine Hände zu verwenden. Gerade im OP bin ich Handwerker. Andere Fachbereiche müssen sich öfter mit chronischen Erkrankungen beschäftigen. In der Chirurgie hat man dagegen viel häufiger Erfolgserlebnisse. Den Patient:innen kann durch eine OP meist sehr schnell geholfen werden.“