Suchen
Menü
Schließen

Meilenstein in der Schlaganfallbehandlung

Kein Klavier mehr spielen zu können, war die größte Sorge von Dr. Alexander Tomic. Der 65-Jährige erlitt im Dezember einen Schlaganfall und erhielt als erster Patient im Helios Klinikum Pforzheim eine Thrombektomie.
10. Februar 2023

Am 22. Dezember wollte Dr. Alexander Tomic zur Arbeit fahren. Als er nicht losfuhr, wollte seine Frau nachsehen und fand ihren Mann mit einer Lähmung der linken Körperseite und der Unfähigkeit zu sprechen vor. Sie wählte sofort den Notruf. Nach der Erstversorgung brachte der Rettungsdienst Dr. Tomic unter dem Verdacht auf einen Schlaganfall in die Zentrale Notaufnahme des Helios Klinikum, wo der Patient zur Diagnosestellung eine Computertomographie (CT) des Schädels erhielt. „Das bildgebende Verfahren zeigte, dass die rechte mittlere Hirnarterie durch ein Blutgerinnsel verschlossen ist. Weniger als eine Stunde nach dem Auffinden wussten wir: Dr. Tomic hat einen Schlaganfall“, erinnert sich Dr. Jonas Apitzsch, Chefarzt Radiologie am Helios Klinikum.

Bei einem Schlaganfall zählt jede Sekunde gemäß dem Motto „time is brain“. Gelingt es nicht, einen Gefäßverschluss rechtzeitig zu öffnen, sterben kontinuierlich Nervenzellen ab und es entsteht ein irreparabler Schaden am Gehirn. Deshalb wurde zunächst in der Neurologischen Klinik von Chefarzt PD Dr. Benjamin Berger eine sogenannte Lysetherapie (medikamentöse Therapie zur Auflösung des Gefäßverschlusses) eingeleitet. Da bei Dr. Tomic ein großes hirnversorgendes Gefäß verschlossen war, war zusätzlich zur systemischen Lyse eine sogenannte Thrombektomie notwendig. Dabei handelt es sich um einen speziellen Kathetereingriff, bei dem der Gefäßverschluss unter Vollnarkose wiedereröffnet wird. „Bislang mussten Patienten hierfür in größere umliegende Kliniken verlegt werden. Doch seit Herbst letzten Jahres kooperieren wir mit den renommierten Neuroradiologen des Universitätsklinikum Heidelberg um Prof. Dr. Martin Bendszus, die bei Bedarf via Notfalleinsatz zu uns ins Helios Klinikum kommen und den Eingriff vor Ort durchführen“, erklärt PD Dr. Berger.

Dr. Tomic ist nun der erste Patient am Helios Klinikum Pforzheim, der von dieser Kooperation profitiert hat. Die Oberärzte PD Dr. Fatih Seker und PD Dr. Moritz Kronlage vom Universitätsklinikum Heidelberg waren zeitnah vor Ort und konnten das Blutgerinnsel entfernen. Lediglich drei Stunden nach Symptombeginn war Dr. Tomics Hirnarterie wieder offen. Danach wurde er auf der Schlaganfallstation (Stroke Unit) des Helios Klinikum von speziell ausgebildeten Pflegekräften weiterversorgt. Schon am Tag der Aufnahme starteten bei Dr. Tomic die ersten therapeutischen Maßnahmen, von der Physio- über die Ergotherapie bis hin zur Logopädie. Nach drei Tagen konnte er - wieder komplett beschwerdefrei - nach Hause entlassen werden.

Ein Monat nach seinem Schlaganfall kam der leidenschaftliche Klavierspieler zur Nachkontrolle ins Helios Klinikum. Im Gespräch offenbarte er seinen – ebenfalls musikalischen – Ärzten: „Meine größte Angst war, dass ich kein Klavier mehr spielen kann. Doch ich habe keinerlei motorische Einschränkungen, sodass ich noch immer jedem Lied meine persönliche Note verleihen kann. Und dass ich einen Tangokurs mit meiner Frau machen muss – nein darf“, korrigiert sich Dr. Tomic. „Ich bin so unbeschreiblich dankbar!“

PD Dr. Berger ergänzt: „Der Schlaganfall hätte Herrn Dr. Tomic zum Pflegefall machen oder sogar tödlich verlaufen können. Es ist sensationell, dass der Mitsechziger keine Folgen davonträgt. Das ist vor allem dem schnellen Handeln seiner Ehefrau und den Kolleg:innen, die die Notfallversorgung übernommen hatten, zu verdanken. Ich möchte aber auch betonen, dass die moderne Schlaganfallbehandlung eine Teamaufgabe ist, die sowohl die Radiolog:innen bei der Bildgebung und Thrombektomie, die Anästhesisten bei der Narkose, die Neurologen bei der Behandlung, aber auch die Pflegekräfte, behandelnden Ärzte und Therapeuten bei der Nachsorge erfolgreich erfüllt haben.“


Das Klinikum der Goldstadt Pforzheim ist ein leistungsfähiges und modernes Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit 500 Planbetten. Hinzu kommt eine Privatklinik mit 18 Planbetten. Als Akademisches Lehrkrankenhaus der Ruprecht- Karls-Universität Heidelberg verfügt das Helios Klinikum Pforzheim über 15 Kliniken, zwei medizinische Institute und ist mit hochmodernen medizinischen Geräten ausgestattet. Über 1.350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen täglich

dafür, dass unsere Patientinnen und Patienten medizinisch kompetent und sorgfältig sowie nach dem aktuellen Stand der Medizin rund um die Uhr versorgt und betreut werden. Jährlich werden 20.000 Patient:innen stationär und über

57.000 ambulant versorgt. In der Klinik für Geburtshilfe erblicken pro Jahr um die 1.600 Babys das Licht der Welt.

Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 125.000 Mitarbeitenden. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika und die Eugin-Gruppe mit einem globalen Netzwerk von Reproduktionskliniken. Mehr als 22 Millionen Patient:innen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2021 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von rund 10,9 Milliarden Euro.

In Deutschland verfügt Helios über 89 Kliniken, rund 130 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), sechs Präventionszentren und 17 arbeitsmedizinische Zentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,4 Millionen Patient:innen behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 75.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 6,7 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 56 Kliniken, davon sieben in Lateinamerika, 88 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 17 Millionen Patient:innen behandelt, davon 16,1 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 46.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 4 Milliarden Euro.

Das Netzwerk der Eugin-Gruppe umfasst 33 Kliniken und 39 weitere Standorte in zehn Ländern auf drei Kontinenten. Mit rund 1.600 Beschäftigten bietet das Unternehmen ein breites Spektrum modernster Dienstleistungen auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin an und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 133 Millionen Euro.

Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.

Pressekontakt:
Christina Schwara
Tel.: 07231/969-45679
E-Mail: christina.schwara@helios-gesundheit.de

Meilenstein in der Schlaganfallbehandlung