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Der ethische Kompass im Helios Klinikum Pforzheim

Seit über zehn Jahren unterstützt das Klinische Ethikkomitee Patient:innen und Mitarbeitende in ethisch herausfordernden Situationen – ein wichtiges Gremium, das während der Coronapandemie weiter an Bedeutung gewonnen hat und auch in anderen medizinischen Grenzsituationen, beispielsweise bei dem Thema Organspende, immer wieder einbezogen wird. 

19. Juni 2024
Jubiläum Klinisches Ethikkomitee

Wenn ein geliebter Mensch schwer erkrankt und am Ende seines Lebens steht, sehen sich Angehörige und Ärzt:innen häufig vor die Aufgabe gestellt, das medizinisch Machbare gegen den mutmaßlichen Willen und das Wohl des Patienten abzuwägen. Bei schweren Hirnschädigungen, beispielsweise nach einem Unfall, kann die Frage nach einer Organspende aufkommen. Infrage kommt dies nur, wenn ein irreversibler Ausfall aller Hirnfunktionen nachgewiesen werden kann. Bei einem erheblichen Anteil der Patient:innen ist dies auf Grund von Restfunktionen des Hirns nicht der Fall. In Situationen wie diesen steht das Klinische Ethikkomitee des Helios Klinikum Pforzheim Patient:innen, Angehörigen und Mitarbeitenden zur Seite und kann für eine ethische Fallbesprechung hinzugezogen werden.

 

 „Ethik ist ein Kompass – wir sind froh, dass wir Sie haben“, begrüßte PD Dr. Bernd Maier, Ärztlicher Direktor des Helios Klinikum Pforzheim, zur Feier des 10+2-jährigen Jubiläums. 2011 wurde das Klinische Ethikkomitee gegründet, ein Gremium, das in medizinischen Grenzsituationen Orientierungs- und Entscheidungshilfen auf Basis anerkannter ethischer Prinzipien geben kann. Heute sind ethische Fallbesprechungen zwischen Ärzt:innen, Pflegenden und Angehörigen, beispielsweise aufgrund einer fehlenden Patientenverfügung, fester Bestandteil des Klinikgeschehens.

 

„Die Corona-Pandemie hat zwar unsere Jubiläumsfeier verhindert, dafür aber unsere Kompetenz in besonderem Maße gefordert. Mit unseren Handlungsempfehlungen konnten wir den Kolleg:innen im ganzen Haus mehr Sicherheit geben“, blickt Dr. Thomas Ringle, Chefarzt der Kinderchirurgie und Vorsitzender des Klinischen Ethikkomitees, zurück. Sein Dank gilt den aktuell rund 20 Mitgliedern, die sich neben ihren Aufgaben im Klinikalltag für das Ethikkomitee engagieren, sowie den ehemaligen Vorsitzenden und Mitgliedern.

 

In seinem Vortrag „Zahlt sich Ethik aus? Perspektiven des Wertemanagements im Krankenhaus“ erläuterte Prof. Dr. Georg Marckmann von der LMU München anhand eindeutiger wissenschaftlicher Belege, wie sich ein aktives Wertemanagement auf Basis ethischer Prinzipien langfristig auf die Patientenversorgung sowie auf Mitarbeitermotivation und Personalakquise auswirkt. Der renommierte Medizinethiker begleitet das Klinische Ethikkomitee am Helios Klinikum Pforzheim seit der ersten Stunde und arbeitet eng mit dem Gremium zusammen.

 

Über das Klinische Ethikkomitee

 

Mit seinen geschulten Mitgliedern aus allen Berufsgruppen, unter anderem Ärzten, Pflegenden, Seelsorgenden und Kolleg:innen des Sozialdienstes, arbeitet das Klinische Ethikkomitee interdisziplinär und unabhängig. Wöchentlich sind die Mitglieder des Komitees bei der sogenannten Ethik-Visite auf der Intensivstation als Teil des interdisziplinären Behandlungsteams präsent.

Vier Mitarbeitende haben die Zusatzqualifikation „Ethikberater:in im Gesundheitswesen“ und sind damit zur sogenannten „Prinzipienorientierten ethischen Fallbesprechungen“ berechtigt: In Situationen mit ethischer Relevanz kann das Klinische Ethikkomitee von Patient:innen, Angehörigen oder Mitarbeitenden angerufen werden und gibt individuelle Empfehlungen zu einer Vorgehensweise, die im konkreten Fall den ethischen Prinzipien Wohltun und Nichtschaden, Patientenselbstbestimmung und Gerechtigkeit am ehesten entspricht.
Zudem erarbeiten die Kolleg:innen Empfehlungen für die klinische Patientenversorgung, wie Schwerpunkte im Falle einer Sterbebegleitung oder Leitlinien während der Corona-Pandemie.

 

Um die Mitarbeitenden des Klinikums stetig für ethische Fragestellungen in der Medizin, aber auch in der täglichen Zusammenarbeit zu sensibilisieren, veranstaltet das Komitee mehrfach im Jahr Fachvorträge und Schulungen mit renommierten Referenten. Ein Highlight ist das einmal im Quartal stattfindende Ethik-Kino mit Filmen, die ethische Aspekte aus den verschiedensten Lebensfeldern beleuchten und somit für den Klinikalltag besonders greifbar machen.

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Das Klinikum der Goldstadt Pforzheim ist ein leistungsfähiges und modernes Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit 500 Planbetten. Hinzu kommt eine Privatklinik mit 18 Planbetten. Als Akademisches Lehrkrankenhaus der Ruprecht- Karls-Universität Heidelberg verfügt das Helios Klinikum Pforzheim über 15 Kliniken, zwei medizinische Institute und ist mit hochmodernen medizinischen Geräten ausgestattet. Über 1.350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen täglich

dafür, dass unsere Patientinnen und Patienten medizinisch kompetent und sorgfältig sowie nach dem aktuellen Stand der Medizin rund um die Uhr versorgt und betreut werden. Jährlich werden 20.000 Patient:innen stationär und über

57.000 ambulant versorgt. In der Klinik für Geburtshilfe erblicken pro Jahr um die 1.600 Babys das Licht der Welt.

 

Helios ist Europas führender privater Gesundheitsdienstleister mit 127.000 Mitarbeitenden. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Gruppe in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika. Rund 26 Millionen Menschen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2023 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von mehr als 12 Milliarden Euro.

 

In Deutschland verfügt Helios über mehr als 80 Kliniken, rund 230 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) mit etwa 600 kassenärztlichen Sitzen, sechs Präventionszentren und 27 arbeitsmedizinische Zentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,5 Millionen Menschen behandelt, davon mehr als 4 Millionen ambulant. Helios setzt seit seiner Gründung auf messbare, hohe medizinische Qualität sowie Transparenz der Daten und ist bei 88 Prozent der Qualitätsziele besser als der bundesweite Durchschnitt. In Deutschland beschäftigt Helios rund 78.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2023 einen Umsatz von rund 7,3 Milliarden Euro. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

 

Quirónsalud betreibt 58 Kliniken, davon acht in Lateinamerika, über 100 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 20 Millionen Patient:innen behandelt, davon mehr als 19 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt 49.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2023 einen Umsatz von rund 4,8 Milliarden Euro.

 

Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.

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Pressekontakt
Alexandra Jahnke
Tel.: 07231/969-45678
E-Mail: alexandra.jahnke@helios-gesundheit.de