Donnerstags wurde Heinz Kurth vom Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Prof. Dr. Wolfram Lamadé, an der Bauchspeicheldrüse operiert. Der Eingriff verlief wie geplant und die Entlassung aus dem Krankenhaus stand kurz bevor. Doch in der Nacht von Samstag auf Sonntag schlief Herr Kurth schlecht und litt plötzlich unter ziehenden Rückenschmerzen und Luftnot, weshalb er den Notknopf tätigte. Das sich kümmernde Stationsteam verlegte ihn sofort auf die Überwachungsstation (IMC-Station), wo er eine CT-Untersuchung, eine Sauerstoffmaske und Blutverdünner zum besseren Durchatmen erhielt.
Der CT-Befund zeigte, dass der Patient eine Lungenembolie hatte. Bei dieser seltenen Komplikation nach Operationen gelangt ein Blutgerinnsel (Thrombus) über den Blutstrom durch das rechte Herz in die Lungenarterien und kann dort ein Lungengefäß verstopfen. Auf Grund der hohen Belastung für das Herz und der verringerten Sauerstoffversorgung durch die Lunge kann eine solche Lungenembolie unbehandelt nach wenigen Stunden zum Tod führen.
Abhilfe schafft beispielsweise eine systemische Lysetherapie. Dabei werden dem Patienten sogenannten Thrombolytika (Gerinnsel-auflösende Substanzen) verabreicht, um das Blutgerinnsel zu lösen. Unmittelbar nach einer Operation ist dieses Verfahren allerdings nicht möglich, da es zu schweren Blutungskomplikationen im Bereich des Operationsgebietes kommen kann. Wenn bei Patienten mit einer schweren Lungenembolie die beschriebene Lysetherapie nicht möglich ist, kommt die sogenannte Pulmonalarterien-Thrombektomie zum Einsatz. Dies war bei Herrn Kurth der Fall, da er unmittelbar vorher operiert wurde. Die Pulmonalarterien-Thrombektomie erfolgt unter örtlicher Betäubung in einem Herzkatheterlabor. Dabei wird über die Leistenvene ein großkalibriger Katheter durch den rechten Vorhof und die rechte Kammer in die Pulmonalarterien eingeführt. Der verstopfende Thrombus wird mit Hilfe eines Drahtgeflechts abgelöst, mit Unterdruck abgesaugt und durch den Katheter nach außen transportiert.
„Bei einer Thrombektomie führen wir mit Hilfe einer Durchleuchtung über die Leistenvene einen Katheter durch den rechten Vorhof und die rechte Herzkammer bis in die Lungenarterie. Dort wird der verstopfende Thrombus unter Kontrastmittelgabe sichtbar gemacht und mit Hilfe eines speziellen Kathetersystems aus der Lungenarterie entfernt. So wird der Blutfluss und der Sauerstoffaustausch mit der Lunge wiederhergestellt und der Patient bekommt wieder besser Luft“, erklärt Prof. Dr. Ott, Chefärztin für Kardiologie.
So erging es auch Herr Kurth, der sofort nachdem das Blutgerinnsel entfernt war, eine verbesserte Sauerstoffsättigung und eine Reduktion des Blutdruckes in der Lungenarterie aufwies. Seine Sauerstoffversorgung über die Lunge wurde unmittelbar verbessert und die Belastung des rechten Herzen verringert. „Ich habe schon vor meiner Lungenembolie beim Sport schlecht Luft bekommen, ich bin gespannt, wie es jetzt wird. Mein Ziel ist es, mit meinem Fitnesstrainer – einem Yorkshire Terrier – wieder 6 bis 8 Kilometer pro Tag zu laufen“, erzählt er.
Prof. Dr. Ott ist zuversichtlich, dass ihm das auch gelingen wird. Sie betont jedoch, dass es wichtig ist, dass Herr Kurth zunächst regelmäßig Blutverdünner einnimmt und auf seinen Körper hört.
„Der Verlauf von Herr Kurths Patientengeschichte zeigt, wie wichtig es ist, dass große Operationen, wie eine Bauchspeicheldrüsen-OP in zertifizierten Pankreas-Zentren, wie dem am Helios Pforzheim durchgeführt werden sollten. Denn hier sind alle therapeutischen Maßnahmen sofort verfügbar, falls diese benötigt werden,“ erklärt Prof. Dr. Wolfram Lamadé, Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie.
Das Klinikum der Goldstadt Pforzheim ist ein leistungsfähiges und modernes Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit 500 Planbetten. Hinzu kommt eine Privatklinik mit 18 Planbetten. Als Akademisches Lehrkrankenhaus der Ruprecht- Karls-Universität Heidelberg verfügt das Helios Klinikum Pforzheim über 15 Kliniken, zwei medizinische Institute und ist mit hochmodernen medizinischen Geräten ausgestattet. Über 1.350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen täglich
dafür, dass unsere Patientinnen und Patienten medizinisch kompetent und sorgfältig sowie nach dem aktuellen Stand der Medizin rund um die Uhr versorgt und betreut werden. Jährlich werden 20.000 Patient:innen stationär und über 57.000 ambulant versorgt. In der Klinik für Geburtshilfe erblicken pro Jahr um die 1.600 Babys das Licht der Welt.
Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 125.000 Mitarbeitenden. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika und die Eugin-Gruppe mit einem globalen Netzwerk von Reproduktionskliniken. Mehr als 22 Millionen Patient:innen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2021 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von rund 10,9 Milliarden Euro.
In Deutschland verfügt Helios über 89 Kliniken, rund 130 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), sechs Präventionszentren und 17 arbeitsmedizinische Zentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,4 Millionen Patient:innen behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 75.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 6,7 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.
Quirónsalud betreibt 56 Kliniken, davon sieben in Lateinamerika, 88 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 17 Millionen Patient:innen behandelt, davon 16,1 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 46.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 4 Milliarden Euro.
Das Netzwerk der Eugin-Gruppe umfasst 33 Kliniken und 39 weitere Standorte in zehn Ländern auf drei Kontinenten. Mit rund 1.600 Beschäftigten bietet das Unternehmen ein breites Spektrum modernster Dienstleistungen auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin an und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 133 Millionen Euro.
Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.
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